Kothen versieden, oder zu Saltz, das ist, Kauff- manns-Guth machen und diese werden von der Pfannen, darinnen das Saltz gesotten wird, Pfänner genennt.
§. 38. Bey den Brunnen verhält es sich mit der Societät, als wie bey Bergwercken. Denn, wie eine Grube in gewisse Theile abge- theilet ist, die man pflegt Kuxe zu nennen, wie wir im vorhergehenden angeführet, so sind auch die Brunnen in gewisse Theile abgetheilet, nem- lich in Quarte, die Quarte in Pfannen und Nößel, und pflegt man auf ein Quart oder Pfanne eine gewisse Zahl Zober zu giessen.
§. 39. Wie viel nun Portiones in den Brun- nen ieglicher Guths-Herr hat, das stehet ge- schrieben in einer wächsernen Taffel, welche die Lehn-Taffel genennt wird. Denn gleich- wie in Bergwercken ein Buch ist, welches das Berg-Buch genennt wird, darinnen der Ge- wercke ihre Kuxe und Antheile an den Gruben eingeschrieben sind, und in welche man dieselben ab- und zuschreibet, also stehen auch in derselben Lehn-Taffel gezeichnet die Nahmen derer, so mit dem Thal-Guth belehnet sind, auch ihre Mit- belehnten. Und der Actus der Ab- und Zu- schrifft geschiehet nur einmahl im Jahre, an ei- nem gewissen Tage, welchen der Landes-Herr determiniret. Nachdem nun ein Guths-
Herr
Kothen verſieden, oder zu Saltz, das iſt, Kauff- manns-Guth machen und dieſe werden von der Pfannen, darinnen das Saltz geſotten wird, Pfaͤnner genennt.
§. 38. Bey den Brunnen verhaͤlt es ſich mit der Societaͤt, als wie bey Bergwercken. Denn, wie eine Grube in gewiſſe Theile abge- theilet iſt, die man pflegt Kuxe zu nennen, wie wir im vorhergehenden angefuͤhret, ſo ſind auch die Brunnen in gewiſſe Theile abgetheilet, nem- lich in Quarte, die Quarte in Pfannen und Noͤßel, und pflegt man auf ein Quart oder Pfanne eine gewiſſe Zahl Zober zu gieſſen.
§. 39. Wie viel nun Portiones in den Brun- nen ieglicher Guths-Herr hat, das ſtehet ge- ſchrieben in einer waͤchſernen Taffel, welche die Lehn-Taffel genennt wird. Denn gleich- wie in Bergwercken ein Buch iſt, welches das Berg-Buch genennt wird, darinnen der Ge- wercke ihre Kuxe und Antheile an den Gruben eingeſchrieben ſind, und in welche man dieſelben ab- und zuſchreibet, alſo ſtehen auch in derſelben Lehn-Taffel gezeichnet die Nahmen derer, ſo mit dem Thal-Guth belehnet ſind, auch ihre Mit- belehnten. Und der Actus der Ab- und Zu- ſchrifft geſchiehet nur einmahl im Jahre, an ei- nem gewiſſen Tage, welchen der Landes-Herr determiniret. Nachdem nun ein Guths-
Herr
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Kothen verſieden, oder zu Saltz, das iſt, Kauff-
manns-Guth machen und dieſe werden von der
Pfannen, darinnen das Saltz geſotten wird,
Pfaͤnner genennt.
§. 38. Bey den Brunnen verhaͤlt es ſich
mit der Societaͤt, als wie bey Bergwercken.
Denn, wie eine Grube in gewiſſe Theile abge-
theilet iſt, die man pflegt Kuxe zu nennen, wie
wir im vorhergehenden angefuͤhret, ſo ſind auch
die Brunnen in gewiſſe Theile abgetheilet, nem-
lich in Quarte, die Quarte in Pfannen und
Noͤßel, und pflegt man auf ein Quart oder
Pfanne eine gewiſſe Zahl Zober zu gieſſen.
§. 39. Wie viel nun Portiones in den Brun-
nen ieglicher Guths-Herr hat, das ſtehet ge-
ſchrieben in einer waͤchſernen Taffel, welche
die Lehn-Taffel genennt wird. Denn gleich-
wie in Bergwercken ein Buch iſt, welches das
Berg-Buch genennt wird, darinnen der Ge-
wercke ihre Kuxe und Antheile an den Gruben
eingeſchrieben ſind, und in welche man dieſelben
ab- und zuſchreibet, alſo ſtehen auch in derſelben
Lehn-Taffel gezeichnet die Nahmen derer, ſo mit
dem Thal-Guth belehnet ſind, auch ihre Mit-
belehnten. Und der Actus der Ab- und Zu-
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 1117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1137>, abgerufen am 22.11.2024.
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