Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite

kranach war, nach dem Zeugniß des Agricola
und des Münsters, so ergiebig, daß die Mark-
grafen wöchentlich 1500 rheinische Gülden da-
von gezogen haben.

Sonst waren in dem Fränkischen auch noch
gute Kiese und Magnetsteine. Ein Quecksil-
berwerk war zu Königstein, und Kupfer fand
man auf dem Kupferberge, der eben daher den
Namen hat.

In der Pfalz waren sonderlich viele Eisen-
werke, die sich aus den ältern Zeiten daselbst
erhalten, es waren sonderlich viel Hammer an
der Vils, Nab, Pegnitz, das wichtigste Werk
aber war zu Sulzbach an der Vils. Es findet
sich daher auch in diesem Jahrhunderte eine
churpfälzische Hammerwerksordnung, die zu
Amberg 1583 erschien. Es finden sich Nach-
richten, daß man aus der Oberpfalz bis in
das Meißnische nicht ohne Vortheil nach Ei-
sen geschürft. Ein Bleywerk war in dem
Nordgau diesseits der Donau, wie es in den
ältern Zeiten hieß, oder in der Pfalz der Bley-
berg, und ein anderes zum Tanzplatz, dessen
Mathesius erwähnt f). Zu Ehrendorf brach
ein vorzüglicher Kies, der gold- und bleyfar-
ben sah, ein Silberwerk war zu Schreissen g),
dessen Agricola erwähnt.


Weiter
f) Mathesius in Sarepta.
g) Agricola lib. II. de vet. et nov. metallis.
Schon

kranach war, nach dem Zeugniß des Agricola
und des Muͤnſters, ſo ergiebig, daß die Mark-
grafen woͤchentlich 1500 rheiniſche Guͤlden da-
von gezogen haben.

Sonſt waren in dem Fraͤnkiſchen auch noch
gute Kieſe und Magnetſteine. Ein Queckſil-
berwerk war zu Koͤnigſtein, und Kupfer fand
man auf dem Kupferberge, der eben daher den
Namen hat.

In der Pfalz waren ſonderlich viele Eiſen-
werke, die ſich aus den aͤltern Zeiten daſelbſt
erhalten, es waren ſonderlich viel Hammer an
der Vils, Nab, Pegnitz, das wichtigſte Werk
aber war zu Sulzbach an der Vils. Es findet
ſich daher auch in dieſem Jahrhunderte eine
churpfaͤlziſche Hammerwerksordnung, die zu
Amberg 1583 erſchien. Es finden ſich Nach-
richten, daß man aus der Oberpfalz bis in
das Meißniſche nicht ohne Vortheil nach Ei-
ſen geſchuͤrft. Ein Bleywerk war in dem
Nordgau dieſſeits der Donau, wie es in den
aͤltern Zeiten hieß, oder in der Pfalz der Bley-
berg, und ein anderes zum Tanzplatz, deſſen
Matheſius erwaͤhnt f). Zu Ehrendorf brach
ein vorzuͤglicher Kies, der gold- und bleyfar-
ben ſah, ein Silberwerk war zu Schreiſſen g),
deſſen Agricola erwaͤhnt.


