bebt. Wobey ich zugleich anmerke, dass diese ganze Gesellschaft, davon jeder itzo etwas über vierzig Jahre seyn könnte, bis auf einige Wenige, lange schon in der Erde fault.
Hierzu setze ich noch folgende Zeug- nisse:
I.
Auch ich bin auf dieser Schule, nur etwas spaeter, als jener Doktor der Onanie, gewesen und weiss es aus der Erzaehlung eines aeltern Mitschülers, dass ein andrer junger Mensch, jetzt Prediger in N., unschuldig und einfaeltig, von jenem Buben verführt, diess Lasser getrie- ben hat. Die ganze Schule (prima et secun- da, vielleicht mancher in tertia) wurde ange- steckt. Mich deucht, ich habe es irgendwo in Kampen gelesen, dass er auf die langen Maentel schmaelt. Aus der Erfahrung weiss ich es, dass in den Lehrstunden, wo der Doktor docirte, unter diesen Maenteln die Schande getrieben wurde. Ich weiss es,
dass
(Von heimlichen Sünden.) (M)
bebt. Wobey ich zugleich anmerke, daſs dieſe ganze Geſellſchaft, davon jeder itzo etwas über vierzig Jahre ſeyn könnte, bis auf einige Wenige, lange ſchon in der Erde fault.
Hierzu ſetze ich noch folgende Zeug- niſſe:
I.
Auch ich bin auf dieſer Schule, nur etwas ſpæter, als jener Doktor der Onanie, geweſen und weiſs es aus der Erzæhlung eines æltern Mitſchülers, daſs ein andrer junger Menſch, jetzt Prediger in N., unſchuldig und einfæltig, von jenem Buben verführt, dieſs Laſſer getrie- ben hat. Die ganze Schule (prima et ſecun- da, vielleicht mancher in tertia) wurde ange- ſteckt. Mich deucht, ich habe es irgendwo in Kampen geleſen, daſs er auf die langen Mæntel ſchmælt. Aus der Erfahrung weiſs ich es, daſs in den Lehrſtunden, wo der Doktor docirte, unter dieſen Mænteln die Schande getrieben wurde. Ich weiſs es,
daſs
(Von heimlichen Sünden.) (M)
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0187"n="177"/>
bebt. Wobey ich zugleich anmerke, daſs<lb/>
dieſe ganze Geſellſchaft, davon jeder itzo<lb/>
etwas über vierzig Jahre ſeyn könnte, bis<lb/>
auf einige Wenige, lange ſchon in der Erde<lb/>
fault.</p><lb/><p>Hierzu ſetze ich noch folgende Zeug-<lb/>
niſſe:</p></div><lb/><divn="3"><head><hirendition="#b">I.</hi></head><lb/><p>Auch ich bin auf dieſer Schule, nur etwas<lb/>ſpæter, als jener Doktor der Onanie, geweſen<lb/>
und weiſs es aus der Erzæhlung eines æltern<lb/>
Mitſchülers, daſs ein andrer junger Menſch,<lb/>
jetzt Prediger in N., unſchuldig und einfæltig,<lb/>
von jenem Buben verführt, dieſs Laſſer getrie-<lb/>
ben hat. Die ganze Schule (prima et ſecun-<lb/>
da, vielleicht mancher in tertia) wurde ange-<lb/>ſteckt. Mich deucht, ich habe es irgendwo<lb/>
in Kampen geleſen, daſs er auf die langen<lb/>
Mæntel ſchmælt. Aus der Erfahrung weiſs<lb/>
ich es, daſs in den Lehrſtunden, wo der<lb/>
Doktor docirte, unter dieſen Mænteln<lb/>
die Schande getrieben wurde. Ich weiſs es,<lb/><fwplace="bottom"type="sig">(<hirendition="#i">Von heimlichen Sünden.</hi>) (M)</fw><fwplace="bottom"type="catch">daſs</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[177/0187]
bebt. Wobey ich zugleich anmerke, daſs
dieſe ganze Geſellſchaft, davon jeder itzo
etwas über vierzig Jahre ſeyn könnte, bis
auf einige Wenige, lange ſchon in der Erde
fault.
Hierzu ſetze ich noch folgende Zeug-
niſſe:
I.
Auch ich bin auf dieſer Schule, nur etwas
ſpæter, als jener Doktor der Onanie, geweſen
und weiſs es aus der Erzæhlung eines æltern
Mitſchülers, daſs ein andrer junger Menſch,
jetzt Prediger in N., unſchuldig und einfæltig,
von jenem Buben verführt, dieſs Laſſer getrie-
ben hat. Die ganze Schule (prima et ſecun-
da, vielleicht mancher in tertia) wurde ange-
ſteckt. Mich deucht, ich habe es irgendwo
in Kampen geleſen, daſs er auf die langen
Mæntel ſchmælt. Aus der Erfahrung weiſs
ich es, daſs in den Lehrſtunden, wo der
Doktor docirte, unter dieſen Mænteln
die Schande getrieben wurde. Ich weiſs es,
daſs
(Von heimlichen Sünden.) (M)
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Salzmann, Christian Gotthilf: Ueber die heimlichen Sünden der Jugend. Leipzig, 1785, S. 177. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/salzmann_suenden_1785/187>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.