sten, die nemlich mit dem Munde bekennen, daß kein GOtt sey, ingleichen die Gotteslästerer und Sacramentirer, wie auch diejenigen, die ein crimen laesae Majestatis begehen und Rebellion in der Republic anrichten, den Landes-Gesetzen nach mit allem Recht sehr hart bestraffet wer- den können, wie vielmehr diejenigen, die dieses alles zugleich sind, nemlich die Superfanatici. Sie sind denen Atheisten gleich, weil sie aus göttlichen Eigenschafften solche absurde con- clusiones heraus ziehen, die dem grossen GOtt höchst-unanständig und seine Majestät verklei- nern; Sie sind Gotteslästerer, denn sie ver- werffen die heilige Schrifft und das klare Wort GOttes und reden so schimpfflich davon als von einem gottlosen und geringen Buche nicht gere- det werden könte; Was kan aber wohl vor ei- ne grössere Gotteslästerung seyn, als wenn man die heilige Schrifft, die im Glauben und Leben unsere Regel und Richtschnur bleiben soll und muß, so verachtet und zernichtet; sie begehen crimina laesae Majestatis nicht allein, weil sie alle von der Obrigkeit in Kirchen-Sachen einge- führte Ordnung über den Hauffen zu schmeis- sen gedencken, alle ihre Kirchen-Gesetze verklei- nern und schimpfflich davon reden, sondern auch die Obrigkeit selbst von ihren Thronen und Fürsten-Stühlen, wenn es möglich wäre, her-
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ſten, die nemlich mit dem Munde bekennen, daß kein GOtt ſey, ingleichen die Gotteslaͤſterer und Sacramentirer, wie auch diejenigen, die ein crimen læſæ Majeſtatis begehen und Rebellion in der Republic anrichten, den Landes-Geſetzen nach mit allem Recht ſehr hart beſtraffet wer- den koͤnnen, wie vielmehr diejenigen, die dieſes alles zugleich ſind, nemlich die Superfanatici. Sie ſind denen Atheiſten gleich, weil ſie aus goͤttlichen Eigenſchafften ſolche abſurde con- cluſiones heraus ziehen, die dem groſſen GOtt hoͤchſt-unanſtaͤndig und ſeine Majeſtaͤt verklei- nern; Sie ſind Gotteslaͤſterer, denn ſie ver- werffen die heilige Schrifft und das klare Wort GOttes und reden ſo ſchimpfflich davon als von einem gottloſen und geringen Buche nicht gere- det werden koͤnte; Was kan aber wohl vor ei- ne groͤſſere Gotteslaͤſterung ſeyn, als wenn man die heilige Schrifft, die im Glauben und Leben unſere Regel und Richtſchnur bleiben ſoll und muß, ſo verachtet und zernichtet; ſie begehen crimina læſæ Majeſtatis nicht allein, weil ſie alle von der Obrigkeit in Kirchen-Sachen einge- fuͤhrte Ordnung uͤber den Hauffen zu ſchmeiſ- ſen gedencken, alle ihre Kirchen-Geſetze verklei- nern und ſchimpfflich davon reden, ſondern auch die Obrigkeit ſelbſt von ihren Thronen und Fuͤrſten-Stuͤhlen, wenn es moͤglich waͤre, her-
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ſten, die nemlich mit dem Munde bekennen, daß
kein GOtt ſey, ingleichen die Gotteslaͤſterer und
Sacramentirer, wie auch diejenigen, die ein
crimen læſæ Majeſtatis begehen und Rebellion
in der Republic anrichten, den Landes-Geſetzen
nach mit allem Recht ſehr hart beſtraffet wer-
den koͤnnen, wie vielmehr diejenigen, die dieſes
alles zugleich ſind, nemlich die Superfanatici.
Sie ſind denen Atheiſten gleich, weil ſie aus
goͤttlichen Eigenſchafften ſolche abſurde con-
cluſiones heraus ziehen, die dem groſſen GOtt
hoͤchſt-unanſtaͤndig und ſeine Majeſtaͤt verklei-
nern; Sie ſind Gotteslaͤſterer, denn ſie ver-
werffen die heilige Schrifft und das klare Wort
GOttes und reden ſo ſchimpfflich davon als von
einem gottloſen und geringen Buche nicht gere-
det werden koͤnte; Was kan aber wohl vor ei-
ne groͤſſere Gotteslaͤſterung ſeyn, als wenn man
die heilige Schrifft, die im Glauben und Leben
unſere Regel und Richtſchnur bleiben ſoll und
muß, ſo verachtet und zernichtet; ſie begehen
crimina læſæ Majeſtatis nicht allein, weil ſie alle
von der Obrigkeit in Kirchen-Sachen einge-
fuͤhrte Ordnung uͤber den Hauffen zu ſchmeiſ-
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 329. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/349>, abgerufen am 22.11.2024.
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