Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718.Vorrede. auch darinnen einen Unterscheid erblicken,daß aus jener eine grosse Gelehrsamkeit, Staats-kluge Erfahrenheit und sonder- bahre Geschicklichkeit hervor leuchte, die meine hingegen überall sehr steril und mager aussehe, so will deshalber ihnen nicht widersprechen; denn ich auch noch vor die Asche des seeligen Herrn von Se- ckendorfs so viel Hochachtung habe, daß ich seinen Schrifften hertzlich gerne den Rang über die meinigen zugestehen will, und gewiß glaube, daß die Autores des deutschen Fürsten-Staats und der Einlei- tung zur Staats-Klugheit einander sonst in wenig Stücken egaliren, ausser in der Anzahl der Jahre, immassen aus der Vorrede des Herrn von Seckendorfs, die er seinem teutschen Fürsten-Staat vorgesetzt, erhellet, daß er solchen in sei- nem 29 Jahre verfertiget, und also in eben den Jahren da ich diese Staats- Klugheit durch GOttes Gnade zu Stan- de gebracht. Jch habe bißweilen, wie aus den angeführten Stellen in dem Wer-
Vorrede. auch darinnen einen Unterſcheid erblicken,daß aus jener eine groſſe Gelehrſamkeit, Staats-kluge Erfahrenheit und ſonder- bahre Geſchicklichkeit hervor leuchte, die meine hingegen uͤberall ſehr ſteril und mager ausſehe, ſo will deshalber ihnen nicht widerſprechen; denn ich auch noch vor die Aſche des ſeeligen Herrn von Se- ckendorfs ſo viel Hochachtung habe, daß ich ſeinen Schrifften hertzlich gerne den Rang uͤber die meinigen zugeſtehen will, und gewiß glaube, daß die Autores des deutſchen Fuͤrſten-Staats und der Einlei- tung zur Staats-Klugheit einander ſonſt in wenig Stuͤcken egaliren, auſſer in der Anzahl der Jahre, immaſſen aus der Vorrede des Herrn von Seckendorfs, die er ſeinem teutſchen Fuͤrſten-Staat vorgeſetzt, erhellet, daß er ſolchen in ſei- nem 29 Jahre verfertiget, und alſo in eben den Jahren da ich dieſe Staats- Klugheit durch GOttes Gnade zu Stan- de gebracht. Jch habe bißweilen, wie aus den angefuͤhrten Stellen in dem Wer-
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Vorrede.
auch darinnen einen Unterſcheid erblicken,
daß aus jener eine groſſe Gelehrſamkeit,
Staats-kluge Erfahrenheit und ſonder-
bahre Geſchicklichkeit hervor leuchte, die
meine hingegen uͤberall ſehr ſteril und
mager ausſehe, ſo will deshalber ihnen
nicht widerſprechen; denn ich auch noch
vor die Aſche des ſeeligen Herrn von Se-
ckendorfs ſo viel Hochachtung habe, daß
ich ſeinen Schrifften hertzlich gerne den
Rang uͤber die meinigen zugeſtehen will,
und gewiß glaube, daß die Autores des
deutſchen Fuͤrſten-Staats und der Einlei-
tung zur Staats-Klugheit einander ſonſt
in wenig Stuͤcken egaliren, auſſer in der
Anzahl der Jahre, immaſſen aus der
Vorrede des Herrn von Seckendorfs,
die er ſeinem teutſchen Fuͤrſten-Staat
vorgeſetzt, erhellet, daß er ſolchen in ſei-
nem 29 Jahre verfertiget, und alſo in
eben den Jahren da ich dieſe Staats-
Klugheit durch GOttes Gnade zu Stan-
de gebracht. Jch habe bißweilen, wie
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