Rumpolt, Marx: Ein new Kochbuch. Frankfurt (Main), 1581.beydes/ Frü oder Abends/ der Herr/ ordenlichem angesetztem
brauch nach/ beydes/ Fruͤ oder Abends/ der Herr/ ordenlichem angesetztem
brauch nach/ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0025" n="5a"/> beydes/ Fruͤ oder Abends/ der Herr/ ordenlichem angesetztem brauch nach/<lb/> gemeinlich zu essen pfleg vnd lust habe. Vnd wiewol der Appetit seines Her-<lb/> ren nicht leichtlich zu erkennen vnd abzunemmen/ jedoch sol er/ so viel muͤg-<lb/> lich/ allwegen in guter bereitschafft stehen/ damit dem Herrn ein genuͤgen<lb/> geschehe. Es ist wol nicht ohn/ daß daher/ wann nemlich im essen geben kein<lb/> gewisse ordnung gehalten wirt/ die Speisen gemeinlich schaͤndtlich verder-<lb/> ben/ die Voressen trucknen eyn/ die Gemuͤß vnnd andere gesottene Speiß<lb/> verkochen sich vnd werden kalt/ die Gebratens verdorren vnd verlieren jren<lb/> Safft/ Jedoch sol ein guter erfahrner Koch sehen/ daß er seinen Herrn auffs<lb/> beste/ als er kan vnd mag tractiere vnd speise. Wann aber in einer Hof oder<lb/> Haußhaltung im essen gewisse Zeit/ Stundt vnnd gute Ordnung gehalten<lb/> wirdt/ alsdann sol ein guter Koch nicht weiters sorgen/ dann er mit seinem<lb/> Kochen gantz loͤblich vnd wol bestehen wirt. Die kleinen Voressen sol er mit<lb/> sonderm fleiß zurichten/ doch gehet nicht viel Zeit drauff/ sondern moͤgen<lb/> bald/ in dem man den Tisch bereitet/ decket vnnd zurichtet/ gekochet werden.<lb/> Die Gebratens sol er an den Spiessen/ biß daß man sie aufftragen wil/ ste-<lb/> cken lassen/ vnd alle andere Sachen/ dem Herrn fein schmackhaff-<lb/> tig vnnd safftig/ auffsetzen lassen/ so wirdt der Meister<lb/> Koch gebuͤrliche Ehr/ Ruhm vnd Lob/<lb/> darvon tragen.<figure/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [5a/0025]
beydes/ Fruͤ oder Abends/ der Herr/ ordenlichem angesetztem brauch nach/
gemeinlich zu essen pfleg vnd lust habe. Vnd wiewol der Appetit seines Her-
ren nicht leichtlich zu erkennen vnd abzunemmen/ jedoch sol er/ so viel muͤg-
lich/ allwegen in guter bereitschafft stehen/ damit dem Herrn ein genuͤgen
geschehe. Es ist wol nicht ohn/ daß daher/ wann nemlich im essen geben kein
gewisse ordnung gehalten wirt/ die Speisen gemeinlich schaͤndtlich verder-
ben/ die Voressen trucknen eyn/ die Gemuͤß vnnd andere gesottene Speiß
verkochen sich vnd werden kalt/ die Gebratens verdorren vnd verlieren jren
Safft/ Jedoch sol ein guter erfahrner Koch sehen/ daß er seinen Herrn auffs
beste/ als er kan vnd mag tractiere vnd speise. Wann aber in einer Hof oder
Haußhaltung im essen gewisse Zeit/ Stundt vnnd gute Ordnung gehalten
wirdt/ alsdann sol ein guter Koch nicht weiters sorgen/ dann er mit seinem
Kochen gantz loͤblich vnd wol bestehen wirt. Die kleinen Voressen sol er mit
sonderm fleiß zurichten/ doch gehet nicht viel Zeit drauff/ sondern moͤgen
bald/ in dem man den Tisch bereitet/ decket vnnd zurichtet/ gekochet werden.
Die Gebratens sol er an den Spiessen/ biß daß man sie aufftragen wil/ ste-
cken lassen/ vnd alle andere Sachen/ dem Herrn fein schmackhaff-
tig vnnd safftig/ auffsetzen lassen/ so wirdt der Meister
Koch gebuͤrliche Ehr/ Ruhm vnd Lob/
darvon tragen.
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