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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729.

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Von Testam., deren Aufr. Publ. u. Exec.
ich zweiffle nicht, daß ich durch das theure Blut
meines allerliebsten HErrn und Heylandes JEsu
Christi erlöset sey. Hernach befehl ich meine
Seele um sie seelig zu halten, seiner unerforschlichen
ewigen und unendlichen Gnade und Barmhertzig-
keit, und in seine allmächtigen Hände; ich vergebe
auch allen, die mir etwas zu leyd gethan, und bitte
dagegen alle um GOttes willen, daß sie mir um
GOttes willen, und aus Christlicher Liebe alles
was ich ihnen zu Leyde gethan, von Hertzen ver-
zeyhen, wie wir alle täglich von GOtt dem Vater
der Barmhertzigkeit um Vergebung unserer Sün-
den bitten. S. Seckendorff Historie des Luther-
thums p. 703.

§. 17. Die Reichs-Fürsten in Teutschland pfle-
gen gar offters die von ihnen errichteten Testamen-
ta
und Codicille, dem Römischen Käyser zur Con-
sirmation
allerunterthänigst einzureichen, und des
Käysers Majestät pflegen dieselben gemeiniglich,
daferne kein rechtmäßig erheblich Bedencken dabey
vorwaltet, mit folgender Clausul zu confirmiren:
Wir confirmiren und bestätigen sothanes Testa-
ment und Codicill nach der uns zustehenden Käy-
serlichen Macht und Gewalt vollkommentlich und
wohl wissentlich in Krafft dieses Briefs, und mey-
nen, setzen und wollen, daß solches Testament und
Codicill mit allen Articulen, Puncten, Clausulen,
Worten, Jnhalten, Meynungen und Begreiffun-
gen, allerdings verbindlich, kräfftig und mächtig
seyn, stete, fest und unverbrüchlich gehalten und

voll-

Von Teſtam., deren Aufr. Publ. u. Exec.
ich zweiffle nicht, daß ich durch das theure Blut
meines allerliebſten HErrn und Heylandes JEſu
Chriſti erloͤſet ſey. Hernach befehl ich meine
Seele um ſie ſeelig zu halten, ſeiner unerforſchlichen
ewigen und unendlichen Gnade und Barmhertzig-
keit, und in ſeine allmaͤchtigen Haͤnde; ich vergebe
auch allen, die mir etwas zu leyd gethan, und bitte
dagegen alle um GOttes willen, daß ſie mir um
GOttes willen, und aus Chriſtlicher Liebe alles
was ich ihnen zu Leyde gethan, von Hertzen ver-
zeyhen, wie wir alle taͤglich von GOtt dem Vater
der Barmhertzigkeit um Vergebung unſerer Suͤn-
den bitten. S. Seckendorff Hiſtorie des Luther-
thums p. 703.

§. 17. Die Reichs-Fuͤrſten in Teutſchland pfle-
gen gar offters die von ihnen errichteten Teſtamen-
ta
und Codicille, dem Roͤmiſchen Kaͤyſer zur Con-
ſirmation
allerunterthaͤnigſt einzureichen, und des
Kaͤyſers Majeſtaͤt pflegen dieſelben gemeiniglich,
daferne kein rechtmaͤßig erheblich Bedencken dabey
vorwaltet, mit folgender Clauſul zu confirmiren:
Wir confirmiren und beſtaͤtigen ſothanes Teſta-
ment und Codicill nach der uns zuſtehenden Kaͤy-
ſerlichen Macht und Gewalt vollkommentlich und
wohl wiſſentlich in Krafft dieſes Briefs, und mey-
nen, ſetzen und wollen, daß ſolches Teſtament und
Codicill mit allen Articulen, Puncten, Clauſulen,
Worten, Jnhalten, Meynungen und Begreiffun-
gen, allerdings verbindlich, kraͤfftig und maͤchtig
ſeyn, ſtete, feſt und unverbruͤchlich gehalten und

voll-
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[299/0323] Von Teſtam., deren Aufr. Publ. u. Exec. ich zweiffle nicht, daß ich durch das theure Blut meines allerliebſten HErrn und Heylandes JEſu Chriſti erloͤſet ſey. Hernach befehl ich meine Seele um ſie ſeelig zu halten, ſeiner unerforſchlichen ewigen und unendlichen Gnade und Barmhertzig- keit, und in ſeine allmaͤchtigen Haͤnde; ich vergebe auch allen, die mir etwas zu leyd gethan, und bitte dagegen alle um GOttes willen, daß ſie mir um GOttes willen, und aus Chriſtlicher Liebe alles was ich ihnen zu Leyde gethan, von Hertzen ver- zeyhen, wie wir alle taͤglich von GOtt dem Vater der Barmhertzigkeit um Vergebung unſerer Suͤn- den bitten. S. Seckendorff Hiſtorie des Luther- thums p. 703. §. 17. Die Reichs-Fuͤrſten in Teutſchland pfle- gen gar offters die von ihnen errichteten Teſtamen- ta und Codicille, dem Roͤmiſchen Kaͤyſer zur Con- ſirmation allerunterthaͤnigſt einzureichen, und des Kaͤyſers Majeſtaͤt pflegen dieſelben gemeiniglich, daferne kein rechtmaͤßig erheblich Bedencken dabey vorwaltet, mit folgender Clauſul zu confirmiren: Wir confirmiren und beſtaͤtigen ſothanes Teſta- ment und Codicill nach der uns zuſtehenden Kaͤy- ſerlichen Macht und Gewalt vollkommentlich und wohl wiſſentlich in Krafft dieſes Briefs, und mey- nen, ſetzen und wollen, daß ſolches Teſtament und Codicill mit allen Articulen, Puncten, Clauſulen, Worten, Jnhalten, Meynungen und Begreiffun- gen, allerdings verbindlich, kraͤfftig und maͤchtig ſeyn, ſtete, feſt und unverbruͤchlich gehalten und voll-

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Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 299. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/323>, abgerufen am 22.11.2024.