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[Rost, Johann Christoph]: Schäfererzälungen. [Berlin], 1742.

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Jhr Schönen zörnet nicht,
Daß meine Muse stets mit euch von Schäfern
spricht.

Den Helden einen Stand zu wälen,
Steht allemal dem Dichter frei;
Fontaine nam die Könige der Lombardei,
Von jungen Hirten läßt sich noch weit mer
erzälen.
Amintens Herz empfand schon längst den starken
Trieb,

Von dem der grosse Pan selbst nicht verschonet
blieb;

Den Trieb, der diesen Gott zu einem Schäfer
machte;

Den Trieb, der diesen Gott um seine Sirinx
brachte.

Amintas war verliebt, der jungen Doris Blick
Versprach ihm mit der Zeit das größte Schäfer-
glück.

Allein so viel er auch der süssen Hoffnung glaubte,
So felte jedesmal doch die Gelegenheit,
Die seiner Zärtlichkeit
Mer als den blossen Wunsch erlaubte.
Den
Jhr Schoͤnen zoͤrnet nicht,
Daß meine Muſe ſtets mit euch von Schaͤfern
ſpricht.

Den Helden einen Stand zu waͤlen,
Steht allemal dem Dichter frei;
Fontaine nam die Koͤnige der Lombardei,
Von jungen Hirten laͤßt ſich noch weit mer
erzaͤlen.
Amintens Herz empfand ſchon laͤngſt den ſtarken
Trieb,

Von dem der groſſe Pan ſelbſt nicht verſchonet
blieb;

Den Trieb, der dieſen Gott zu einem Schaͤfer
machte;

Den Trieb, der dieſen Gott um ſeine Sirinx
brachte.

Amintas war verliebt, der jungen Doris Blick
Verſprach ihm mit der Zeit das groͤßte Schaͤfer-
gluͤck.

Allein ſo viel er auch der ſuͤſſen Hoffnung glaubte,
So felte jedesmal doch die Gelegenheit,
Die ſeiner Zaͤrtlichkeit
Mer als den bloſſen Wunſch erlaubte.
Den
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[44/0048] Jhr Schoͤnen zoͤrnet nicht, Daß meine Muſe ſtets mit euch von Schaͤfern ſpricht. Den Helden einen Stand zu waͤlen, Steht allemal dem Dichter frei; Fontaine nam die Koͤnige der Lombardei, Von jungen Hirten laͤßt ſich noch weit mer erzaͤlen. Amintens Herz empfand ſchon laͤngſt den ſtarken Trieb, Von dem der groſſe Pan ſelbſt nicht verſchonet blieb; Den Trieb, der dieſen Gott zu einem Schaͤfer machte; Den Trieb, der dieſen Gott um ſeine Sirinx brachte. Amintas war verliebt, der jungen Doris Blick Verſprach ihm mit der Zeit das groͤßte Schaͤfer- gluͤck. Allein ſo viel er auch der ſuͤſſen Hoffnung glaubte, So felte jedesmal doch die Gelegenheit, Die ſeiner Zaͤrtlichkeit Mer als den bloſſen Wunſch erlaubte. Den

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Zitationshilfe: [Rost, Johann Christoph]: Schäfererzälungen. [Berlin], 1742, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rost_schaefererzaelungen_1742/48>, abgerufen am 21.11.2024.