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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 3. Leipzig, 1837.

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Sprich: wovon naͤhrſt du dich? von Fruͤchten wol und Laube? —
„Nein! meinem Stamm und Stand gemaͤß, von blut'gem Raube.“ —
Und fragteſt du erſt, die du fraßeſt, ob ſie Gatten,
Ob Eltern ſie daheim, oder ob Kinder hatten? —
Sie ſprach: Nein, Alt und Jung fraß ich ohn' Unterſcheid;
Doch das that ich, wem that die Unſchuld was zu Leid?
Die Aeffin ſprach: Zu Leid wird ſie auch nie was thun;
Der Kinder Unſchuld buͤßt die Schuld der Mutter nun.
Doch iſts ein Widerſpruch, unſchuld'ge Loͤwenbrut;
Die Milch, die ſie an dir getrunken, war ſchon Blut.

83.
Der Koͤnig Loͤwe haͤlt im Walde Mittagsruh,
Verdrießlich gehen ihm die Augen auf und zu.
Die Sorge kann er ſich nicht aus dem Sinne ſchlagen;
Den Unmuth minder noch vertraͤumen als verjagen.
Da ſieht er uͤber ſich im Baum ein Eichhorn huͤpfen,
Behaglich durchs Gezweig und unermuͤdlich ſchluͤpfen.

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 3. Leipzig, 1837, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane03_1837/84>, abgerufen am 19.02.2025.