sonst die Ergötzlichkeiten der Fürstlichen jungen Herrschafften in zuläßigen und mäßigen Spie- len, nach Unterscheid des Alters, als Ballen, Bollonen schlagen, mit Kugeln werffen, Schacht- und andere Kunst-reiche Spiele ohne Gewinn und Eyfer vornehmen, mit aller- ley Geschossen, wenn es ohne Gefahr gesche- hen kan, sich belustigen, nach der Scheibe schies- sen, mit der Jägerey und Weide-Werck um- gehen, beitzen, fischen, u. s. w. Mit einer Rei- se an andere schöne Oerter, mit Conversation bey ihren Freunden und Verwandten, oder auch geringen Standes, wohlgezogenen Jüng- lingen, und was des Dinges mehr ist. Es muß dieses alles ohne Versäumniß der nöthig- sten Unterrichtung und mit gebührender Um- wechselung geschehen, ein junger Herr sich nicht gar zuviel darein verlieben, sonderlich auch sei- ne Leibes-Constitution darüber beobachten, und unmäßige Bewegung verhüten. Es pfle- gen einige den jungen Printzen das Zeichnen und die Music zu recommendiren, ich bin aber mit denen nicht conform. Denn ich halte davor, daß dieses einem Printzen allzuviel Zeit wegnimmt, die auf solche Sachen, die ihm weit nützlicher wären, gewendet werden könte. Je- doch verstehe ich nicht unter dem Zeichen die mathematischen Risse aus der Bau-Inge-
nicur-
ſonſt die Ergoͤtzlichkeiten der Fuͤrſtlichen jungen Herrſchafften in zulaͤßigen und maͤßigen Spie- len, nach Unterſcheid des Alters, als Ballen, Bollonen ſchlagen, mit Kugeln werffen, Schacht- und andere Kunſt-reiche Spiele ohne Gewinn und Eyfer vornehmen, mit aller- ley Geſchoſſen, wenn es ohne Gefahr geſche- hen kan, ſich beluſtigen, nach der Scheibe ſchieſ- ſen, mit der Jaͤgerey und Weide-Werck um- gehen, beitzen, fiſchen, u. ſ. w. Mit einer Rei- ſe an andere ſchoͤne Oerter, mit Converſation bey ihren Freunden und Verwandten, oder auch geringen Standes, wohlgezogenen Juͤng- lingen, und was des Dinges mehr iſt. Es muß dieſes alles ohne Verſaͤumniß der noͤthig- ſten Unterrichtung und mit gebuͤhrender Um- wechſelung geſchehen, ein junger Herr ſich nicht gar zuviel darein verlieben, ſonderlich auch ſei- ne Leibes-Conſtitution daruͤber beobachten, und unmaͤßige Bewegung verhuͤten. Es pfle- gen einige den jungen Printzen das Zeichnen und die Muſic zu recommendiren, ich bin aber mit denen nicht conform. Denn ich halte davor, daß dieſes einem Printzen allzuviel Zeit wegnimmt, die auf ſolche Sachen, die ihm weit nuͤtzlicher waͤren, gewendet werden koͤnte. Je- doch verſtehe ich nicht unter dem Zeichen die mathematiſchen Riſſe aus der Bau-Inge-
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ſonſt die Ergoͤtzlichkeiten der Fuͤrſtlichen jungen
Herrſchafften in zulaͤßigen und maͤßigen Spie-
len, nach Unterſcheid des Alters, als Ballen,
Bollonen ſchlagen, mit Kugeln werffen,
Schacht- und andere Kunſt-reiche Spiele
ohne Gewinn und Eyfer vornehmen, mit aller-
ley Geſchoſſen, wenn es ohne Gefahr geſche-
hen kan, ſich beluſtigen, nach der Scheibe ſchieſ-
ſen, mit der Jaͤgerey und Weide-Werck um-
gehen, beitzen, fiſchen, u. ſ. w. Mit einer Rei-
ſe an andere ſchoͤne Oerter, mit Converſation
bey ihren Freunden und Verwandten, oder
auch geringen Standes, wohlgezogenen Juͤng-
lingen, und was des Dinges mehr iſt. Es
muß dieſes alles ohne Verſaͤumniß der noͤthig-
ſten Unterrichtung und mit gebuͤhrender Um-
wechſelung geſchehen, ein junger Herr ſich nicht
gar zuviel darein verlieben, ſonderlich auch ſei-
ne Leibes-Conſtitution daruͤber beobachten,
und unmaͤßige Bewegung verhuͤten. Es pfle-
gen einige den jungen Printzen das Zeichnen
und die Muſic zu recommendiren, ich bin
aber mit denen nicht conform. Denn ich halte
davor, daß dieſes einem Printzen allzuviel Zeit
wegnimmt, die auf ſolche Sachen, die ihm weit
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doch verſtehe ich nicht unter dem Zeichen die
mathematiſchen Riſſe aus der Bau-Inge-
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 164. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/184>, abgerufen am 21.11.2024.
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