Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite

nämlichen Jahre ergieng ein Patent, die Brü-
cken, Wege und Dämme zu bessern.

Im achtzehnten Jahrhunderte.

In unserm Jahrhunderte dachte man nach
dem Beyspiel der Ausländer an die Straßen
in Deutschland mit mehrerm Ernst, als es je-
mals geschehen, vornehmlich da die Reichs-
und die Kreispolicey hierzu ermunterte. Seit
diesen Zeiten findet man in den meisten Landen,
die man unter dem Namen des sogenannten
Reichs kennt, Wegeverbesserungen und sonder-
lich Chaussees. Vorzüglich ist die Chaussee-
Einrichtung in dem Hannoverischen, Bayeri-
schen, Bambergischen, Onolzbachischen, Bay-
reuthischen, Pfälzischen, Würtenbergischen,
Hessischen; in den meisten übrigen Landen blieb
man bey der alten Art, entweder die Straßen
zu pflastern, oder sie bloß mit Faschinen und
aufgeführtem Kies, ohne denselben zu schlagen,
zu unterhalten. Es zeichnete sich in der Wege-
verbesserung sonderlich der schwäbische Kreis
aus, wo man schon seit 1737, denn schon in
diesem Jahre findet sich eine Information, wel-
che der schwäbische Kreis entwarf, was wegen
Verbesserung der Wege und Straßen in dem
hochlöblichen schwäbischen Kreise schon vor
Verordnungen gemacht worden, und wie die-
selben nunmehr bey wieder erlangtem Frieden zu
ihrer einstweiligen Vollstreckung zu bringen f).


Man
f) Ulm vom 5 Jan. 1737.
S s 2

naͤmlichen Jahre ergieng ein Patent, die Bruͤ-
cken, Wege und Daͤmme zu beſſern.

Im achtzehnten Jahrhunderte.

In unſerm Jahrhunderte dachte man nach
dem Beyſpiel der Auslaͤnder an die Straßen
in Deutſchland mit mehrerm Ernſt, als es je-
mals geſchehen, vornehmlich da die Reichs-
und die Kreispolicey hierzu ermunterte. Seit
dieſen Zeiten findet man in den meiſten Landen,
die man unter dem Namen des ſogenannten
Reichs kennt, Wegeverbeſſerungen und ſonder-
lich Chauſſees. Vorzuͤglich iſt die Chauſſee-
Einrichtung in dem Hannoveriſchen, Bayeri-
ſchen, Bambergiſchen, Onolzbachiſchen, Bay-
reuthiſchen, Pfaͤlziſchen, Wuͤrtenbergiſchen,
Heſſiſchen; in den meiſten uͤbrigen Landen blieb
man bey der alten Art, entweder die Straßen
zu pflaſtern, oder ſie bloß mit Faſchinen und
aufgefuͤhrtem Kies, ohne denſelben zu ſchlagen,
zu unterhalten. Es zeichnete ſich in der Wege-
verbeſſerung ſonderlich der ſchwaͤbiſche Kreis
aus, wo man ſchon ſeit 1737, denn ſchon in
dieſem Jahre findet ſich eine Information, wel-
che der ſchwaͤbiſche Kreis entwarf, was wegen
Verbeſſerung der Wege und Straßen in dem
hochloͤblichen ſchwaͤbiſchen Kreiſe ſchon vor
Verordnungen gemacht worden, und wie die-
ſelben nunmehr bey wieder erlangtem Frieden zu
ihrer einſtweiligen Vollſtreckung zu bringen f).


