ist schon wichtiger. Eltern, die in eine Menge Geschaefte verwickelt sind, Hausleh- rern, denen allein die ganze Last der Auf- sicht auf den Schultern liegt, Arbeitern an Schulen und Erziehungsanstalten, denen ei- ne grosse Zahl Schüler untergeben ist, muss es freylich ungemein schwer, ja in manchen Verhaeltnissen unmöglich seyn, die Kinder stets zu beobachten. Allein deswegen kann die, von mir gegebne, Regel doch gut seyn, wenn sie gleich manchem, wegen seiner La- ge, zu befolgen unmöglich waere. Ueber- diess kann doch auch manches, das bey dem ersten Anblicke unmöglich scheint, möglich gemacht werden, wenn man es ernstlich will. So könnten z. E. Familien, welche für ihre Kinder Privatlehrer halten, sich mit einan- der v[e]reinigen, dass diese zusammen traeten, und den Unterricht, nebst der Erziehung der Kinder, gemeinschaftlich besorgten, und so die Last der Aufsicht, die sonst jeder für sich trug, mit einander theilten.
III.
iſt ſchon wichtiger. Eltern, die in eine Menge Geſchæfte verwickelt ſind, Hausleh- rern, denen allein die ganze Laſt der Auf- ſicht auf den Schultern liegt, Arbeitern an Schulen und Erziehungsanſtalten, denen ei- ne groſse Zahl Schüler untergeben iſt, muſs es freylich ungemein ſchwer, ja in manchen Verhæltniſſen unmöglich ſeyn, die Kinder ſtets zu beobachten. Allein deswegen kann die, von mir gegebne, Regel doch gut ſeyn, wenn ſie gleich manchem, wegen ſeiner La- ge, zu befolgen unmöglich wære. Ueber- dieſs kann doch auch manches, das bey dem erſten Anblicke unmöglich ſcheint, möglich gemacht werden, wenn man es ernſtlich will. So könnten z. E. Familien, welche für ihre Kinder Privatlehrer halten, ſich mit einan- der v[e]reinigen, daſs dieſe zuſammen træten, und den Unterricht, nebſt der Erziehung der Kinder, gemeinſchaftlich beſorgten, und ſo die Laſt der Aufſicht, die ſonſt jeder für ſich trug, mit einander theilten.
III.
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iſt ſchon wichtiger. Eltern, die in eine
Menge Geſchæfte verwickelt ſind, Hausleh-
rern, denen allein die ganze Laſt der Auf-
ſicht auf den Schultern liegt, Arbeitern an
Schulen und Erziehungsanſtalten, denen ei-
ne groſse Zahl Schüler untergeben iſt, muſs
es freylich ungemein ſchwer, ja in manchen
Verhæltniſſen unmöglich ſeyn, die Kinder
ſtets zu beobachten. Allein deswegen kann
die, von mir gegebne, Regel doch gut ſeyn,
wenn ſie gleich manchem, wegen ſeiner La-
ge, zu befolgen unmöglich wære. Ueber-
dieſs kann doch auch manches, das bey dem
erſten Anblicke unmöglich ſcheint, möglich
gemacht werden, wenn man es ernſtlich will.
So könnten z. E. Familien, welche für ihre
Kinder Privatlehrer halten, ſich mit einan-
der vereinigen, daſs dieſe zuſammen træten,
und den Unterricht, nebſt der Erziehung
der Kinder, gemeinſchaftlich beſorgten, und
ſo die Laſt der Aufſicht, die ſonſt jeder für
ſich trug, mit einander theilten.
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Salzmann, Christian Gotthilf: Ueber die heimlichen Sünden der Jugend. Leipzig, 1785, S. 240. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/salzmann_suenden_1785/250>, abgerufen am 24.11.2024.
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