ist, wird uns nur durch seine Inschrift merkwürdig; es befin- det sich gegenwärtig im Gange zur Sacristey der Kirche S. Johannes zum Lateran, war aber vordem in dem alten längst abgetragenen Palaste daselbst angebracht. Das andere, wel- ches zu einer Seitenkapelle der Taufkirche Constantins führt, hat in der Mitte des linken Flügels eine Figur in Relief, welche an Habituelles des ungleich späteren Andreas von Pisa erinnert, und an den Tag legt, wie diese Lombarden nicht bloß das Erz reinlich zu gießen, vielmehr auch die menschliche Gestalt ganz wohl zu behandeln wußten. Die übrigen Felder dieser zweyten Thüre sind durch sauber einge- grabene Umrisse verziert, welche sämmtlich vorgothische Gebäude darstellen, worin schon einige spitze Bogen eingemengt sind, von welchem Umstande wir späterhin Gebrauch machen wollen.
Auf dem rechten Flügel dieses Thores ließt man in un- termischten rundlichen und eckigen Uncialbuchstaben: + ANNO. V. PONTIF. DNI. CELESTINI III. PP. CECIO. CARDIN. S. LVCIE. EIVSDEM DNI PP. CAMERARIO. IVBENTE. OPVS ISTVD. FACTVM. Und gegenüber auf dem linken Flügel: + HVI9. OPERIS. VBERT9. ET PETR9. FRS. MAGISTRI LATVSENEN. FVERVNT. Auf der anderen, einfachen Thüre der Sacristey: + VBERT9. MAGISTER. ET. PETRVS. EI9. FR. PLACENTINI. FECERVNT HOC. OP9. + INCARNACIOIS. DNICE ANO. M. C. XC. VI.° PONTIFICAT9. VO. DNI. CELESTINI. PP. III.
iſt, wird uns nur durch ſeine Inſchrift merkwuͤrdig; es befin- det ſich gegenwaͤrtig im Gange zur Sacriſtey der Kirche S. Johannes zum Lateran, war aber vordem in dem alten laͤngſt abgetragenen Palaſte daſelbſt angebracht. Das andere, wel- ches zu einer Seitenkapelle der Taufkirche Conſtantins fuͤhrt, hat in der Mitte des linken Fluͤgels eine Figur in Relief, welche an Habituelles des ungleich ſpaͤteren Andreas von Piſa erinnert, und an den Tag legt, wie dieſe Lombarden nicht bloß das Erz reinlich zu gießen, vielmehr auch die menſchliche Geſtalt ganz wohl zu behandeln wußten. Die uͤbrigen Felder dieſer zweyten Thuͤre ſind durch ſauber einge- grabene Umriſſe verziert, welche ſaͤmmtlich vorgothiſche Gebaͤude darſtellen, worin ſchon einige ſpitze Bogen eingemengt ſind, von welchem Umſtande wir ſpaͤterhin Gebrauch machen wollen.
Auf dem rechten Fluͤgel dieſes Thores ließt man in un- termiſchten rundlichen und eckigen Uncialbuchſtaben: + ANNO. V̂. PONTI̅F̅. DN̅I. CELESTINI III. P̅P̅. CE̅CIO. CARDI̅N̅. S. LVCIE. EIVSDEM DN̅I P̅P̅. CAMERARIO. IVBENTE. OPVS ISTVD. FACTVM. Und gegenuͤber auf dem linken Fluͤgel: + HVI9. OPERIS. VBERT9. ET PETR9. F̅R̅S̅. MAGISTRI LATV̅S̅ENE̅N̅. FVERVNT. Auf der anderen, einfachen Thuͤre der Sacriſtey: + VBERT9. MAGISTER. ET. PETRVS. EI9. F̅R̅. PLACENTINI. FECERVNT HOC. OP9. + INCARNACI̅O̅I̅S. DN̅I̅CE AN̅O. M. C. XC. VI.° PONTIFICAT9. V̅O̅. DN̅I̅. CELESTINI. P̅P̅. III.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0285"n="267"/>
iſt, wird uns nur durch ſeine Inſchrift merkwuͤrdig; es befin-<lb/>
det ſich gegenwaͤrtig im Gange zur Sacriſtey der Kirche S.<lb/>
Johannes zum Lateran, war aber vordem in dem alten laͤngſt<lb/>
abgetragenen Palaſte daſelbſt angebracht. Das andere, wel-<lb/>
ches zu einer Seitenkapelle der Taufkirche <persNameref="http://d-nb.info/gnd/118565184">Conſtantins</persName> fuͤhrt,<lb/>
