der moralischen Anmerckung, die der Autor der Eu- ropaeischen Fama und dessen XXV. Theiles p. 25. vorträgt: Alle unsere Verrichtungen sind wie ein Spiel, wem es bey dem Anfang desselben nach Wunsch gehet, der mag wohl zusehen, daß er nicht alles verliert; ja wie es gewisse Spiele giebet, da die höhern Blätter von den niedrigen gestochen werden, so darff man sich ja eben nicht wundern, warum offtermahls die Menschen, welchen eben nichts sonderbahres an die Stirne geschrieben ist, vielen andern vorgehen, man kan aber doch dabey gewiß versichert seyn, daß sie nicht ewig als Triumph regieren, sondern sich zu rechter Zeit vor dem an- dern auch demüthigen werden.
Das IX. Capitul. Vom Tractiren und denen Gastereyen.
§. 1.
WEnn man die mancherley Absichten, so die Menschen bey ihren Gastgebothen und Banqneten zum Grund legen, oder die unterschiedenen Bewegungs-Grün- de, die sie gemeiniglich hierzu antreiben, etwas ei- gentlicher betrachtet, so findet man, daß alle Gast- mahl entweder aus einer unvermeydlichen Noth-
wendi-
Vom Spielen.
der moraliſchen Anmerckung, die der Autor der Eu- ropæiſchen Fama und deſſen XXV. Theiles p. 25. vortraͤgt: Alle unſere Verrichtungen ſind wie ein Spiel, wem es bey dem Anfang deſſelben nach Wunſch gehet, der mag wohl zuſehen, daß er nicht alles verliert; ja wie es gewiſſe Spiele giebet, da die hoͤhern Blaͤtter von den niedrigen geſtochen werden, ſo darff man ſich ja eben nicht wundern, warum offtermahls die Menſchen, welchen eben nichts ſonderbahres an die Stirne geſchrieben iſt, vielen andern vorgehen, man kan aber doch dabey gewiß verſichert ſeyn, daß ſie nicht ewig als Triumph regieren, ſondern ſich zu rechter Zeit vor dem an- dern auch demuͤthigen werden.
Das IX. Capitul. Vom Tractiren und denen Gaſtereyen.
§. 1.
WEnn man die mancherley Abſichten, ſo die Menſchen bey ihren Gaſtgebothen und Banqneten zum Grund legen, oder die unterſchiedenen Bewegungs-Gruͤn- de, die ſie gemeiniglich hierzu antreiben, etwas ei- gentlicher betrachtet, ſo findet man, daß alle Gaſt- mahl entweder aus einer unvermeydlichen Noth-
wendi-
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Vom Spielen.
der moraliſchen Anmerckung, die der Autor der Eu-
ropæiſchen Fama und deſſen XXV. Theiles p. 25.
vortraͤgt: Alle unſere Verrichtungen ſind wie ein
Spiel, wem es bey dem Anfang deſſelben nach
Wunſch gehet, der mag wohl zuſehen, daß er nicht
alles verliert; ja wie es gewiſſe Spiele giebet, da
die hoͤhern Blaͤtter von den niedrigen geſtochen
werden, ſo darff man ſich ja eben nicht wundern,
warum offtermahls die Menſchen, welchen eben
nichts ſonderbahres an die Stirne geſchrieben iſt,
vielen andern vorgehen, man kan aber doch dabey
gewiß verſichert ſeyn, daß ſie nicht ewig als Triumph
regieren, ſondern ſich zu rechter Zeit vor dem an-
dern auch demuͤthigen werden.
Das IX. Capitul.
Vom Tractiren und denen
Gaſtereyen.
§. 1.
WEnn man die mancherley Abſichten, ſo
die Menſchen bey ihren Gaſtgebothen
und Banqneten zum Grund legen, oder
die unterſchiedenen Bewegungs-Gruͤn-
de, die ſie gemeiniglich hierzu antreiben, etwas ei-
gentlicher betrachtet, ſo findet man, daß alle Gaſt-
mahl entweder aus einer unvermeydlichen Noth-
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der Privat-Personen. Berlin, 1728, S. 427. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1728/447>, abgerufen am 22.11.2024.
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