der in die ältere und mittlere Geschichte gehört; in der neuern ist uns sonderlich dasselbe merk- würdig durch sein Salzwerk bey Allendorf, ein uraltes Werk, welches Albinus vorzüglich rühmt, und neben den berühmtesten seiner Zei- ten aufstellt f), er nennet es das altorfische; und durch seinen vorzüglichen Eisenstein, welchen man häufig nach Sachsen ziehet für die säch- sischen Eisen- und Stahlfabriken, und einige seiner Kupfer- und Silbergruben. Man suchte im sochzehnten Jahrhunderte durch viele Frey- heiten den Bergbau zu ermuntern, und es er- schien daher 1537 eine gemeine Bergordnung Philipps g). Es finden sich im sechzehnten Jahrhunderte in dem Hessischen Silber-, Bley- und Kupferwerke. Bey Eschwege und Sun- dern waren Kupferwerke h). Auf dem Berge über der Stadt Frankenberg brach viel Bley- erz, woraus man sehr gutes Bley verfertigte. Das Villacher war ganz rein von Silber. Zu Waldungen war sonderlich guter Eisenstein, des-
sen
f) S. Albinus l. c. p. 182.
g) Sie führt folgende Aufschrift: Philipps ge- meine Bergordnung, Statuta, Privilegia, Frey- heit und Satzung, so wir denjenigen, die in unserm Fürstenthum und Landen Bergbau bauen und suchen, zu Gnade und Güte gesetzt und ge- ordnet haben, Marpurg 1537. S. Kleinschmid- tii Collectio T. I. p. 93.
h) Agricola sagt: Aeris metalla in Cattis duo sunt, Eschvega et Sunterum: alterum vetus, al- terum novum, utrumque ad amnem Verram.
der in die aͤltere und mittlere Geſchichte gehoͤrt; in der neuern iſt uns ſonderlich daſſelbe merk- wuͤrdig durch ſein Salzwerk bey Allendorf, ein uraltes Werk, welches Albinus vorzuͤglich ruͤhmt, und neben den beruͤhmteſten ſeiner Zei- ten aufſtellt f), er nennet es das altorfiſche; und durch ſeinen vorzuͤglichen Eiſenſtein, welchen man haͤufig nach Sachſen ziehet fuͤr die ſaͤch- ſiſchen Eiſen- und Stahlfabriken, und einige ſeiner Kupfer- und Silbergruben. Man ſuchte im ſochzehnten Jahrhunderte durch viele Frey- heiten den Bergbau zu ermuntern, und es er- ſchien daher 1537 eine gemeine Bergordnung Philipps g). Es finden ſich im ſechzehnten Jahrhunderte in dem Heſſiſchen Silber-, Bley- und Kupferwerke. Bey Eſchwege und Sun- dern waren Kupferwerke h). Auf dem Berge uͤber der Stadt Frankenberg brach viel Bley- erz, woraus man ſehr gutes Bley verfertigte. Das Villacher war ganz rein von Silber. Zu Waldungen war ſonderlich guter Eiſenſtein, deſ-
ſen
f) S. Albinus l. c. p. 182.
g) Sie fuͤhrt folgende Aufſchrift: Philipps ge- meine Bergordnung, Statuta, Privilegia, Frey- heit und Satzung, ſo wir denjenigen, die in unſerm Fuͤrſtenthum und Landen Bergbau bauen und ſuchen, zu Gnade und Guͤte geſetzt und ge- ordnet haben, Marpurg 1537. S. Kleinſchmid- tii Collectio T. I. p. 93.
