bliothek-Aufseher selber fordern, und oft macht auch der Schwierigkeit. Auf der Königlichen gab man mir Re- di Exper. nat. und es war doch Duodezband. Jetzt hatte der Aufseher hier schon wieder andre Fremde herum zu führen. Geplagt sind diese Leute allerdings, und man darf nicht empfindlich seyn, wenn sie auch einmahl müde werden, wiewohl die französische Politesse es immer zu mildern weis.
Bemerkungen.
Gestern Abend noch zeigte mir Mad. de Bure alle Gold- und Silbermünzen vom jetzigen Könige, die gewis herrlich sind.
Die Franzosen sind unendlich hart gegen das Vieh. Heute sah ich einen Kutscher, der, um einen Umweg zu vermeiden, in einer engen Strasse, wo er nicht umkehren konte, lieber die ganze Gasse mit entsetzlichem Zerren, Fluchen und Peitschen hinter sich fuhr, bis er wieder in die Strasse kam. Beständig rief er Gare derriere! Es war erschrecklich, wie die Pferde auf die Brust geschla- gen wurden, und wie viel Unglück hinten, wo jedermann ging und fuhr, hätte entstehen können!
Den 1sten Junius.
Mr. L'Abbe Rozier. Mr. Delor hatte die Gü- tigkeit, mich heute mit ihm bekannt zu machen. Er ist ein starker, langer Mann in mittlern Jahren. Er wies mir gleich ein Stück Schörl, das er aus Corsika erhalten hatte und abzeichnen ließ. Die Franzosen liefern so viele unnütze Zeichnungen von Mineralien. Ferner einen aus-
gestopften
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bliothek-Aufſeher ſelber fordern, und oft macht auch der Schwierigkeit. Auf der Koͤniglichen gab man mir Re- di Exper. nat. und es war doch Duodezband. Jetzt hatte der Aufſeher hier ſchon wieder andre Fremde herum zu fuͤhren. Geplagt ſind dieſe Leute allerdings, und man darf nicht empfindlich ſeyn, wenn ſie auch einmahl muͤde werden, wiewohl die franzoͤſiſche Politeſſe es immer zu mildern weis.
Bemerkungen.
Geſtern Abend noch zeigte mir Mad. de Bure alle Gold- und Silbermuͤnzen vom jetzigen Koͤnige, die gewis herrlich ſind.
Die Franzoſen ſind unendlich hart gegen das Vieh. Heute ſah ich einen Kutſcher, der, um einen Umweg zu vermeiden, in einer engen Straſſe, wo er nicht umkehren konte, lieber die ganze Gaſſe mit entſetzlichem Zerren, Fluchen und Peitſchen hinter ſich fuhr, bis er wieder in die Straſſe kam. Beſtaͤndig rief er Gare derriere! Es war erſchrecklich, wie die Pferde auf die Bruſt geſchla- gen wurden, und wie viel Ungluͤck hinten, wo jedermann ging und fuhr, haͤtte entſtehen koͤnnen!
Den 1ſten Junius.
Mr. L’Abbé Rozier. Mr. Delor hatte die Guͤ- tigkeit, mich heute mit ihm bekannt zu machen. Er iſt ein ſtarker, langer Mann in mittlern Jahren. Er wies mir gleich ein Stuͤck Schoͤrl, das er aus Corſika erhalten hatte und abzeichnen ließ. Die Franzoſen liefern ſo viele unnuͤtze Zeichnungen von Mineralien. Ferner einen aus-
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bliothek-Aufſeher ſelber fordern, und oft macht auch der
Schwierigkeit. Auf der Koͤniglichen gab man mir Re-
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hatte der Aufſeher hier ſchon wieder andre Fremde herum
zu fuͤhren. Geplagt ſind dieſe Leute allerdings, und man
darf nicht empfindlich ſeyn, wenn ſie auch einmahl muͤde
werden, wiewohl die franzoͤſiſche Politeſſe es immer zu
mildern weis.
Bemerkungen.
Geſtern Abend noch zeigte mir Mad. de Bure alle
Gold- und Silbermuͤnzen vom jetzigen Koͤnige, die
gewis herrlich ſind.
Die Franzoſen ſind unendlich hart gegen das Vieh.
Heute ſah ich einen Kutſcher, der, um einen Umweg zu
vermeiden, in einer engen Straſſe, wo er nicht umkehren
konte, lieber die ganze Gaſſe mit entſetzlichem Zerren,
Fluchen und Peitſchen hinter ſich fuhr, bis er wieder in
die Straſſe kam. Beſtaͤndig rief er Gare derriere!
Es war erſchrecklich, wie die Pferde auf die Bruſt geſchla-
gen wurden, und wie viel Ungluͤck hinten, wo jedermann
ging und fuhr, haͤtte entſtehen koͤnnen!
Den 1ſten Junius.
Mr. L’Abbé Rozier. Mr. Delor hatte die Guͤ-
tigkeit, mich heute mit ihm bekannt zu machen. Er iſt
ein ſtarker, langer Mann in mittlern Jahren. Er wies
mir gleich ein Stuͤck Schoͤrl, das er aus Corſika erhalten
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird … [mehr]
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird dessen Reisebeschreibung veröffentlicht. Es handelt sich dabei um ein druckfertiges Manuskript aus dem Nachlass, welches Sanders Vater dem Verleger Friedrich Gotthold Jacobäer zur Verfügung stellte. Nach dem Vorbericht des Herausgebers wurden nur einige wenige Schreibfehler berichtigt (siehe dazu den Vorbericht des Herausgebers des ersten Bandes, Faksimile 0019f.).
Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 1. Leipzig, 1783, S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung01_1783/143>, abgerufen am 24.11.2024.
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