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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842.

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15 bis 20 Wersten nähern. Jenseits Nischne Osernaja N002
wird der Weg mehr eben, und geht nun immer neben N003
dem Ural fort, dessen Ufer doch noch steil bleiben und N004
in den Niederungen mit Espen, Pappeln und Wei- N005
den bewachsen sind, die sich auch auf häufig vorkom- N006
menden Inseln finden. Der Boden wird nun schon N007
merklich salzig, und kleine Salzlachen finden sich häu- N008
fig. Den Morgen des 27. Sept. waren wir in Kirsa- N009
nowskoi, und des Nachmittags um 5 Uhr langten wir N010
in Uralsk an (304 Werste von Orenburg).

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Uralsk, am Einfluss des Tschagan in den Ural N002
gelegen, da wo derselbe schon anfängt seine südliche N003
Richtung zu nehmen, ist eine der schönsten Städte, N004
die wir nach Moskau gesehen hatten. Die Hauptstrasse N005
ist bedeutend gross, und hat an den Seiten viele schöne N006
steinerne, selbst prachtvolle Gebäude, die alle von dem N007
Wohlstand der Einwohner zeugen. Eins der schön- N008
sten ist das Haus des Atamans Borodin, welches N009
uns aufnahm, und das auch im Innern auf das N010
eleganteste eingerichtet ist. Mehrere hinter einan- N011
der erfolgte Feuersbrünste, besonders die letzte vom N012
Jahre 1821, haben sehr zur Verschönerung der Stadt N013
beigetragen.

N001
Uralsk ist der Hauptsitz der uralischen Kosaken. N002
Früher wurden sie die Jaikschen Kosaken genannt, N003
wie auch Fluss und Stadt die Namen Jaik und Jaiz- N004
koi Gorodok führten, bis nach dem Pugatscheffschen N005
Aufruhre im Jahre 1774, dessen Hauptheerd Uralsk N006
war, die jetzigen Namen eingeführt wurden, um jede N007
Erinnerung an dieses verderbliche Ereigniss zu ver- N008
nichten. Der Wohlstand der uralischen Kosaken N009
schreibt sich von dem ergiebigen Fischfang im Ural N010
her, der ausser dem Kriegsdienst, wozu aber stets N011
nur ein Theil der Kosaken verwandt wird 1), ihre

[footnote reference]
[footnote reference] N001
1) "Man rechnet alle uralischen Kosaken zusammen genommen N002
15,000 männliche Individuen, unter diesen 5500 dienstfähige Männer,

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15 bis 20 Wersten nähern. Jenseits Nischne Osernaja N002
wird der Weg mehr eben, und geht nun immer neben N003
dem Ural fort, dessen Ufer doch noch steil bleiben und N004
in den Niederungen mit Espen, Pappeln und Wei- N005
den bewachsen sind, die sich auch auf häufig vorkom- N006
menden Inseln finden. Der Boden wird nun schon N007
merklich salzig, und kleine Salzlachen finden sich häu- N008
fig. Den Morgen des 27. Sept. waren wir in Kirsa- N009
nowskoi, und des Nachmittags um 5 Uhr langten wir N010
in Uralsk an (304 Werste von Orenburg).

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Uralsk, am Einfluss des Tschagan in den Ural N002
gelegen, da wo derselbe schon anfängt seine südliche N003
Richtung zu nehmen, ist eine der schönsten Städte, N004
die wir nach Moskau gesehen hatten. Die Hauptstrasse N005
ist bedeutend gross, und hat an den Seiten viele schöne N006
steinerne, selbst prachtvolle Gebäude, die alle von dem N007
Wohlstand der Einwohner zeugen. Eins der schön- N008
sten ist das Haus des Atamans Borodin, welches N009
uns aufnahm, und das auch im Innern auf das N010
eleganteste eingerichtet ist. Mehrere hinter einan- N011
der erfolgte Feuersbrünste, besonders die letzte vom N012
Jahre 1821, haben sehr zur Verschönerung der Stadt N013
beigetragen.

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Uralsk ist der Hauptsitz der uralischen Kosaken. N002
Früher wurden sie die Jaikschen Kosaken genannt, N003
wie auch Fluss und Stadt die Namen Jaik und Jaiz- N004
koi Gorodok führten, bis nach dem Pugatscheffschen N005
Aufruhre im Jahre 1774, dessen Hauptheerd Uralsk N006
war, die jetzigen Namen eingeführt wurden, um jede N007
Erinnerung an dieses verderbliche Ereigniss zu ver- N008
nichten. Der Wohlstand der uralischen Kosaken N009
schreibt sich von dem ergiebigen Fischfang im Ural N010
her, der ausser dem Kriegsdienst, wozu aber stets N011
nur ein Theil der Kosaken verwandt wird 1), ihre

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[232/0250] N001 15 bis 20 Wersten nähern. Jenseits Nischne Osernaja N002 wird der Weg mehr eben, und geht nun immer neben N003 dem Ural fort, dessen Ufer doch noch steil bleiben und N004 in den Niederungen mit Espen, Pappeln und Wei- N005 den bewachsen sind, die sich auch auf häufig vorkom- N006 menden Inseln finden. Der Boden wird nun schon N007 merklich salzig, und kleine Salzlachen finden sich häu- N008 fig. Den Morgen des 27. Sept. waren wir in Kirsa- N009 nowskoi, und des Nachmittags um 5 Uhr langten wir N010 in Uralsk an (304 Werste von Orenburg). N001 Uralsk, am Einfluss des Tschagan in den Ural N002 gelegen, da wo derselbe schon anfängt seine südliche N003 Richtung zu nehmen, ist eine der schönsten Städte, N004 die wir nach Moskau gesehen hatten. Die Hauptstrasse N005 ist bedeutend gross, und hat an den Seiten viele schöne N006 steinerne, selbst prachtvolle Gebäude, die alle von dem N007 Wohlstand der Einwohner zeugen. Eins der schön- N008 sten ist das Haus des Atamans Borodin, welches N009 uns aufnahm, und das auch im Innern auf das N010 eleganteste eingerichtet ist. Mehrere hinter einan- N011 der erfolgte Feuersbrünste, besonders die letzte vom N012 Jahre 1821, haben sehr zur Verschönerung der Stadt N013 beigetragen. N001 Uralsk ist der Hauptsitz der uralischen Kosaken. N002 Früher wurden sie die Jaikschen Kosaken genannt, N003 wie auch Fluss und Stadt die Namen Jaik und Jaiz- N004 koi Gorodok führten, bis nach dem Pugatscheffschen N005 Aufruhre im Jahre 1774, dessen Hauptheerd Uralsk N006 war, die jetzigen Namen eingeführt wurden, um jede N007 Erinnerung an dieses verderbliche Ereigniss zu ver- N008 nichten. Der Wohlstand der uralischen Kosaken N009 schreibt sich von dem ergiebigen Fischfang im Ural N010 her, der ausser dem Kriegsdienst, wozu aber stets N011 nur ein Theil der Kosaken verwandt wird 1), ihre [footnote reference] [footnote reference] N001 1) „Man rechnet alle uralischen Kosaken zusammen genommen N002 15,000 männliche Individuen, unter diesen 5500 dienstfähige Männer,

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 232. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/250>, abgerufen am 25.11.2024.