Rumohr, Karl Friedrich von: Italienische Forschungen. T. 2. Berlin u. a., 1827.schon Mariotti befremdete *). Auf einem Blatte des mehrge- Diese letzten stehen übrigens sowohl in der Auffassung, *) Mariotti, Lett. Per. (Ed. 1788. p. 99.) Ungeachtet seiner an dieser St. hingeworfenen Zweifel, nennt er den Augustin p. 96. und an anderen Stellen, doch immer, Della Robbia. **) S. Belege V. 2. ***) S. Belege V. 3.
ſchon Mariotti befremdete *). Auf einem Blatte des mehrge- Dieſe letzten ſtehen uͤbrigens ſowohl in der Auffaſſung, *) Mariotti, Lett. Per. (Ed. 1788. p. 99.) Ungeachtet ſeiner an dieſer St. hingeworfenen Zweifel, nennt er den Auguſtin p. 96. und an anderen Stellen, doch immer, Della Robbia. **) S. Belege V. 2. ***) S. Belege V. 3.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0315" n="297"/> ſchon <persName ref="http://d-nb.info/gnd/117551996">Mariotti</persName> befremdete <note place="foot" n="*)"><hi rendition="#aq"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/117551996">Mariotti</persName>, Lett. Per. (Ed. 1788. p. 99.)</hi> Ungeachtet ſeiner an<lb/> dieſer St. hingeworfenen Zweifel, nennt er den <persName ref="http://d-nb.info/gnd/119036363">Auguſtin</persName> <hi rendition="#aq">p.</hi> 96.<lb/> und an anderen Stellen, doch immer, <hi rendition="#aq"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/118638688">Della Robbia</persName>.</hi></note>. Auf einem Blatte des mehrge-<lb/> dachten Conceptbuches der Notare der florentiniſchen Domver-<lb/> waltung wird auch ſein Großvater genannt <note place="foot" n="**)">S. Belege <hi rendition="#aq">V.</hi> 2.</note>; er hieß nicht<lb/> Marco, ſondern <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118527711">Ducco</persName>, wahrſcheinlich <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118527711">Duccio</persName>. Die florenti-<lb/> niſche Domverwaltung verſtiftete ihm im Jahre 1463. einen<lb/> Coloß, damit irgend einen hochbelegenen Theil der Kirche zu<lb/> verzieren. Die Identitaͤt der Perſon dieſes <hi rendition="#aq"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/119036363">Ghostino d’Anto-<lb/> nio di Ducco</persName></hi> und jenes Florentiners <hi rendition="#aq"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/119036363">Augustinus Antonii</persName>,</hi><lb/> in dem Archive zu <placeName>Perugia</placeName> iſt durchaus nicht in Zweifel zu<lb/> ziehn. Einmal waren die geſchickteren florentiniſchen Bild-<lb/> hauer in jener Zeit nicht ſo haͤufig, daß man willkuͤhrlich vor-<lb/> ausſetzen koͤnnte, Namen und Vatersnamen haben ſich eben<lb/> damals in zwey verſchiedenen Perſonen wiederholt; ferner ver-<lb/> ſchwindet unſer <persName ref="http://d-nb.info/gnd/119036363">Auguſtin</persName>, kurz nach Beendigung der Vorſeite<lb/> des Kirchleins ſ. Bernardino <note place="foot" n="***)">S. Belege <hi rendition="#aq">V.</hi> 3.</note> fuͤr einige Zeit aus den<lb/> Kunſtverhandlungen der peruginiſchen Archive, konnte demnach<lb/> eben damals zu <placeName>Florenz</placeName> anweſend ſeyn; endlich ſcheint ſelbſt<lb/> der Coloß, den man ihm zu <placeName>Florenz</placeName> aufgetragen, einen ruͤſti-<lb/> gen, muthvollen Arbeiter vorauszuſetzen, gleich jenem <persName ref="http://d-nb.info/gnd/119036363">Augu-<lb/> ſtin</persName>, welcher zu <placeName>Perugia</placeName> die Vorſeite der Kirche ſ. Bernardino<lb/> mit unzaͤhligen Figuren uͤberdeckt hatte.</p><lb/> <p>Dieſe letzten ſtehen uͤbrigens ſowohl in der Auffaſſung,<lb/> als in der Ausfuͤhrung jenen Meiſterſtuͤcken des <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118638688">Luca</persName> ſo weit<lb/> nach, daß wir kaum annehmen koͤnnen, daß <persName ref="http://d-nb.info/gnd/119036363">Auguſtin</persName> jenen<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [297/0315]
ſchon Mariotti befremdete *). Auf einem Blatte des mehrge-
dachten Conceptbuches der Notare der florentiniſchen Domver-
waltung wird auch ſein Großvater genannt **); er hieß nicht
Marco, ſondern Ducco, wahrſcheinlich Duccio. Die florenti-
niſche Domverwaltung verſtiftete ihm im Jahre 1463. einen
Coloß, damit irgend einen hochbelegenen Theil der Kirche zu
verzieren. Die Identitaͤt der Perſon dieſes Ghostino d’Anto-
nio di Ducco und jenes Florentiners Augustinus Antonii,
in dem Archive zu Perugia iſt durchaus nicht in Zweifel zu
ziehn. Einmal waren die geſchickteren florentiniſchen Bild-
hauer in jener Zeit nicht ſo haͤufig, daß man willkuͤhrlich vor-
ausſetzen koͤnnte, Namen und Vatersnamen haben ſich eben
damals in zwey verſchiedenen Perſonen wiederholt; ferner ver-
ſchwindet unſer Auguſtin, kurz nach Beendigung der Vorſeite
des Kirchleins ſ. Bernardino ***) fuͤr einige Zeit aus den
Kunſtverhandlungen der peruginiſchen Archive, konnte demnach
eben damals zu Florenz anweſend ſeyn; endlich ſcheint ſelbſt
der Coloß, den man ihm zu Florenz aufgetragen, einen ruͤſti-
gen, muthvollen Arbeiter vorauszuſetzen, gleich jenem Augu-
ſtin, welcher zu Perugia die Vorſeite der Kirche ſ. Bernardino
mit unzaͤhligen Figuren uͤberdeckt hatte.
Dieſe letzten ſtehen uͤbrigens ſowohl in der Auffaſſung,
als in der Ausfuͤhrung jenen Meiſterſtuͤcken des Luca ſo weit
nach, daß wir kaum annehmen koͤnnen, daß Auguſtin jenen
*) Mariotti, Lett. Per. (Ed. 1788. p. 99.) Ungeachtet ſeiner an
dieſer St. hingeworfenen Zweifel, nennt er den Auguſtin p. 96.
und an anderen Stellen, doch immer, Della Robbia.
**) S. Belege V. 2.
***) S. Belege V. 3.
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