derlich breitete sich die Tulipomanie, die in Holland den Liebhaber zu der Rabatte hin- beugte, und in den Jahren 1634 bis 37 in Holland am stärksten war, auch bey uns aus. Eben so verschwenderisch wurde man in Hya- cinthen, Nelken und Aurikelfluren.
Es finden sich in diesem Jahrhunderte ver- schiedene Gärten von Ruhm. Um das J. 1626 gehörte zu Augspurg der Johann Caspar Remboldische Garten unter die schönsten; so war auch der Weisische und Huberische in An- sehen, nicht weniger der Stapelische, der son- derlich für die Pflanzenkunde mit bestimmt war, und vielleicht einer der ältern botanischen Gärten in Deutschland ist, ob schon nicht so alt als der, welchen Churfürst August 1580 zu Leipzig anlegte. Der Bertermannische war für Augspurg eine besondere Zierde durch seine Gartenhäuser, Wasserwerke, Gallerien, Bild- säulen, Grotten, Blumen und Malereyen. Man schätzte, als er in der französischbayeri- schen Belagerung verwüstet wurde, den Scha- den auf 50000 Gulden g). Ferner war nach dem colerischen Hausbuche vom J. 1680, 1 Theil im 6ten Buche p. 143, zu Leipzig berühmt der Hans Rollische Garten, welchen Vale- rius Cordius angelegt hatte; eben so der Jo-
hann
g) S. Beschreibung der durch die franz bayerischen Belagerung entstandenen Schäden in Chroph Beschreibung der Belagerung bey S. L. S. 97.
derlich breitete ſich die Tulipomanie, die in Holland den Liebhaber zu der Rabatte hin- beugte, und in den Jahren 1634 bis 37 in Holland am ſtaͤrkſten war, auch bey uns aus. Eben ſo verſchwenderiſch wurde man in Hya- cinthen, Nelken und Aurikelfluren.
Es finden ſich in dieſem Jahrhunderte ver- ſchiedene Gaͤrten von Ruhm. Um das J. 1626 gehoͤrte zu Augſpurg der Johann Caſpar Remboldiſche Garten unter die ſchoͤnſten; ſo war auch der Weiſiſche und Huberiſche in An- ſehen, nicht weniger der Stapeliſche, der ſon- derlich fuͤr die Pflanzenkunde mit beſtimmt war, und vielleicht einer der aͤltern botaniſchen Gaͤrten in Deutſchland iſt, ob ſchon nicht ſo alt als der, welchen Churfuͤrſt Auguſt 1580 zu Leipzig anlegte. Der Bertermanniſche war fuͤr Augſpurg eine beſondere Zierde durch ſeine Gartenhaͤuſer, Waſſerwerke, Gallerien, Bild- ſaͤulen, Grotten, Blumen und Malereyen. Man ſchaͤtzte, als er in der franzoͤſiſchbayeri- ſchen Belagerung verwuͤſtet wurde, den Scha- den auf 50000 Gulden g). Ferner war nach dem coleriſchen Hausbuche vom J. 1680, 1 Theil im 6ten Buche p. 143, zu Leipzig beruͤhmt der Hans Rolliſche Garten, welchen Vale- rius Cordius angelegt hatte; eben ſo der Jo-
hann
g) S. Beſchreibung der durch die franz bayeriſchen Belagerung entſtandenen Schaͤden in Chroph Beſchreibung der Belagerung bey S. L. S. 97.
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derlich breitete ſich die Tulipomanie, die in
Holland den Liebhaber zu der Rabatte hin-
beugte, und in den Jahren 1634 bis 37 in
Holland am ſtaͤrkſten war, auch bey uns aus.
Eben ſo verſchwenderiſch wurde man in Hya-
cinthen, Nelken und Aurikelfluren.
Es finden ſich in dieſem Jahrhunderte ver-
ſchiedene Gaͤrten von Ruhm. Um das J.
1626 gehoͤrte zu Augſpurg der Johann Caſpar
Remboldiſche Garten unter die ſchoͤnſten; ſo
war auch der Weiſiſche und Huberiſche in An-
ſehen, nicht weniger der Stapeliſche, der ſon-
derlich fuͤr die Pflanzenkunde mit beſtimmt
war, und vielleicht einer der aͤltern botaniſchen
Gaͤrten in Deutſchland iſt, ob ſchon nicht ſo
alt als der, welchen Churfuͤrſt Auguſt 1580
zu Leipzig anlegte. Der Bertermanniſche war
fuͤr Augſpurg eine beſondere Zierde durch ſeine
Gartenhaͤuſer, Waſſerwerke, Gallerien, Bild-
ſaͤulen, Grotten, Blumen und Malereyen.
Man ſchaͤtzte, als er in der franzoͤſiſchbayeri-
ſchen Belagerung verwuͤſtet wurde, den Scha-
den auf 50000 Gulden g). Ferner war nach
dem coleriſchen Hausbuche vom J. 1680, 1
Theil im 6ten Buche p. 143, zu Leipzig beruͤhmt
der Hans Rolliſche Garten, welchen Vale-
rius Cordius angelegt hatte; eben ſo der Jo-
hann
g) S. Beſchreibung der durch die franz bayeriſchen
Belagerung entſtandenen Schaͤden in Chroph
Beſchreibung der Belagerung bey S. L. S. 97.
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/73>, abgerufen am 23.11.2024.
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