sen Agricola i) gedenkt; wie auch bey Sigen und Sauerland. Daher waren auch in diesen Ge- genden ansehnliche Eisenfabriken, wo sonderlich Oefen gegossen wurden.
In dem Magdeburgischen findet sich in den damaligen Zeiten ein vorzügliches Schieferwerk zu Köndern, und die Salzwerke zu Halle be- haupteten ihren alten Ruhm, da sich ihre Ent- stehung in der Dunkelheit des Alterthums ver- liert. Sie versahen damals vornehmlich auch die sächsischen Lande und zogen hingegen vieles Holz zum Sieden aus denselbigen; daher sich in der sächsischen Floßgeschichte verschiedene deshalb errichtete Contracte befinden.
In dem Eifelischen um die Stadt Mayn war ein vorzügliches Silberwerk, welches dem Churfürsten zu Trier gehörte, wie auch gute Bleywerke, und in den Herrschaften Kronen- berg und Kielen fanden sich vorzügliche Eisen- steine.
In dem Hohensteinischen machten sich die gräflichen Brüder, Heinrich und Ernst, um den Bergbau verdient, und ließen eine Berg- ordnung wegen ihrer Bergwerke ergehen. Graf Volkmar Wolf nahm sich derselben nicht weni-
ger
i)Agricola de ortu et causa subterraneorum: In Cattis Valdunga lapide ferrario abundat et oppidum Siga imo tota Saverlandia Coloniam Agrippinam versus, ubi etiam ferreae fornaces conflantur.
ſen Agricola i) gedenkt; wie auch bey Sigen und Sauerland. Daher waren auch in dieſen Ge- genden anſehnliche Eiſenfabriken, wo ſonderlich Oefen gegoſſen wurden.
In dem Magdeburgiſchen findet ſich in den damaligen Zeiten ein vorzuͤgliches Schieferwerk zu Koͤndern, und die Salzwerke zu Halle be- haupteten ihren alten Ruhm, da ſich ihre Ent- ſtehung in der Dunkelheit des Alterthums ver- liert. Sie verſahen damals vornehmlich auch die ſaͤchſiſchen Lande und zogen hingegen vieles Holz zum Sieden aus denſelbigen; daher ſich in der ſaͤchſiſchen Floßgeſchichte verſchiedene deshalb errichtete Contracte befinden.
In dem Eifeliſchen um die Stadt Mayn war ein vorzuͤgliches Silberwerk, welches dem Churfuͤrſten zu Trier gehoͤrte, wie auch gute Bleywerke, und in den Herrſchaften Kronen- berg und Kielen fanden ſich vorzuͤgliche Eiſen- ſteine.
In dem Hohenſteiniſchen machten ſich die graͤflichen Bruͤder, Heinrich und Ernſt, um den Bergbau verdient, und ließen eine Berg- ordnung wegen ihrer Bergwerke ergehen. Graf Volkmar Wolf nahm ſich derſelben nicht weni-
ger
i)Agricola de ortu et cauſa ſubterraneorum: In Cattis Valdunga lapide ferrario abundat et oppidum Siga imo tota Saverlandia Coloniam Agrippinam verſus, ubi etiam ferreae fornaces conflantur.
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ſen Agricola i) gedenkt; wie auch bey Sigen und
Sauerland. Daher waren auch in dieſen Ge-
genden anſehnliche Eiſenfabriken, wo ſonderlich
Oefen gegoſſen wurden.
In dem Magdeburgiſchen findet ſich in den
damaligen Zeiten ein vorzuͤgliches Schieferwerk
zu Koͤndern, und die Salzwerke zu Halle be-
haupteten ihren alten Ruhm, da ſich ihre Ent-
ſtehung in der Dunkelheit des Alterthums ver-
liert. Sie verſahen damals vornehmlich auch
die ſaͤchſiſchen Lande und zogen hingegen vieles
Holz zum Sieden aus denſelbigen; daher ſich
in der ſaͤchſiſchen Floßgeſchichte verſchiedene
deshalb errichtete Contracte befinden.
In dem Eifeliſchen um die Stadt Mayn
war ein vorzuͤgliches Silberwerk, welches dem
Churfuͤrſten zu Trier gehoͤrte, wie auch gute
Bleywerke, und in den Herrſchaften Kronen-
berg und Kielen fanden ſich vorzuͤgliche Eiſen-
ſteine.
In dem Hohenſteiniſchen machten ſich die
graͤflichen Bruͤder, Heinrich und Ernſt, um
den Bergbau verdient, und ließen eine Berg-
ordnung wegen ihrer Bergwerke ergehen. Graf
Volkmar Wolf nahm ſich derſelben nicht weni-
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i) Agricola de ortu et cauſa ſubterraneorum: In
Cattis Valdunga lapide ferrario abundat et
oppidum Siga imo tota Saverlandia Coloniam
Agrippinam verſus, ubi etiam ferreae fornaces
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 715. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/725>, abgerufen am 02.06.2024.
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