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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 3. Leipzig, 1837.

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Der Finke muß gar lang mit Wuͤrmchen, die er naſcht,
Gar lang die Schwalbe mit den Muͤckchen, die ſie haſcht,
Die Kleinen fuͤttern, die nicht ſchwimmen und nicht laufen,
Und koͤnnen nichts wan ſchrein nach Freſſen und nach Saufen.
Den Eltern koſtet es der kleinen Biſſen viel,
Bis ihren Jungen waͤchſt der Flaum und dann der Kiel.
Nun erſt der Liebe Bild, die gattentreue Taube,
Die weiße zahm im Haus, die blaue wild im Laube,
Zieht, wie gepaart ſie iſt, auch nur ein Kinderpaar,
Weil ihrer Zaͤrtlichkeit mehr ganz unmoͤglich war.
Denn harte Saamen, die ſie hat kein andres Toͤpfchen
Zu kochen, weicht ſie ein in ihrem eignen Kroͤpfchen,
Und wuͤrgt das Futter, das ſie nicht fuͤr ſich verſchlungen,
Hervor und machet ſatt, ſelbſt hungrig, ihre Jungen.
Sie uͤbertrifft an Lieb' allein der Pelikan;
Wenn keine Wirklichkeit, ſo iſt es doch kein Wahn,
Vielmehr ein hohes Bild, das ewig wahr wird bleiben,
Im Herzen wohnend, wenn ſie's aus der Welt vertreiben:

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 3. Leipzig, 1837, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane03_1837/90>, abgerufen am 19.02.2025.