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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718.

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der die andern ablösen oder sonst nothdürfftige
Verordnung erwarten, und wer so dann ohne
Ursache die Pferde zu Hause behält, muß von
der Obrigkeit deshalb bestrafft werden.

§. 23. Es sind denjenigen, die mit dem er-
sten andern und dritten Sturm-Fasse kommen,
ingleichen auch denen, die mit dem ersten, an-
dern und dritten Zuber Wasser zu lauffen und
löschen helffen wollen, gewisse Belohnungen
auszutheilen, damit andere zu gleichem Fleisse
angetrieben werden, und diejenigen, die sich bey
Löschung des Feuers vor andern wohl und
fleißig erwiesen und trefflich signalisiret, sind
auch zu recompensiren.

§. 24. Wenn man siehet, wie das Feuer in
einem Hause nicht zu löschen ist und besorget,
daß es weiter um sich fressen möchte, so ist am
besten, die beyden benachbarten Häuser, die dar-
neben stehen, dafern sich solches thun lassen will
und höltzerne Häuser seyn, darnieder zureissen
und die gantze Gemeinde hernach anzuhalten,
daß sie zu derselben Wiederauffbauung das
Jhrige beytragen.

§. 25. Es muß von der Obrigkeit einem ied-
weden Handwercker die Verordnung gesche-
hen, auff was vor Art es bey einer entstandenen
Feuers-Brunst seine Schuldigkeit in Acht neh-
men soll, und was es dabey zuverrichten habe,

damit



der die andern abloͤſen oder ſonſt nothduͤrfftige
Verordnung erwarten, und wer ſo dann ohne
Urſache die Pferde zu Hauſe behaͤlt, muß von
der Obrigkeit deshalb beſtrafft werden.

§. 23. Es ſind denjenigen, die mit dem er-
ſten andern und dritten Sturm-Faſſe kommen,
ingleichen auch denen, die mit dem erſten, an-
dern und dritten Zuber Waſſer zu lauffen und
loͤſchen helffen wollen, gewiſſe Belohnungen
auszutheilen, damit andere zu gleichem Fleiſſe
angetrieben werden, und diejenigen, die ſich bey
Loͤſchung des Feuers vor andern wohl und
fleißig erwieſen und trefflich ſignaliſiret, ſind
auch zu recompenſiren.

§. 24. Wenn man ſiehet, wie das Feuer in
einem Hauſe nicht zu loͤſchen iſt und beſorget,
daß es weiter um ſich freſſen moͤchte, ſo iſt am
beſten, die beyden benachbarten Haͤuſer, die dar-
neben ſtehen, dafern ſich ſolches thun laſſen will
und hoͤltzerne Haͤuſer ſeyn, darnieder zureiſſen
und die gantze Gemeinde hernach anzuhalten,
daß ſie zu derſelben Wiederauffbauung das
Jhrige beytragen.

§. 25. Es muß von der Obrigkeit einem ied-
weden Handwercker die Verordnung geſche-
hen, auff was vor Art es bey einer entſtandenen
Feuers-Brunſt ſeine Schuldigkeit in Acht neh-
men ſoll, und was es dabey zuverrichten habe,

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[1272/1292] der die andern abloͤſen oder ſonſt nothduͤrfftige Verordnung erwarten, und wer ſo dann ohne Urſache die Pferde zu Hauſe behaͤlt, muß von der Obrigkeit deshalb beſtrafft werden. §. 23. Es ſind denjenigen, die mit dem er- ſten andern und dritten Sturm-Faſſe kommen, ingleichen auch denen, die mit dem erſten, an- dern und dritten Zuber Waſſer zu lauffen und loͤſchen helffen wollen, gewiſſe Belohnungen auszutheilen, damit andere zu gleichem Fleiſſe angetrieben werden, und diejenigen, die ſich bey Loͤſchung des Feuers vor andern wohl und fleißig erwieſen und trefflich ſignaliſiret, ſind auch zu recompenſiren. §. 24. Wenn man ſiehet, wie das Feuer in einem Hauſe nicht zu loͤſchen iſt und beſorget, daß es weiter um ſich freſſen moͤchte, ſo iſt am beſten, die beyden benachbarten Haͤuſer, die dar- neben ſtehen, dafern ſich ſolches thun laſſen will und hoͤltzerne Haͤuſer ſeyn, darnieder zureiſſen und die gantze Gemeinde hernach anzuhalten, daß ſie zu derſelben Wiederauffbauung das Jhrige beytragen. §. 25. Es muß von der Obrigkeit einem ied- weden Handwercker die Verordnung geſche- hen, auff was vor Art es bey einer entſtandenen Feuers-Brunſt ſeine Schuldigkeit in Acht neh- men ſoll, und was es dabey zuverrichten habe, damit

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Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 1272. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1292>, abgerufen am 23.11.2024.