h) Agricola ſagt: Aeris metalla in Cattis duo ſunt, Eſchvega et Sunterum: alterum vetus, al- terum novum, utrumque ad amnem Verram.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0724"n="714"/>
der in die aͤltere und mittlere Geſchichte gehoͤrt;<lb/>
in der neuern iſt uns ſonderlich daſſelbe merk-<lb/>
wuͤrdig durch ſein Salzwerk bey Allendorf, ein<lb/>
uraltes Werk, welches Albinus vorzuͤglich<lb/>
ruͤhmt, und neben den beruͤhmteſten ſeiner Zei-<lb/>
ten aufſtellt <noteplace="foot"n="f)">S. Albinus <hirendition="#aq">l. c. p.</hi> 182.</note>, er nennet es das altorfiſche; und<lb/>
durch ſeinen vorzuͤglichen Eiſenſtein, welchen<lb/>
man haͤufig nach Sachſen ziehet fuͤr die ſaͤch-<lb/>ſiſchen Eiſen- und Stahlfabriken, und einige<lb/>ſeiner Kupfer- und Silbergruben. Man ſuchte<lb/>
im ſochzehnten Jahrhunderte durch viele Frey-<lb/>
heiten den Bergbau zu ermuntern, und es er-<lb/>ſchien daher 1537 eine gemeine Bergordnung<lb/>
Philipps <noteplace="foot"n="g)">Sie fuͤhrt folgende Aufſchrift: Philipps ge-<lb/>
meine Bergordnung, Statuta, Privilegia, Frey-<lb/>
heit und Satzung, ſo wir denjenigen, die in<lb/>
unſerm Fuͤrſtenthum und Landen Bergbau bauen<lb/>
und ſuchen, zu Gnade und Guͤte geſetzt und ge-<lb/>
ordnet haben, Marpurg 1537. S. <hirendition="#aq">Kleinſchmid-<lb/>
tii Collectio T. I. p.</hi> 93.</note>. Es finden ſich im ſechzehnten<lb/>
Jahrhunderte in dem Heſſiſchen Silber-, Bley-<lb/>
und Kupferwerke. Bey Eſchwege und Sun-<lb/>
dern waren Kupferwerke <noteplace="foot"n="h)">Agricola ſagt: <hirendition="#aq">Aeris metalla in Cattis duo<lb/>ſunt, Eſchvega et Sunterum: alterum vetus, al-<lb/>
terum novum, utrumque ad amnem Verram.</hi></note>. Auf dem Berge<lb/>
uͤber der Stadt Frankenberg brach viel Bley-<lb/>
erz, woraus man ſehr gutes Bley verfertigte.<lb/>
Das Villacher war ganz rein von Silber. Zu<lb/>
Waldungen war ſonderlich guter Eiſenſtein, deſ-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ſen</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[714/0724]
der in die aͤltere und mittlere Geſchichte gehoͤrt;
in der neuern iſt uns ſonderlich daſſelbe merk-
wuͤrdig durch ſein Salzwerk bey Allendorf, ein
uraltes Werk, welches Albinus vorzuͤglich
ruͤhmt, und neben den beruͤhmteſten ſeiner Zei-
ten aufſtellt f), er nennet es das altorfiſche; und
durch ſeinen vorzuͤglichen Eiſenſtein, welchen
man haͤufig nach Sachſen ziehet fuͤr die ſaͤch-
ſiſchen Eiſen- und Stahlfabriken, und einige
ſeiner Kupfer- und Silbergruben. Man ſuchte
im ſochzehnten Jahrhunderte durch viele Frey-
heiten den Bergbau zu ermuntern, und es er-
ſchien daher 1537 eine gemeine Bergordnung
Philipps g). Es finden ſich im ſechzehnten
Jahrhunderte in dem Heſſiſchen Silber-, Bley-
und Kupferwerke. Bey Eſchwege und Sun-
dern waren Kupferwerke h). Auf dem Berge
uͤber der Stadt Frankenberg brach viel Bley-
erz, woraus man ſehr gutes Bley verfertigte.
Das Villacher war ganz rein von Silber. Zu
Waldungen war ſonderlich guter Eiſenſtein, deſ-
ſen
f) S. Albinus l. c. p. 182.
g) Sie fuͤhrt folgende Aufſchrift: Philipps ge-
meine Bergordnung, Statuta, Privilegia, Frey-
heit und Satzung, ſo wir denjenigen, die in
unſerm Fuͤrſtenthum und Landen Bergbau bauen
und ſuchen, zu Gnade und Guͤte geſetzt und ge-
ordnet haben, Marpurg 1537. S. Kleinſchmid-
tii Collectio T. I. p. 93.
h) Agricola ſagt: Aeris metalla in Cattis duo
ſunt, Eſchvega et Sunterum: alterum vetus, al-
terum novum, utrumque ad amnem Verram.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 714. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/724>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.