andern Orten keinen gewünschten effect gehabt, daß es an diesem auch so gehen werde. Zum ach- ten fangen einige die Manufacturen gar zu weit- läufftig an, da es doch besser ist, wenn man gra- datim damit verfähret. Jn Holland sind viel hundert Manufacturirende Familien ent- sprossen, auch in Teutschland noch viel weit ausgebreidete Fabriquen zu finden, die anfäng- lich kaum in ein oder zweyen Händen gewesen, ietzund aber viel Familien ernehren. Zum nun- ten, legen auch die ausländischen Regenten, wenn sie spühren, daß ein gewisser Potentate ei- nige Sachen, die sonst in des andern Ländern gehohlet worden, in seinen eigenem Lande will fabriciren lassen, wo sie wissen und können, al- lerhand Hindernisse in den Weg, daß ein solch Manufactur-Wesen difficultiret wird. Zum zehenden, sucht man auch den fremden Manu- facturen nicht Privilegia und Freyheiten ge- nung zu geben, und andere Douceurs zu erwei- sen, um sie in das Land zu locken, und in demsel- ben zu erhalten, sondern es ihnen so vor zu legen, daß sie endlich verdrießlich werden und aus dem Lande gehen. Zum eilften, sind die meisten gros- sen Herrn selbst so gesinnet, daß sie dasjenige, was in in ihren eignen Ländern gemacht wird, ob es gleich eben so gut, ja wohl noch besser ist, als das, so sie aus der Fremde bekommen, nicht
sonder-
andeꝛn Orten keinen gewuͤnſchten effect gehabt, daß es an dieſem auch ſo gehen werde. Zum ach- ten fangen einige die Manufacturen gar zu weit- laͤufftig an, da es doch beſſer iſt, wenn man gra- datim damit verfaͤhret. Jn Holland ſind viel hundert Manufacturirende Familien ent- ſproſſen, auch in Teutſchland noch viel weit ausgebreidete Fabriquen zu finden, die anfaͤng- lich kaum in ein oder zweyen Haͤnden geweſen, ietzund aber viel Familien ernehren. Zum nun- ten, legen auch die auslaͤndiſchen Regenten, weñ ſie ſpuͤhren, daß ein gewiſſer Potentate ei- nige Sachen, die ſonſt in des andern Laͤndern gehohlet worden, in ſeinen eigenem Lande will fabriciren laſſen, wo ſie wiſſen und koͤnnen, al- lerhand Hinderniſſe in den Weg, daß ein ſolch Manufactur-Weſen difficultiret wird. Zum zehenden, ſucht man auch den fremden Manu- facturen nicht Privilegia und Freyheiten ge- nung zu geben, und andere Douceurs zu erwei- ſen, um ſie in das Land zu locken, und in demſel- ben zu erhalten, ſondern es ihnen ſo vor zu legen, daß ſie endlich verdrießlich werden und aus dem Lande gehen. Zum eilften, ſind die meiſten groſ- ſen Herrn ſelbſt ſo geſinnet, daß ſie dasjenige, was in in ihren eignen Laͤndern gemacht wird, ob es gleich eben ſo gut, ja wohl noch beſſer iſt, als das, ſo ſie aus der Fremde bekommen, nicht
ſonder-
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andeꝛn Orten keinen gewuͤnſchten effect gehabt,
daß es an dieſem auch ſo gehen werde. Zum ach-
ten fangen einige die Manufacturen gar zu weit-
laͤufftig an, da es doch beſſer iſt, wenn man gra-
datim damit verfaͤhret. Jn Holland ſind viel
hundert Manufacturirende Familien ent-
ſproſſen, auch in Teutſchland noch viel weit
ausgebreidete Fabriquen zu finden, die anfaͤng-
lich kaum in ein oder zweyen Haͤnden geweſen,
ietzund aber viel Familien ernehren. Zum nun-
ten, legen auch die auslaͤndiſchen Regenten, weñ
ſie ſpuͤhren, daß ein gewiſſer Potentate ei-
nige Sachen, die ſonſt in des andern Laͤndern
gehohlet worden, in ſeinen eigenem Lande will
fabriciren laſſen, wo ſie wiſſen und koͤnnen, al-
lerhand Hinderniſſe in den Weg, daß ein ſolch
Manufactur-Weſen difficultiret wird. Zum
zehenden, ſucht man auch den fremden Manu-
facturen nicht Privilegia und Freyheiten ge-
nung zu geben, und andere Douceurs zu erwei-
ſen, um ſie in das Land zu locken, und in demſel-
ben zu erhalten, ſondern es ihnen ſo vor zu legen,
daß ſie endlich verdrießlich werden und aus dem
Lande gehen. Zum eilften, ſind die meiſten groſ-
ſen Herrn ſelbſt ſo geſinnet, daß ſie dasjenige,
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ob es gleich eben ſo gut, ja wohl noch beſſer iſt,
als das, ſo ſie aus der Fremde bekommen, nicht
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 1037. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1057>, abgerufen am 22.11.2024.
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