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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718.

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Vorrede.
Wercke selbst zu ersehen, eines und das
andere daraus entlehnet, zuweilen auch
mich darauf bezogen, und meinen Leser
dahin verwiesen, daß also jene Schrifft
mit meiner nothwendig zu vergesellschaff-
ten ist. Hätte ein Staats-erfahrner
Minister sich die Zeit Mühe und Gedult
nehmen wollen, an dergleichen Materie
nach der von mir projectirten Methode
die Feder zu setzen, so würden die Leser
mehr Nutzen daraus schöpffen, und eine
grössere Erkänntniß überkommen mö-
gen. Nachdem aber, wie ich in dem
ersten Capitul weitläufftiger hievon re-
de, die Staats-Leute sich gar selten an der-
gleichen Arbeit zu machen pflegen, so hat
ein Schüler der Staats-Klugheit in zwi-
schen etwas unvollkommnes aus Liebe
seinem Nechsten zu dienen, entwerffen
wollen, welches ein Meister derselben in
Vollkommenheit hätte ausführen mö-
gen. Jch kan nicht läugnen, daß ich in
manchen Stücken hätte deutlicher reden,
und auch specialer gehen können und

wol-
)( 4

Vorrede.
Wercke ſelbſt zu erſehen, eines und das
andere daraus entlehnet, zuweilen auch
mich darauf bezogen, und meinen Leſer
dahin verwieſen, daß alſo jene Schrifft
mit meiner nothwendig zu vergeſellſchaff-
ten iſt. Haͤtte ein Staats-erfahrner
Miniſter ſich die Zeit Muͤhe und Gedult
nehmen wollen, an dergleichen Materie
nach der von mir projectirten Methode
die Feder zu ſetzen, ſo wuͤrden die Leſer
mehr Nutzen daraus ſchoͤpffen, und eine
groͤſſere Erkaͤnntniß uͤberkommen moͤ-
gen. Nachdem aber, wie ich in dem
erſten Capitul weitlaͤufftiger hievon re-
de, die Staats-Leute ſich gar ſelten an der-
gleichen Arbeit zu machen pflegen, ſo hat
ein Schuͤler der Staats-Klugheit in zwi-
ſchen etwas unvollkommnes aus Liebe
ſeinem Nechſten zu dienen, entwerffen
wollen, welches ein Meiſter derſelben in
Vollkommenheit haͤtte ausfuͤhren moͤ-
gen. Jch kan nicht laͤugnen, daß ich in
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[0013] Vorrede. Wercke ſelbſt zu erſehen, eines und das andere daraus entlehnet, zuweilen auch mich darauf bezogen, und meinen Leſer dahin verwieſen, daß alſo jene Schrifft mit meiner nothwendig zu vergeſellſchaff- ten iſt. Haͤtte ein Staats-erfahrner Miniſter ſich die Zeit Muͤhe und Gedult nehmen wollen, an dergleichen Materie nach der von mir projectirten Methode die Feder zu ſetzen, ſo wuͤrden die Leſer mehr Nutzen daraus ſchoͤpffen, und eine groͤſſere Erkaͤnntniß uͤberkommen moͤ- gen. Nachdem aber, wie ich in dem erſten Capitul weitlaͤufftiger hievon re- de, die Staats-Leute ſich gar ſelten an der- gleichen Arbeit zu machen pflegen, ſo hat ein Schuͤler der Staats-Klugheit in zwi- ſchen etwas unvollkommnes aus Liebe ſeinem Nechſten zu dienen, entwerffen wollen, welches ein Meiſter derſelben in Vollkommenheit haͤtte ausfuͤhren moͤ- gen. Jch kan nicht laͤugnen, daß ich in manchen Stuͤcken haͤtte deutlicher reden, und auch ſpecialer gehen koͤnnen und wol- )( 4

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Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/13>, abgerufen am 21.11.2024.