hat in der Mitte des linken Fluͤgels eine Figur in Relief,<lb/>
welche an Habituelles des ungleich ſpaͤteren Andreas von<lb/><placeName>Piſa</placeName> erinnert, und an den Tag legt, wie dieſe Lombarden<lb/>
nicht bloß das Erz reinlich zu gießen, vielmehr auch die<lb/>
menſchliche Geſtalt ganz wohl zu behandeln wußten. Die<lb/>
uͤbrigen Felder dieſer zweyten Thuͤre ſind durch ſauber einge-<lb/>
grabene Umriſſe verziert, welche ſaͤmmtlich vorgothiſche Gebaͤude<lb/>
darſtellen, worin ſchon einige ſpitze Bogen eingemengt ſind,<lb/>
von welchem Umſtande wir ſpaͤterhin Gebrauch machen wollen.</p><lb/><p>Auf dem rechten Fluͤgel dieſes Thores ließt man in un-<lb/>
termiſchten rundlichen und eckigen Uncialbuchſtaben:<lb/>
+ <hirendition="#aq">ANNO. V̂. PONTI̅F̅. DN̅I. CELESTINI III. P̅P̅.<lb/>
CE̅CIO. CARDI̅N̅. S. LVCIE. EIVSDEM DN̅I<lb/>
P̅P̅. CAMERARIO. IVBENTE. OPVS ISTVD.<lb/>
FACTVM.</hi><lb/>
Und gegenuͤber auf dem linken Fluͤgel:<lb/>
+ <hirendition="#aq">HVI9. OPERIS. <persNameref="nognd">VBERT9</persName>. ET <persNameref="nognd">PETR9</persName>. F̅R̅S̅.<lb/>
MAGISTRI LATV̅S̅ENE̅N̅. FVERVNT.</hi><lb/>
Auf der anderen, einfachen Thuͤre der Sacriſtey:<lb/>
+ <hirendition="#aq"><persNameref="nognd">VBERT9</persName>. MAGISTER. ET. <persNameref="nognd">PETRVS</persName>. EI9.<lb/>
F̅R̅. <placeName>PLACENTINI</placeName>. FECERVNT HOC. OP9.</hi><lb/>
+ <hirendition="#aq">INCARNACI̅O̅I̅S. DN̅I̅CE AN̅O. M. C. XC. VI.°<lb/>
PONTIFICAT9. V̅O̅. DN̅I̅. CELESTINI. P̅P̅. III.<lb/></hi></p></div></div></body></text></TEI>
[267/0285]
iſt, wird uns nur durch ſeine Inſchrift merkwuͤrdig; es befin-
det ſich gegenwaͤrtig im Gange zur Sacriſtey der Kirche S.
Johannes zum Lateran, war aber vordem in dem alten laͤngſt
abgetragenen Palaſte daſelbſt angebracht. Das andere, wel-
ches zu einer Seitenkapelle der Taufkirche Conſtantins fuͤhrt,
hat in der Mitte des linken Fluͤgels eine Figur in Relief,
welche an Habituelles des ungleich ſpaͤteren Andreas von
Piſa erinnert, und an den Tag legt, wie dieſe Lombarden
nicht bloß das Erz reinlich zu gießen, vielmehr auch die
menſchliche Geſtalt ganz wohl zu behandeln wußten. Die
uͤbrigen Felder dieſer zweyten Thuͤre ſind durch ſauber einge-
grabene Umriſſe verziert, welche ſaͤmmtlich vorgothiſche Gebaͤude
darſtellen, worin ſchon einige ſpitze Bogen eingemengt ſind,
von welchem Umſtande wir ſpaͤterhin Gebrauch machen wollen.
Auf dem rechten Fluͤgel dieſes Thores ließt man in un-
termiſchten rundlichen und eckigen Uncialbuchſtaben:
+ ANNO. V̂. PONTI̅F̅. DN̅I. CELESTINI III. P̅P̅.
CE̅CIO. CARDI̅N̅. S. LVCIE. EIVSDEM DN̅I
P̅P̅. CAMERARIO. IVBENTE. OPVS ISTVD.
FACTVM.
Und gegenuͤber auf dem linken Fluͤgel:
+ HVI9. OPERIS. VBERT9. ET PETR9. F̅R̅S̅.
MAGISTRI LATV̅S̅ENE̅N̅. FVERVNT.
Auf der anderen, einfachen Thuͤre der Sacriſtey:
+ VBERT9. MAGISTER. ET. PETRVS. EI9.
F̅R̅. PLACENTINI. FECERVNT HOC. OP9.
+ INCARNACI̅O̅I̅S. DN̅I̅CE AN̅O. M. C. XC. VI.°
PONTIFICAT9. V̅O̅. DN̅I̅. CELESTINI. P̅P̅. III.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Rumohr, Karl Friedrich von: Italienische Forschungen. T. 1. Berlin u. a., 1827, S. 267. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rumohr_forschungen01_1827/285>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.