nung arbeitete, so werden jene kleinen Bilder um das Jahr 1470. oder früher entstanden seyn. Schwieriger indeß ist die Bestimmung der Folge in den Arbeiten unseres Meisters von diesem J. 1475. bis zum J. 1495., der Zeit seiner besten Leistungen.
Während der oben begrenzten zwanzig Jahre seines besten und frischesten Lebens befolgte Pietro, wenn auch dasselbe Wol- len, doch nicht so durchhin dieselbe Manier. In einem Theile seiner damals beendigten Werke ließ er das Studium vorwal- ten; in einem anderen, wie man sagt, die Idee; es fragt sich nun, ob unter den Malereyen dieser Epoche des Künstlers die- jenigen, in denen das Studium vorwaltet, die älteren, oder die neueren sind.
Zu Perugia gilt die Anbetung der Könige, welche aus Paris dahin zurückgekehrt und gegenwärtig in einer wüsten Kappelle des Klosters sta Maria nuova aufgestellt ist, für eines der älteren Werke des Pietro. Dieses Bild hat keine andere Beglaubigung, als das Bildniß des Künstlers selbst zur Linken unter dem Gefolge der Könige, weßhalb Solche, welche den Perugino eben nur nach seinen späteren Arbeiten aufgefaßt haben, hier keine Spur seiner Hand erkennen wol- len. Doch ist es ausgemacht, daß Perugino in seinen frühe- ren Jahren und während seines langen und wiederholten Aufenthaltes zu Florenz, dem damaligen Sitze des Naturalis- mus, sich abwechselnd, oder auch in einem bestimmten Ab- schnitte dieser Epoche der Nachahmung des sinnlich Vorliegen-
ex causis certarum picturarum in nostro palatio in sala magnia su- periori construendarum et depitendarum per dictum magrm Petrum etc. -- ex palatio nostro die XXI. Julii 1475.
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nung arbeitete, ſo werden jene kleinen Bilder um das Jahr 1470. oder fruͤher entſtanden ſeyn. Schwieriger indeß iſt die Beſtimmung der Folge in den Arbeiten unſeres Meiſters von dieſem J. 1475. bis zum J. 1495., der Zeit ſeiner beſten Leiſtungen.
Waͤhrend der oben begrenzten zwanzig Jahre ſeines beſten und friſcheſten Lebens befolgte Pietro, wenn auch daſſelbe Wol- len, doch nicht ſo durchhin dieſelbe Manier. In einem Theile ſeiner damals beendigten Werke ließ er das Studium vorwal- ten; in einem anderen, wie man ſagt, die Idee; es fragt ſich nun, ob unter den Malereyen dieſer Epoche des Kuͤnſtlers die- jenigen, in denen das Studium vorwaltet, die aͤlteren, oder die neueren ſind.
Zu Perugia gilt die Anbetung der Koͤnige, welche aus Paris dahin zuruͤckgekehrt und gegenwaͤrtig in einer wuͤſten Kappelle des Kloſters ſta Maria nuova aufgeſtellt iſt, fuͤr eines der aͤlteren Werke des Pietro. Dieſes Bild hat keine andere Beglaubigung, als das Bildniß des Kuͤnſtlers ſelbſt zur Linken unter dem Gefolge der Koͤnige, weßhalb Solche, welche den Perugino eben nur nach ſeinen ſpaͤteren Arbeiten aufgefaßt haben, hier keine Spur ſeiner Hand erkennen wol- len. Doch iſt es ausgemacht, daß Perugino in ſeinen fruͤhe- ren Jahren und waͤhrend ſeines langen und wiederholten Aufenthaltes zu Florenz, dem damaligen Sitze des Naturalis- mus, ſich abwechſelnd, oder auch in einem beſtimmten Ab- ſchnitte dieſer Epoche der Nachahmung des ſinnlich Vorliegen-
ex causis certarum picturarum in nostro palatio in sala magnia su- periori construendarum et depitendarum per dictum magrm Petrum etc. — ex palatio nostro die XXI. Julii 1475.
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nung arbeitete, ſo werden jene kleinen Bilder um das Jahr
1470. oder fruͤher entſtanden ſeyn. Schwieriger indeß iſt die
Beſtimmung der Folge in den Arbeiten unſeres Meiſters von
dieſem J. 1475. bis zum J. 1495., der Zeit ſeiner beſten
Leiſtungen.
Waͤhrend der oben begrenzten zwanzig Jahre ſeines beſten
und friſcheſten Lebens befolgte Pietro, wenn auch daſſelbe Wol-
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ſeiner damals beendigten Werke ließ er das Studium vorwal-
ten; in einem anderen, wie man ſagt, die Idee; es fragt ſich
nun, ob unter den Malereyen dieſer Epoche des Kuͤnſtlers die-
jenigen, in denen das Studium vorwaltet, die aͤlteren, oder
die neueren ſind.
Zu Perugia gilt die Anbetung der Koͤnige, welche aus
Paris dahin zuruͤckgekehrt und gegenwaͤrtig in einer wuͤſten
Kappelle des Kloſters ſta Maria nuova aufgeſtellt iſt, fuͤr
eines der aͤlteren Werke des Pietro. Dieſes Bild hat keine
andere Beglaubigung, als das Bildniß des Kuͤnſtlers ſelbſt
zur Linken unter dem Gefolge der Koͤnige, weßhalb Solche,
welche den Perugino eben nur nach ſeinen ſpaͤteren Arbeiten
aufgefaßt haben, hier keine Spur ſeiner Hand erkennen wol-
len. Doch iſt es ausgemacht, daß Perugino in ſeinen fruͤhe-
ren Jahren und waͤhrend ſeines langen und wiederholten
Aufenthaltes zu Florenz, dem damaligen Sitze des Naturalis-
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ſchnitte dieſer Epoche der Nachahmung des ſinnlich Vorliegen-
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periori construendarum et depitendarum per dictum magrm Petrum
etc. — ex palatio nostro die XXI. Julii 1475.
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Rumohr, Karl Friedrich von: Italienische Forschungen. T. 2. Berlin u. a., 1827, S. 339. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rumohr_forschungen02_1827/357>, abgerufen am 27.07.2024.
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