das Heu sehr sachgemäß gewendet wird, erfolgt von Zahnkränzen in den Fahrrädern aus auf kleine Getriebe, welche an den Enden der Trommelachse aufgesetzt sind. Sobald der Arbeiter seinen Sitz ein- nimmt, balanciert die Maschine vollständig, und die Trommel liegt dann soweit nach hinten, daß die beiden äußersten entsprechend gekröpften Zinken in der Radspur arbeiten, wodurch auch das von den Rädern gepreßte Heu aufgenommen wird. Wesentlich einfacher ist die Kon- struktion des Pferderechens (Fig. 275), da hier das Heu etc. nicht ge- wendet, sondern nur zu einzelnen Haufen zusammengeharkt werden soll. An einem aus zähem Eichenholz bestehenden Gestell sitzen aus Stahl gefertigte lange Zinken, welche mit ihren Spitzen den Boden berühren und leicht nach vorn gekrümmt sind. Jede dieser Zinken ist für sich beweglich und schmiegt sich allen Bodenunebenheiten an, sodaß alle vorkommenden Hindernisse, selbst Baumwurzeln, den Gang dieses Gerätes nicht stören. Sobald die Zinken soviel Heu aufgenommen haben, daß sie entleert werden müssen, werden sie mit der Hand auf- gehoben, oder auch, bei einer neueren Vorrichtung, durch den Zug des Pferdes. Diese Vorrichtung ist so eingerichtet, daß sie durch einen leichten Tritt des Führers auf eine Kette in Funktion gesetzt werden kann, was der älteren Konstruktion gegenüber den Vorteil hat, daß der Führer beide Hände für die Führung des Pferdes frei behält.
Die landwirtſchaftlichen Maſchinen und Geräte.
[Abbildung]
Fig. 274.
Heuwender.
das Heu ſehr ſachgemäß gewendet wird, erfolgt von Zahnkränzen in den Fahrrädern aus auf kleine Getriebe, welche an den Enden der Trommelachſe aufgeſetzt ſind. Sobald der Arbeiter ſeinen Sitz ein- nimmt, balanciert die Maſchine vollſtändig, und die Trommel liegt dann ſoweit nach hinten, daß die beiden äußerſten entſprechend gekröpften Zinken in der Radſpur arbeiten, wodurch auch das von den Rädern gepreßte Heu aufgenommen wird. Weſentlich einfacher iſt die Kon- ſtruktion des Pferderechens (Fig. 275), da hier das Heu ꝛc. nicht ge- wendet, ſondern nur zu einzelnen Haufen zuſammengeharkt werden ſoll. An einem aus zähem Eichenholz beſtehenden Geſtell ſitzen aus Stahl gefertigte lange Zinken, welche mit ihren Spitzen den Boden berühren und leicht nach vorn gekrümmt ſind. Jede dieſer Zinken iſt für ſich beweglich und ſchmiegt ſich allen Bodenunebenheiten an, ſodaß alle vorkommenden Hinderniſſe, ſelbſt Baumwurzeln, den Gang dieſes Gerätes nicht ſtören. Sobald die Zinken ſoviel Heu aufgenommen haben, daß ſie entleert werden müſſen, werden ſie mit der Hand auf- gehoben, oder auch, bei einer neueren Vorrichtung, durch den Zug des Pferdes. Dieſe Vorrichtung iſt ſo eingerichtet, daß ſie durch einen leichten Tritt des Führers auf eine Kette in Funktion geſetzt werden kann, was der älteren Konſtruktion gegenüber den Vorteil hat, daß der Führer beide Hände für die Führung des Pferdes frei behält.
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Die landwirtſchaftlichen Maſchinen und Geräte.
[Abbildung Fig. 274. Heuwender.]
das Heu ſehr ſachgemäß gewendet wird, erfolgt von Zahnkränzen in
den Fahrrädern aus auf kleine Getriebe, welche an den Enden der
Trommelachſe aufgeſetzt ſind. Sobald der Arbeiter ſeinen Sitz ein-
nimmt, balanciert die Maſchine vollſtändig, und die Trommel liegt dann
ſoweit nach hinten, daß die beiden äußerſten entſprechend gekröpften
Zinken in der Radſpur arbeiten, wodurch auch das von den Rädern
gepreßte Heu aufgenommen wird. Weſentlich einfacher iſt die Kon-
ſtruktion des Pferderechens (Fig. 275), da hier das Heu ꝛc. nicht ge-
wendet, ſondern nur zu einzelnen Haufen zuſammengeharkt werden
ſoll. An einem aus zähem Eichenholz beſtehenden Geſtell ſitzen aus
Stahl gefertigte lange Zinken, welche mit ihren Spitzen den Boden
berühren und leicht nach vorn gekrümmt ſind. Jede dieſer Zinken iſt
für ſich beweglich und ſchmiegt ſich allen Bodenunebenheiten an, ſodaß
alle vorkommenden Hinderniſſe, ſelbſt Baumwurzeln, den Gang dieſes
Gerätes nicht ſtören. Sobald die Zinken ſoviel Heu aufgenommen
haben, daß ſie entleert werden müſſen, werden ſie mit der Hand auf-
gehoben, oder auch, bei einer neueren Vorrichtung, durch den Zug des
Pferdes. Dieſe Vorrichtung iſt ſo eingerichtet, daß ſie durch einen
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Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896, S. 482. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/samter_erfindungen_1896/500>, abgerufen am 22.11.2024.
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