ten. So erwehlet man auch bißweilen die äusser- liche Figur der wilden und barbarischen Völcker, als der Türcken, Persianer, Mohren, Americaner u. s. w.
§. 14. Die Turnierer werden in unterschiedene Hauffen oder Esquadrillen, wie sie heutiges Tages genennet werden, eingetheilet. Das Jtaliänische Wort Squadriglia ist ein Diminutivum von dem Worte Squadra, welches eine Compagnie in Ord- nung gestellter Soldaten bedeutet. Eine iede Qua- drille ist von der andern durch gewisse äusserliche Zeichen unterschieden. Vor diesen wurden die be- sondern Corps nur dadurch von einander abgeson- dert, daß einige ihre Helmspitzen angehefftet hatten, die andern aber solche weggelassen; diese liessen das Zeichen eines Püffel-Kopffes, und jene eines Ad- lers u. s. w. auf ihre Pferde-Decken sticken.
§. 15. Heutiges Tages differiren die Banden entweder den Harnischen nach, einige führen gantz schwartze, die andern aber blancke, noch andere gantz vergüldte oder blau angelauffene; manche sind gantz geharnischt, mit Brust-Rücken- und Acm-Harnischen, eisernen Handschuhen und gan- tzen Helmen mit Visieren versehen, andere aber nur halb geharnischt. Sie distinguiren sich auch wohl den Escarpen, die sie um den Leib haben, den Feder- büschen und andern Stücken der Kleidung nach. Manche führen unter den Leibstücken bleumou- rantne von Atlaß mit silbernen Tressen und Fran- gen bordirte Schürtzen, auf den Helmen weisse
Federn
IV. Theil. III. Capitul.
ten. So erwehlet man auch bißweilen die aͤuſſer- liche Figur der wilden und barbariſchen Voͤlcker, als der Tuͤrcken, Perſianer, Mohren, Americaner u. ſ. w.
§. 14. Die Turnierer werden in unterſchiedene Hauffen oder Eſquadrillen, wie ſie heutiges Tages genennet werden, eingetheilet. Das Jtaliaͤniſche Wort Squadriglia iſt ein Diminutivum von dem Worte Squadra, welches eine Compagnie in Ord- nung geſtellter Soldaten bedeutet. Eine iede Qua- drille iſt von der andern durch gewiſſe aͤuſſerliche Zeichen unterſchieden. Vor dieſen wurden die be- ſondern Corps nur dadurch von einander abgeſon- dert, daß einige ihre Helmſpitzen angehefftet hatten, die andern aber ſolche weggelaſſen; dieſe lieſſen das Zeichen eines Puͤffel-Kopffes, und jene eines Ad- lers u. ſ. w. auf ihre Pferde-Decken ſticken.
§. 15. Heutiges Tages differiren die Banden entweder den Harniſchen nach, einige fuͤhren gantz ſchwartze, die andern aber blancke, noch andere gantz verguͤldte oder blau angelauffene; manche ſind gantz geharniſcht, mit Bruſt-Ruͤcken- und Acm-Harniſchen, eiſernen Handſchuhen und gan- tzen Helmen mit Viſieren verſehen, andere aber nur halb geharniſcht. Sie diſtinguiren ſich auch wohl den Eſcarpen, die ſie um den Leib haben, den Feder- buͤſchen und andern Stuͤcken der Kleidung nach. Manche fuͤhren unter den Leibſtuͤcken bleumou- rantne von Atlaß mit ſilbernen Treſſen und Fran- gen bordirte Schuͤrtzen, auf den Helmen weiſſe
Federn
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IV. Theil. III. Capitul.
ten. So erwehlet man auch bißweilen die aͤuſſer-
liche Figur der wilden und barbariſchen Voͤlcker,
als der Tuͤrcken, Perſianer, Mohren, Americaner
u. ſ. w.
§. 14. Die Turnierer werden in unterſchiedene
Hauffen oder Eſquadrillen, wie ſie heutiges Tages
genennet werden, eingetheilet. Das Jtaliaͤniſche
Wort Squadriglia iſt ein Diminutivum von dem
Worte Squadra, welches eine Compagnie in Ord-
nung geſtellter Soldaten bedeutet. Eine iede Qua-
drille iſt von der andern durch gewiſſe aͤuſſerliche
Zeichen unterſchieden. Vor dieſen wurden die be-
ſondern Corps nur dadurch von einander abgeſon-
dert, daß einige ihre Helmſpitzen angehefftet hatten,
die andern aber ſolche weggelaſſen; dieſe lieſſen das
Zeichen eines Puͤffel-Kopffes, und jene eines Ad-
lers u. ſ. w. auf ihre Pferde-Decken ſticken.
§. 15. Heutiges Tages differiren die Banden
entweder den Harniſchen nach, einige fuͤhren gantz
ſchwartze, die andern aber blancke, noch andere
gantz verguͤldte oder blau angelauffene; manche
ſind gantz geharniſcht, mit Bruſt-Ruͤcken- und
Acm-Harniſchen, eiſernen Handſchuhen und gan-
tzen Helmen mit Viſieren verſehen, andere aber nur
halb geharniſcht. Sie diſtinguiren ſich auch wohl
den Eſcarpen, die ſie um den Leib haben, den Feder-
buͤſchen und andern Stuͤcken der Kleidung nach.
Manche fuͤhren unter den Leibſtuͤcken bleumou-
rantne von Atlaß mit ſilbernen Treſſen und Fran-
gen bordirte Schuͤrtzen, auf den Helmen weiſſe
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 758. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/782>, abgerufen am 25.11.2024.
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