Man
f) Ulm vom 5 Jan. 1737.
S s 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0653" n="643"/>
na&#x0364;mlichen Jahre ergieng ein Patent, die Bru&#x0364;-<lb/>
cken, Wege und Da&#x0364;mme zu be&#x017F;&#x017F;ern.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Im achtzehnten Jahrhunderte.</hi> </head><lb/>
          <p>In un&#x017F;erm Jahrhunderte dachte man nach<lb/>
dem Bey&#x017F;piel der Ausla&#x0364;nder an die Straßen<lb/>
in Deut&#x017F;chland mit mehrerm Ern&#x017F;t, als es je-<lb/>
mals ge&#x017F;chehen, vornehmlich da die Reichs-<lb/>
und die Kreispolicey hierzu ermunterte. Seit<lb/>
die&#x017F;en Zeiten findet man in den mei&#x017F;ten Landen,<lb/>
die man unter dem Namen des &#x017F;ogenannten<lb/>
Reichs kennt, Wegeverbe&#x017F;&#x017F;erungen und &#x017F;onder-<lb/>
lich Chau&#x017F;&#x017F;ees. Vorzu&#x0364;glich i&#x017F;t die Chau&#x017F;&#x017F;ee-<lb/>
Einrichtung in dem Hannoveri&#x017F;chen, Bayeri-<lb/>
&#x017F;chen, Bambergi&#x017F;chen, Onolzbachi&#x017F;chen, Bay-<lb/>
reuthi&#x017F;chen, Pfa&#x0364;lzi&#x017F;chen, Wu&#x0364;rtenbergi&#x017F;chen,<lb/>
He&#x017F;&#x017F;i&#x017F;chen; in den mei&#x017F;ten u&#x0364;brigen Landen blieb<lb/>
man bey der alten Art, entweder die Straßen<lb/>
zu pfla&#x017F;tern, oder &#x017F;ie bloß mit Fa&#x017F;chinen und<lb/>
aufgefu&#x0364;hrtem Kies, ohne den&#x017F;elben zu &#x017F;chlagen,<lb/>
zu unterhalten. Es zeichnete &#x017F;ich in der Wege-<lb/>
verbe&#x017F;&#x017F;erung &#x017F;onderlich der &#x017F;chwa&#x0364;bi&#x017F;che Kreis<lb/>
aus, wo man &#x017F;chon &#x017F;eit 1737, denn &#x017F;chon in<lb/>
die&#x017F;em Jahre findet &#x017F;ich eine Information, wel-<lb/>
che der &#x017F;chwa&#x0364;bi&#x017F;che Kreis entwarf, was wegen<lb/>
Verbe&#x017F;&#x017F;erung der Wege und Straßen in dem<lb/>
hochlo&#x0364;blichen &#x017F;chwa&#x0364;bi&#x017F;chen Krei&#x017F;e &#x017F;chon vor<lb/>
Verordnungen gemacht worden, und wie die-<lb/>
&#x017F;elben nunmehr bey wieder erlangtem Frieden zu<lb/>
ihrer ein&#x017F;tweiligen Voll&#x017F;treckung zu bringen <note place="foot" n="f)">Ulm vom 5 Jan. 1737.</note>.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">S s 2</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">Man</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[643/0653] naͤmlichen Jahre ergieng ein Patent, die Bruͤ- cken, Wege und Daͤmme zu beſſern. Im achtzehnten Jahrhunderte. In unſerm Jahrhunderte dachte man nach dem Beyſpiel der Auslaͤnder an die Straßen in Deutſchland mit mehrerm Ernſt, als es je- mals geſchehen, vornehmlich da die Reichs- und die Kreispolicey hierzu ermunterte. Seit dieſen Zeiten findet man in den meiſten Landen, die man unter dem Namen des ſogenannten Reichs kennt, Wegeverbeſſerungen und ſonder- lich Chauſſees. Vorzuͤglich iſt die Chauſſee- Einrichtung in dem Hannoveriſchen, Bayeri- ſchen, Bambergiſchen, Onolzbachiſchen, Bay- reuthiſchen, Pfaͤlziſchen, Wuͤrtenbergiſchen, Heſſiſchen; in den meiſten uͤbrigen Landen blieb man bey der alten Art, entweder die Straßen zu pflaſtern, oder ſie bloß mit Faſchinen und aufgefuͤhrtem Kies, ohne denſelben zu ſchlagen, zu unterhalten. Es zeichnete ſich in der Wege- verbeſſerung ſonderlich der ſchwaͤbiſche Kreis aus, wo man ſchon ſeit 1737, denn ſchon in dieſem Jahre findet ſich eine Information, wel- che der ſchwaͤbiſche Kreis entwarf, was wegen Verbeſſerung der Wege und Straßen in dem hochloͤblichen ſchwaͤbiſchen Kreiſe ſchon vor Verordnungen gemacht worden, und wie die- ſelben nunmehr bey wieder erlangtem Frieden zu ihrer einſtweiligen Vollſtreckung zu bringen f). Man f) Ulm vom 5 Jan. 1737. S s 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/653
Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 643. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/653>, abgerufen am 22.11.2024.