Da der Cylinderinduktor nicht überall gleichmäßig mit Draht umwickelt ist, so hat er den Nachteil, daß die Stromstärke während seines Umlaufs mehrfach wechselt, wenn auch die Richtung durch einen Kommutator für alle entstehenden Ströme gleich gemacht werden kann. Diesen Nachteil besiegte -- zwar nicht zuerst, aber am ein- fachsten -- der Ingenieur der Firma Siemens & Halske in Berlin Friedrich von Hefner-Alteneck durch seinen 1872 erfundenen Trommel- induktor. Wir erblicken ihn in der Fig. 115. im Durchschnitt. Es
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Fig. 115.
v. Hefner-Altenecks Trommel-Induktor
bedeuten NN1 die Nordpole, SS1 die Südpole einer Anzahl von Stahl- magneten, s s1 n1 n eine eiserne Trommel, die man zwischen den Polen derselben um die Zapfen F1 und F2 drehen kann, wenn etwa die Riemenscheibe bei Q durch eine Transmission mit einer Kraftmaschine in Verbindung steht. Liegt der Cylinder, wie in der Figur, so hat der Eisencylinder oben einen Südpol s s1, unten einen Nordpol n n1 angenommen, und wenn man ihn dreht, so bleibt die Lage dieser Pole dieselbe, der Cylinder geht gewissermaßen unter ihnen weg. Derselbe ist nun allseitig mit einer großen Anzahl von Drahtwindungen um- wickelt, diese laufen immer um entgegengesetzte Ab- teilungen der Trommel herum, und wir wollen annehmen, daß die Zahl dieser Abschnitte sechzehn sei, es werden dann acht in sich zusammenhängende Drahtleitungen die Trom- mel umwinden. Während der Drehungen passieren diese Drähte den Raum zwischen den ursprüng- lichen und den Trommel- polen, es wird also in ihnen ein Strom erregt werden, und um die Draht-
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Fig. 116.
Der zum Trommel-Induktor gehörige Kollektor.
Die magnetelektriſchen Apparate.
Da der Cylinderinduktor nicht überall gleichmäßig mit Draht umwickelt iſt, ſo hat er den Nachteil, daß die Stromſtärke während ſeines Umlaufs mehrfach wechſelt, wenn auch die Richtung durch einen Kommutator für alle entſtehenden Ströme gleich gemacht werden kann. Dieſen Nachteil beſiegte — zwar nicht zuerſt, aber am ein- fachſten — der Ingenieur der Firma Siemens & Halske in Berlin Friedrich von Hefner-Alteneck durch ſeinen 1872 erfundenen Trommel- induktor. Wir erblicken ihn in der Fig. 115. im Durchſchnitt. Es
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Fig. 115.
v. Hefner-Altenecks Trommel-Induktor
bedeuten NN1 die Nordpole, SS1 die Südpole einer Anzahl von Stahl- magneten, s s1 n1 n eine eiſerne Trommel, die man zwiſchen den Polen derſelben um die Zapfen F1 und F2 drehen kann, wenn etwa die Riemenſcheibe bei Q durch eine Transmiſſion mit einer Kraftmaſchine in Verbindung ſteht. Liegt der Cylinder, wie in der Figur, ſo hat der Eiſencylinder oben einen Südpol s s1, unten einen Nordpol n n1 angenommen, und wenn man ihn dreht, ſo bleibt die Lage dieſer Pole dieſelbe, der Cylinder geht gewiſſermaßen unter ihnen weg. Derſelbe iſt nun allſeitig mit einer großen Anzahl von Drahtwindungen um- wickelt, dieſe laufen immer um entgegengeſetzte Ab- teilungen der Trommel herum, und wir wollen annehmen, daß die Zahl dieſer Abſchnitte ſechzehn ſei, es werden dann acht in ſich zuſammenhängende Drahtleitungen die Trom- mel umwinden. Während der Drehungen paſſieren dieſe Drähte den Raum zwiſchen den urſprüng- lichen und den Trommel- polen, es wird alſo in ihnen ein Strom erregt werden, und um die Draht-
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Fig. 116.
Der zum Trommel-Induktor gehörige Kollektor.
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Die magnetelektriſchen Apparate.
Da der Cylinderinduktor nicht überall gleichmäßig mit Draht
umwickelt iſt, ſo hat er den Nachteil, daß die Stromſtärke während
ſeines Umlaufs mehrfach wechſelt, wenn auch die Richtung durch
einen Kommutator für alle entſtehenden Ströme gleich gemacht werden
kann. Dieſen Nachteil beſiegte — zwar nicht zuerſt, aber am ein-
fachſten — der Ingenieur der Firma Siemens & Halske in Berlin
Friedrich von Hefner-Alteneck durch ſeinen 1872 erfundenen Trommel-
induktor. Wir erblicken ihn in der Fig. 115. im Durchſchnitt. Es
[Abbildung Fig. 115. v. Hefner-Altenecks Trommel-Induktor]
bedeuten NN1 die Nordpole, SS1 die Südpole einer Anzahl von Stahl-
magneten, s s1 n1 n eine eiſerne Trommel, die man zwiſchen den Polen
derſelben um die Zapfen F1 und F2 drehen kann, wenn etwa die
Riemenſcheibe bei Q durch eine Transmiſſion mit einer Kraftmaſchine
in Verbindung ſteht. Liegt der Cylinder, wie in der Figur, ſo hat
der Eiſencylinder oben einen Südpol s s1, unten einen Nordpol n n1
angenommen, und wenn man ihn dreht, ſo bleibt die Lage dieſer
Pole dieſelbe, der Cylinder geht gewiſſermaßen unter ihnen weg.
Derſelbe iſt nun allſeitig
mit einer großen Anzahl
von Drahtwindungen um-
wickelt, dieſe laufen immer
um entgegengeſetzte Ab-
teilungen der Trommel
herum, und wir wollen
annehmen, daß die Zahl
dieſer Abſchnitte ſechzehn
ſei, es werden dann acht
in ſich zuſammenhängende
Drahtleitungen die Trom-
mel umwinden. Während
der Drehungen paſſieren
dieſe Drähte den Raum
zwiſchen den urſprüng-
lichen und den Trommel-
polen, es wird alſo in
ihnen ein Strom erregt
werden, und um die Draht-
[Abbildung Fig. 116.
Der zum Trommel-Induktor gehörige Kollektor.]
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Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/samter_erfindungen_1896/177>, abgerufen am 24.11.2024.
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