Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718.müssen sie dieselben auch wohl mit in die Schu- le bringen, damit sie grosse Flecken daraus her- lesen und sich mit einander darüber divertiren können. Jn den Land-Charten müssen ihre Schüler so bewandert seyn, daß sie des Käysers von Fez und Maiocco Lust-Schlösser auch mit verbundenen Augen finden können. Jn dem Studio genealogico exerciren sie sie gewal- tig, damit sie bey allen Potentaten die Reihe der Successoren von dem allerobersten Uhran- herrn biß auf die ietzigen regierenden Herren auswendig wissen. Bey dem Studio histo- rico müssen sie sich auch alle nichts-würdige und zum Haupt-Werck nicht dienlichen Um- stände bekannt machen. Jm übrigen wollen sie ihre Untergebenen, die von allen Schulfüchße- reyen gantz und gar abgezogen werden sollen, zu höhern und reellen Sachen anführen: Sie halten ihnen Collegia über das Jus Publicum, über die Institutiones, die Philosophie und andere Dinge, die auf Academien getrieben werden, da sie doch in den Fundamenten noch nicht sattsam beschlagen sind. Und gleichwie dergleichen Rectores und andere Schul-Leh- rer sich in der Kleidung auch in Tituln distin- guiren wollen, so daß sie von der Landes-Herr- schafft neue Praedicate verlangen, die nicht so gemein
muͤſſen ſie dieſelben auch wohl mit in die Schu- le bringen, damit ſie groſſe Flecken daraus her- leſen und ſich mit einander daruͤber divertiren koͤnnen. Jn den Land-Charten muͤſſen ihre Schuͤler ſo bewandert ſeyn, daß ſie des Kaͤyſers von Fez und Maiocco Luſt-Schloͤſſer auch mit verbundenen Augen finden koͤnnen. Jn dem Studio genealogico exerciren ſie ſie gewal- tig, damit ſie bey allen Potentaten die Reihe der Succeſſoren von dem alleroberſten Uhran- herrn biß auf die ietzigen regierenden Herren auswendig wiſſen. Bey dem Studio hiſto- rico muͤſſen ſie ſich auch alle nichts-wuͤrdige und zum Haupt-Werck nicht dienlichen Um- ſtaͤnde bekannt machen. Jm uͤbrigen wollen ſie ihre Untergebenen, die von allen Schulfuͤchße- reyen gantz und gar abgezogen werden ſollen, zu hoͤhern und reellen Sachen anfuͤhren: Sie halten ihnen Collegia uͤber das Jus Publicum, uͤber die Inſtitutiones, die Philoſophie und andere Dinge, die auf Academien getrieben werden, da ſie doch in den Fundamenten noch nicht ſattſam beſchlagen ſind. Und gleichwie dergleichen Rectores und andere Schul-Leh- rer ſich in der Kleidung auch in Tituln diſtin- guiren wollen, ſo daß ſie von der Landes-Herr- ſchafft neue Prædicate verlangen, die nicht ſo gemein
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Untergebenen die Reiſe-Beſchreibungen, und
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leſen und ſich mit einander daruͤber divertiren
koͤnnen. Jn den Land-Charten muͤſſen ihre
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von Fez und Maiocco Luſt-Schloͤſſer auch mit
verbundenen Augen finden koͤnnen. Jn dem
Studio genealogico exerciren ſie ſie gewal-
tig, damit ſie bey allen Potentaten die Reihe
der Succeſſoren von dem alleroberſten Uhran-
herrn biß auf die ietzigen regierenden Herren
auswendig wiſſen. Bey dem Studio hiſto-
rico muͤſſen ſie ſich auch alle nichts-wuͤrdige
und zum Haupt-Werck nicht dienlichen Um-
ſtaͤnde bekannt machen. Jm uͤbrigen wollen ſie
ihre Untergebenen, die von allen Schulfuͤchße-
reyen gantz und gar abgezogen werden ſollen,
zu hoͤhern und reellen Sachen anfuͤhren: Sie
halten ihnen Collegia uͤber das Jus Publicum,
uͤber die Inſtitutiones, die Philoſophie und
andere Dinge, die auf Academien getrieben
werden, da ſie doch in den Fundamenten noch
nicht ſattſam beſchlagen ſind. Und gleichwie
dergleichen Rectores und andere Schul-Leh-
rer ſich in der Kleidung auch in Tituln diſtin-
guiren wollen, ſo daß ſie von der Landes-Herr-
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