Rumohr, Karl Friedrich von: Italienische Forschungen. T. 2. Berlin u. a., 1827.diese Tafel, wenn wir Vasari hören, mit Recht für eines sei- Wie so viele seiner Zeitgenossen ward endlich auch dieser *) Gall. degli Uffizj, disegni, cartella di Pietro Perugino. No.
1. 7. 8. -- Diese Studien sind in schwarzer und rother Kreide, mit etwas Tusche, Zinnober und Deckweiß mit größtem Fleiße ausgeführt. -- Die Hand, welche das Leichentuch anzieht, in grö- ßerem Maßstabe mit vielem Gefühle nach dem Leben. -- Daselbst, No. 5. die schmerzhafte Mutter, Studium zu jenem Wandgemälde in sta Maria Maddalena de' Pazzi. -- No. 4. Bildniß, zurückge- worfener jugendlicher Kopf, welcher an Peters eigene Züge er- innert. dieſe Tafel, wenn wir Vaſari hoͤren, mit Recht fuͤr eines ſei- Wie ſo viele ſeiner Zeitgenoſſen ward endlich auch dieſer *) Gall. degli Uffizj, disegni, cartella di Pietro Perugino. No.
1. 7. 8. — Dieſe Studien ſind in ſchwarzer und rother Kreide, mit etwas Tuſche, Zinnober und Deckweiß mit groͤßtem Fleiße ausgefuͤhrt. — Die Hand, welche das Leichentuch anzieht, in groͤ- ßerem Maßſtabe mit vielem Gefuͤhle nach dem Leben. — Daſelbſt, No. 5. die ſchmerzhafte Mutter, Studium zu jenem Wandgemaͤlde in ſta Maria Maddalena de’ Pazzi. — No. 4. Bildniß, zuruͤckge- worfener jugendlicher Kopf, welcher an Peters eigene Zuͤge er- innert. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0363" n="345"/> dieſe Tafel, wenn wir <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118626213">Vaſari</persName> hoͤren, mit Recht fuͤr eines ſei-<lb/> ner beſten Werke; wie viel Fleiß er daran aufgewendet, zei-<lb/> gen die trefflichen, ausfuͤhrlichen Naturſtudien in der Zeich-<lb/> nungsſammlung der Gallerie der Uffizj zu <placeName>Florenz</placeName> <note place="foot" n="*)"><hi rendition="#aq">Gall. degli Uffizj, disegni, cartella di <persName ref="http://d-nb.info/gnd/119091771">Pietro Perugino</persName>. No.</hi><lb/> 1. 7. 8. — Dieſe Studien ſind in ſchwarzer und rother Kreide,<lb/> mit etwas Tuſche, Zinnober und Deckweiß mit groͤßtem Fleiße<lb/> ausgefuͤhrt. — Die Hand, welche das Leichentuch anzieht, in groͤ-<lb/> ßerem Maßſtabe mit vielem Gefuͤhle nach dem Leben. — Daſelbſt,<lb/><hi rendition="#aq">No.</hi> 5. die ſchmerzhafte Mutter, Studium zu jenem Wandgemaͤlde<lb/> in ſta Maria Maddalena de’ Pazzi. — <hi rendition="#aq">No.</hi> 4. Bildniß, zuruͤckge-<lb/> worfener jugendlicher Kopf, welcher an <persName ref="http://d-nb.info/gnd/119091771">Peters</persName> eigene Zuͤge er-<lb/> innert.</note>. Sie<lb/> traͤgt die Inſchrift:<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#aq"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/119091771">PETRVS. PERVSINVS.</persName><lb/> PINXIT. A. D. M. CCCC.<lb/> LXXXXV.</hi></hi><lb/> faͤllt demnach in die Zeit der maͤnnlichen Reife des Kuͤnſtlers,<lb/> in deſſen Leben ſie einen Wendepunct zu bezeichnen ſcheint, da<lb/><persName ref="http://d-nb.info/gnd/119091771">Pietro</persName> bald darauf ſich in <placeName>Perugia</placeName> niedergelaſſen und aufge-<lb/> hoͤrt hat, mit Ernſt und Strenge dem Vortrefflichen nachzu-<lb/> ſtreben.</p><lb/> <p>Wie ſo viele ſeiner Zeitgenoſſen ward endlich auch dieſer<lb/> große Kuͤnſtler vom Handwerke hingeriſſen. Allerdings herrſcht<lb/> ſchon in ſeinen fruͤheren Arbeiten eine gewiſſe Gleichfoͤrmigkeit;<lb/> doch iſt ſolche dort noch keinesweges Folge einer angenomme-<lb/> nen Manier, vielmehr nur ſeiner durchhin edlen Auffaſſung<lb/> ihm dargebotener Aufgaben, ſeiner durchhin reinen Gemuͤths-<lb/> ſtimmung. Erſt in der Folge, etwa um das Jahr 1500.<lb/> ergab er ſich der Fertigkeit und einem zu weit getriebenen<lb/> Erwerbsgeiſte. Die Bilder, welche er von dieſer Zeit an voll-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [345/0363]
dieſe Tafel, wenn wir Vaſari hoͤren, mit Recht fuͤr eines ſei-
ner beſten Werke; wie viel Fleiß er daran aufgewendet, zei-
gen die trefflichen, ausfuͤhrlichen Naturſtudien in der Zeich-
nungsſammlung der Gallerie der Uffizj zu Florenz *). Sie
traͤgt die Inſchrift:
PETRVS. PERVSINVS.
PINXIT. A. D. M. CCCC.
LXXXXV.
faͤllt demnach in die Zeit der maͤnnlichen Reife des Kuͤnſtlers,
in deſſen Leben ſie einen Wendepunct zu bezeichnen ſcheint, da
Pietro bald darauf ſich in Perugia niedergelaſſen und aufge-
hoͤrt hat, mit Ernſt und Strenge dem Vortrefflichen nachzu-
ſtreben.
Wie ſo viele ſeiner Zeitgenoſſen ward endlich auch dieſer
große Kuͤnſtler vom Handwerke hingeriſſen. Allerdings herrſcht
ſchon in ſeinen fruͤheren Arbeiten eine gewiſſe Gleichfoͤrmigkeit;
doch iſt ſolche dort noch keinesweges Folge einer angenomme-
nen Manier, vielmehr nur ſeiner durchhin edlen Auffaſſung
ihm dargebotener Aufgaben, ſeiner durchhin reinen Gemuͤths-
ſtimmung. Erſt in der Folge, etwa um das Jahr 1500.
ergab er ſich der Fertigkeit und einem zu weit getriebenen
Erwerbsgeiſte. Die Bilder, welche er von dieſer Zeit an voll-
*) Gall. degli Uffizj, disegni, cartella di Pietro Perugino. No.
1. 7. 8. — Dieſe Studien ſind in ſchwarzer und rother Kreide,
mit etwas Tuſche, Zinnober und Deckweiß mit groͤßtem Fleiße
ausgefuͤhrt. — Die Hand, welche das Leichentuch anzieht, in groͤ-
ßerem Maßſtabe mit vielem Gefuͤhle nach dem Leben. — Daſelbſt,
No. 5. die ſchmerzhafte Mutter, Studium zu jenem Wandgemaͤlde
in ſta Maria Maddalena de’ Pazzi. — No. 4. Bildniß, zuruͤckge-
worfener jugendlicher Kopf, welcher an Peters eigene Zuͤge er-
innert.
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