und das andre Holtz alles müste auf diese Art eingerichtet, und die breiten Seiten auswendig genommen werden, so läst sichs besser bewerfen oder übertünchen, hält besser, und bekommt die Wand auch weniger Holtz, und kan dem Feuer mehr widerstehen. Und könten auch also öffter die Höltzer zwey Nutzen geben, wenn man sie also durchschnitte und spaltete, die Sparren aber, weil sie unten am meisten tra- gen müssen, in rechter Stärcke gelassen, oben aber verjüngt, alles recht eingetheilet, fleißig ab- gebunden und verzapfet werden, daß alles zu- gleich tragen muß und kan, so braucht man nicht so viel Holtz, und das Feuer hat auch kei- ne solche Macht. Vor das spitzige hohe Dach könte man auch mit besserer Bequemlichkeit lieber ein Stockwerck höher bauen, so bekäme man mehr Platz und Raum, und könte man sol- ches Stockwerck auch viel besser, als ein noch so hohes Dach nutzen und gebrauchen, über die- ses alles den Vorrath oder Proviant, und an- dere Sachen, darauf viel besser vor Feuchtig- keit und auch sonst wegen des Ungeziefers ver- wahren, und ist bequemer darbey zu kommen, und besser zu allen zu schauen, als unter einem noch so hohen Dache.
§. 19. Es entstehen öffters, wenn einer ein Gebäude aufrichtet, unter den Nachbarn ent-
weder
und das andre Holtz alles muͤſte auf dieſe Art eingerichtet, und die breiten Seiten auswendig genommen werden, ſo laͤſt ſichs beſſer bewerfen oder uͤbertuͤnchen, haͤlt beſſer, und bekommt die Wand auch weniger Holtz, und kan dem Feuer mehr widerſtehen. Und koͤnten auch alſo oͤffter die Hoͤltzer zwey Nutzen geben, wenn man ſie alſo durchſchnitte und ſpaltete, die Sparren aber, weil ſie unten am meiſten tra- gen muͤſſen, in rechter Staͤrcke gelaſſen, oben aber verjuͤngt, alles recht eingetheilet, fleißig ab- gebunden und verzapfet werden, daß alles zu- gleich tragen muß und kan, ſo braucht man nicht ſo viel Holtz, und das Feuer hat auch kei- ne ſolche Macht. Vor das ſpitzige hohe Dach koͤnte man auch mit beſſerer Bequemlichkeit lieber ein Stockwerck hoͤher bauen, ſo bekaͤme man mehr Platz und Raum, und koͤnte man ſol- ches Stockwerck auch viel beſſer, als ein noch ſo hohes Dach nutzen und gebrauchen, uͤber die- ſes alles den Vorrath oder Proviant, und an- dere Sachen, darauf viel beſſer vor Feuchtig- keit und auch ſonſt wegen des Ungeziefers ver- wahren, und iſt bequemer darbey zu kommen, und beſſer zu allen zu ſchauen, als unter einem noch ſo hohen Dache.
§. 19. Es entſtehen oͤffters, wenn einer ein Gebaͤude aufrichtet, unter den Nachbarn ent-
weder
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und das andre Holtz alles muͤſte auf dieſe Art
eingerichtet, und die breiten Seiten auswendig
genommen werden, ſo laͤſt ſichs beſſer bewerfen
oder uͤbertuͤnchen, haͤlt beſſer, und bekommt die
Wand auch weniger Holtz, und kan dem
Feuer mehr widerſtehen. Und koͤnten auch
alſo oͤffter die Hoͤltzer zwey Nutzen geben, wenn
man ſie alſo durchſchnitte und ſpaltete, die
Sparren aber, weil ſie unten am meiſten tra-
gen muͤſſen, in rechter Staͤrcke gelaſſen, oben
aber verjuͤngt, alles recht eingetheilet, fleißig ab-
gebunden und verzapfet werden, daß alles zu-
gleich tragen muß und kan, ſo braucht man
nicht ſo viel Holtz, und das Feuer hat auch kei-
ne ſolche Macht. Vor das ſpitzige hohe Dach
koͤnte man auch mit beſſerer Bequemlichkeit
lieber ein Stockwerck hoͤher bauen, ſo bekaͤme
man mehr Platz und Raum, und koͤnte man ſol-
ches Stockwerck auch viel beſſer, als ein noch
ſo hohes Dach nutzen und gebrauchen, uͤber die-
ſes alles den Vorrath oder Proviant, und an-
dere Sachen, darauf viel beſſer vor Feuchtig-
keit und auch ſonſt wegen des Ungeziefers ver-
wahren, und iſt bequemer darbey zu kommen,
und beſſer zu allen zu ſchauen, als unter einem
noch ſo hohen Dache.
§. 19. Es entſtehen oͤffters, wenn einer ein
Gebaͤude aufrichtet, unter den Nachbarn ent-
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 1248. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1268>, abgerufen am 23.11.2024.
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