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Rumohr, Karl Friedrich: Der letzte Savello. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 2. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 125–209. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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sondern nach den Geschäften. Längst hätte ich nach Nettuno reiten sollen und fürchte, daß aus der Zögerung mir noch Verlust entstehen wird. Du, Mariuccia, sagte er im Vorbeigehen ihr leise ins Ohr, passe auf meine Frau, gib auf Alles Acht, was sie thut, und erzähle es mir, wenn ich heimkomme. Du sollst, wenn du aufmerkst und mir treu bleibst, davon guten Vortheil haben. -- Mein Herr, sagte sie, nicht des Vortheils willen, sondern weil's meine Pflicht ist, Euch in Allem dienstbar zu sein, verlaßt Euch ganz auf mich. Wollt Ihr denn nicht von der Frau Abschied nehmen? Ich halte Euch indeß das Thier. -- Kann das Gewinsel nicht leiden, sagte er barsch, indem er sich auf das Maulthier schwang; öffne mir den Thorweg und grüße droben und sag' ihr, daß ich bald wieder heimkommen werde. Sie möge indeß auf's Haus achten und Niemand hereinlassen.

Der Magd schlug das Herz vor innerem Jubel, als sie den Hausherrn davonreiten sah. Da bietet er mir nun selbst, sagte sie, Zeit und Gelegenheit, große Schätze und Gunst und Liebe mir zu verdienen. Gleich ihr ging auch der Späher in die Falle; denn ränkevolle Menschen verfolgen ihre Zwecke mit so viel Leidenschaft, daß sie den einfachen und offenen Seelen häufig Blößen zeigen und so ganz mühelos von ihnen überlistet werden. So kam es, daß Savello schon in der Nacht, welche diesem Tage folgte, von seinem arglosen Mittler durch jene Schlucht die Felsen hinan über die Mauer in den Garten und bis zur Hinterthüre geleitet

sondern nach den Geschäften. Längst hätte ich nach Nettuno reiten sollen und fürchte, daß aus der Zögerung mir noch Verlust entstehen wird. Du, Mariuccia, sagte er im Vorbeigehen ihr leise ins Ohr, passe auf meine Frau, gib auf Alles Acht, was sie thut, und erzähle es mir, wenn ich heimkomme. Du sollst, wenn du aufmerkst und mir treu bleibst, davon guten Vortheil haben. — Mein Herr, sagte sie, nicht des Vortheils willen, sondern weil's meine Pflicht ist, Euch in Allem dienstbar zu sein, verlaßt Euch ganz auf mich. Wollt Ihr denn nicht von der Frau Abschied nehmen? Ich halte Euch indeß das Thier. — Kann das Gewinsel nicht leiden, sagte er barsch, indem er sich auf das Maulthier schwang; öffne mir den Thorweg und grüße droben und sag' ihr, daß ich bald wieder heimkommen werde. Sie möge indeß auf's Haus achten und Niemand hereinlassen.

Der Magd schlug das Herz vor innerem Jubel, als sie den Hausherrn davonreiten sah. Da bietet er mir nun selbst, sagte sie, Zeit und Gelegenheit, große Schätze und Gunst und Liebe mir zu verdienen. Gleich ihr ging auch der Späher in die Falle; denn ränkevolle Menschen verfolgen ihre Zwecke mit so viel Leidenschaft, daß sie den einfachen und offenen Seelen häufig Blößen zeigen und so ganz mühelos von ihnen überlistet werden. So kam es, daß Savello schon in der Nacht, welche diesem Tage folgte, von seinem arglosen Mittler durch jene Schlucht die Felsen hinan über die Mauer in den Garten und bis zur Hinterthüre geleitet

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T10:26:17Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T10:26:17Z)

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Zitationshilfe: Rumohr, Karl Friedrich: Der letzte Savello. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 2. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 125–209. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rumohr_savello_1910/82>, abgerufen am 21.11.2024.