Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839.9. Du klagest auch, o Freund, nicht recht mit dem zufrieden, Was dir in deinem Kreis zu wirken war beschieden. Wol freilich anders siehst du das Gewirkte jetzt, Als da du Muth und Kraft zuerst ans Werk gesetzt. Wer ist zufrieden denn? Dich tröst' es immerhin, Ich bin zufrieden, daß ich nicht zufrieden bin. Zufrieden bin ich nicht mit dem was ich gethan, Zufrieden nur damit, zu thun soviel ich kan. 10. Zum Drucke. Die Zeiten sind vorbei, wo ein geflügelt Wort Aus Sängers Munde gieng von Mund zu Munde fort. Jetzt, um zu fliegen, muß es sich papierne Schwingen
Anheften, die es schwer von Ort zu Orte bringen. 9. Du klageſt auch, o Freund, nicht recht mit dem zufrieden, Was dir in deinem Kreis zu wirken war beſchieden. Wol freilich anders ſiehſt du das Gewirkte jetzt, Als da du Muth und Kraft zuerſt ans Werk geſetzt. Wer iſt zufrieden denn? Dich troͤſt' es immerhin, Ich bin zufrieden, daß ich nicht zufrieden bin. Zufrieden bin ich nicht mit dem was ich gethan, Zufrieden nur damit, zu thun ſoviel ich kan. 10. Zum Drucke. Die Zeiten ſind vorbei, wo ein gefluͤgelt Wort Aus Saͤngers Munde gieng von Mund zu Munde fort. Jetzt, um zu fliegen, muß es ſich papierne Schwingen
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9.
Du klageſt auch, o Freund, nicht recht mit dem zufrieden,
Was dir in deinem Kreis zu wirken war beſchieden.
Wol freilich anders ſiehſt du das Gewirkte jetzt,
Als da du Muth und Kraft zuerſt ans Werk geſetzt.
Wer iſt zufrieden denn? Dich troͤſt' es immerhin,
Ich bin zufrieden, daß ich nicht zufrieden bin.
Zufrieden bin ich nicht mit dem was ich gethan,
Zufrieden nur damit, zu thun ſoviel ich kan.
10.
Zum Drucke.
Die Zeiten ſind vorbei, wo ein gefluͤgelt Wort
Aus Saͤngers Munde gieng von Mund zu Munde fort.
Jetzt, um zu fliegen, muß es ſich papierne Schwingen
Anheften, die es ſchwer von Ort zu Orte bringen.
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