Weiter
f) Matheſius in Sarepta.
g) Agricola lib. II. de vet. et nov. metallis.
Schon
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0775" n="765"/>
kranach war, nach dem Zeugniß des Agricola<lb/>
und des Mu&#x0364;n&#x017F;ters, &#x017F;o ergiebig, daß die Mark-<lb/>
grafen wo&#x0364;chentlich 1500 rheini&#x017F;che Gu&#x0364;lden da-<lb/>
von gezogen haben.</p><lb/>
          <p>Son&#x017F;t waren in dem Fra&#x0364;nki&#x017F;chen auch noch<lb/>
gute Kie&#x017F;e und Magnet&#x017F;teine. Ein Queck&#x017F;il-<lb/>
berwerk war zu Ko&#x0364;nig&#x017F;tein, und Kupfer fand<lb/>
man auf dem Kupferberge, der eben daher den<lb/>
Namen hat.</p><lb/>
          <p>In der Pfalz waren &#x017F;onderlich viele Ei&#x017F;en-<lb/>
werke, die &#x017F;ich aus den a&#x0364;ltern Zeiten da&#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
erhalten, es waren &#x017F;onderlich viel Hammer an<lb/>
der Vils, Nab, Pegnitz, das wichtig&#x017F;te Werk<lb/>
aber war zu Sulzbach an der Vils. Es findet<lb/>
&#x017F;ich daher auch in die&#x017F;em Jahrhunderte eine<lb/>
churpfa&#x0364;lzi&#x017F;che Hammerwerksordnung, die zu<lb/>
Amberg 1583 er&#x017F;chien. Es finden &#x017F;ich Nach-<lb/>
richten, daß man aus der Oberpfalz bis in<lb/>
das Meißni&#x017F;che nicht ohne Vortheil nach Ei-<lb/>
&#x017F;en ge&#x017F;chu&#x0364;rft. Ein Bleywerk war in dem<lb/>
Nordgau die&#x017F;&#x017F;eits der Donau, wie es in den<lb/>
a&#x0364;ltern Zeiten hieß, oder in der Pfalz der Bley-<lb/>
berg, und ein anderes zum Tanzplatz, de&#x017F;&#x017F;en<lb/>
Mathe&#x017F;ius erwa&#x0364;hnt <note place="foot" n="f)"><hi rendition="#aq">Mathe&#x017F;ius in Sarepta.</hi></note>. Zu Ehrendorf brach<lb/>
ein vorzu&#x0364;glicher Kies, der gold- und bleyfar-<lb/>
ben &#x017F;ah, ein Silberwerk war zu Schrei&#x017F;&#x017F;en <note xml:id="seg2pn_55_1" next="#seg2pn_55_2" place="foot" n="g)"><hi rendition="#aq">Agricola lib. II. de vet. et nov. metallis.</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Schon</fw></note>,<lb/>
de&#x017F;&#x017F;en Agricola erwa&#x0364;hnt.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Weiter</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[765/0775] kranach war, nach dem Zeugniß des Agricola und des Muͤnſters, ſo ergiebig, daß die Mark- grafen woͤchentlich 1500 rheiniſche Guͤlden da- von gezogen haben. Sonſt waren in dem Fraͤnkiſchen auch noch gute Kieſe und Magnetſteine. Ein Queckſil- berwerk war zu Koͤnigſtein, und Kupfer fand man auf dem Kupferberge, der eben daher den Namen hat. In der Pfalz waren ſonderlich viele Eiſen- werke, die ſich aus den aͤltern Zeiten daſelbſt erhalten, es waren ſonderlich viel Hammer an der Vils, Nab, Pegnitz, das wichtigſte Werk aber war zu Sulzbach an der Vils. Es findet ſich daher auch in dieſem Jahrhunderte eine churpfaͤlziſche Hammerwerksordnung, die zu Amberg 1583 erſchien. Es finden ſich Nach- richten, daß man aus der Oberpfalz bis in das Meißniſche nicht ohne Vortheil nach Ei- ſen geſchuͤrft. Ein Bleywerk war in dem Nordgau dieſſeits der Donau, wie es in den aͤltern Zeiten hieß, oder in der Pfalz der Bley- berg, und ein anderes zum Tanzplatz, deſſen Matheſius erwaͤhnt f). Zu Ehrendorf brach ein vorzuͤglicher Kies, der gold- und bleyfar- ben ſah, ein Silberwerk war zu Schreiſſen g), deſſen Agricola erwaͤhnt. Weiter f) Matheſius in Sarepta. g) Agricola lib. II. de vet. et nov. metallis. Schon

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/775
Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 765. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/775>, abgerufen am 18.12.2024.