rika, oder Jabiru; hat einen langen, schwarzen, mes- serförmigen Schnabel, einen schwarzen Hals, rothe Brust, weissen Leib, hohe schwarze Füsse. 64) Ein Menschen-Kopf aus Wachs. (s. unter der Rubrik: Cab. d'Anat. artif. in Paris.) 65) Ein Renn- thier. Dieses Thier, dadurch Gott eine ganze Nation erhält, sah ich mit grossem Vergnügen. Der König von Schweden hatte ein Paar in die Menagerie ge- schenkt, sie lebten aber nicht lange. Das Männchen, davon das Skelet da war, hat auch 7. Halswirbel, wie überall. Die Hinterfüsse sind viel länger als die vordern. Hat 2. Hörner vor- und 2. hinterwärts, sie sind aber schmal und nicht sehr platt am Ende. (s. no. 69.) Das Weibchen, stand ausgestopft da; es hat weisse borstige Haare, die klumpenweise an einander sitzen. 66) Stink- thier, -- Viverra Ichn. -- Aguti. 67) Zwei Kälber, so an einander gewachsen, daß sie nur einen ge- meinschaftlichen Hintern, und nur 4. Füsse haben. 68) Cerf de Ganges, nicht so hoch, wie unsre, langgestreckt, lange Hörner ohne Zinken, am Ende des einen war doch einer. 69) Daim blanc, aus dem Walde bei Chantilly, mit sehr platten, schauflichten Hörnern. 70) Tamandua aus Brasilien. Vom Museau bis zu den Augen ists wenigstens eine Spanne; am Ende des Schwanzes sitzt ein sehr grosser Flock von Haaren. Im Königl. Kabinet hab ich das, glaub' ich, nicht so ge- funden. 71) Ein Charanson, von der Insel Cele- bes, den Bomare seiner Schönheit wegen beständig ein- geschlossen hat. Wenn nicht zuviel Sonnenlicht drauf fällt; so kan man die feine Arbeit der Natur, das Gold, das Schwarze, das Grüne daran nicht genug bewundern. 72) Les Guepieres de Cayenne, grosse breite Nester
mit
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rika, oder Jabiru; hat einen langen, ſchwarzen, meſ- ſerfoͤrmigen Schnabel, einen ſchwarzen Hals, rothe Bruſt, weiſſen Leib, hohe ſchwarze Fuͤſſe. 64) Ein Menſchen-Kopf aus Wachs. (ſ. unter der Rubrik: Cab. d’Anat. artif. in Paris.) 65) Ein Renn- thier. Dieſes Thier, dadurch Gott eine ganze Nation erhaͤlt, ſah ich mit groſſem Vergnuͤgen. Der Koͤnig von Schweden hatte ein Paar in die Menagerie ge- ſchenkt, ſie lebten aber nicht lange. Das Maͤnnchen, davon das Skelet da war, hat auch 7. Halswirbel, wie uͤberall. Die Hinterfuͤſſe ſind viel laͤnger als die vordern. Hat 2. Hoͤrner vor- und 2. hinterwaͤrts, ſie ſind aber ſchmal und nicht ſehr platt am Ende. (ſ. no. 69.) Das Weibchen, ſtand ausgeſtopft da; es hat weiſſe borſtige Haare, die klumpenweiſe an einander ſitzen. 66) Stink- thier, — Viverra Ichn. — Aguti. 67) Zwei Kaͤlber, ſo an einander gewachſen, daß ſie nur einen ge- meinſchaftlichen Hintern, und nur 4. Fuͤſſe haben. 68) Cerf de Ganges, nicht ſo hoch, wie unſre, langgeſtreckt, lange Hoͤrner ohne Zinken, am Ende des einen war doch einer. 69) Daim blanc, aus dem Walde bei Chantilly, mit ſehr platten, ſchauflichten Hoͤrnern. 70) Tamandua aus Braſilien. Vom Muſeau bis zu den Augen iſts wenigſtens eine Spanne; am Ende des Schwanzes ſitzt ein ſehr groſſer Flock von Haaren. Im Koͤnigl. Kabinet hab ich das, glaub’ ich, nicht ſo ge- funden. 71) Ein Charanſon, von der Inſel Cele- bes, den Bomare ſeiner Schoͤnheit wegen beſtaͤndig ein- geſchloſſen hat. Wenn nicht zuviel Sonnenlicht drauf faͤllt; ſo kan man die feine Arbeit der Natur, das Gold, das Schwarze, das Gruͤne daran nicht genug bewundern. 72) Les Guepieres de Cayenne, groſſe breite Neſter
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rika, oder Jabiru; hat einen langen, ſchwarzen, meſ-
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Bruſt, weiſſen Leib, hohe ſchwarze Fuͤſſe. 64) Ein
Menſchen-Kopf aus Wachs. (ſ. unter der Rubrik:
Cab. d’Anat. artif. in Paris.) 65) Ein Renn-
thier. Dieſes Thier, dadurch Gott eine ganze Nation
erhaͤlt, ſah ich mit groſſem Vergnuͤgen. Der Koͤnig
von Schweden hatte ein Paar in die Menagerie ge-
ſchenkt, ſie lebten aber nicht lange. Das Maͤnnchen,
davon das Skelet da war, hat auch 7. Halswirbel, wie
uͤberall. Die Hinterfuͤſſe ſind viel laͤnger als die vordern.
Hat 2. Hoͤrner vor- und 2. hinterwaͤrts, ſie ſind aber
ſchmal und nicht ſehr platt am Ende. (ſ. no. 69.) Das
Weibchen, ſtand ausgeſtopft da; es hat weiſſe borſtige
Haare, die klumpenweiſe an einander ſitzen. 66) Stink-
thier, — Viverra Ichn. — Aguti. 67) Zwei
Kaͤlber, ſo an einander gewachſen, daß ſie nur einen ge-
meinſchaftlichen Hintern, und nur 4. Fuͤſſe haben. 68)
Cerf de Ganges, nicht ſo hoch, wie unſre, langgeſtreckt,
lange Hoͤrner ohne Zinken, am Ende des einen war
doch einer. 69) Daim blanc, aus dem Walde bei
Chantilly, mit ſehr platten, ſchauflichten Hoͤrnern.
70) Tamandua aus Braſilien. Vom Muſeau bis
zu den Augen iſts wenigſtens eine Spanne; am Ende
des Schwanzes ſitzt ein ſehr groſſer Flock von Haaren.
Im Koͤnigl. Kabinet hab ich das, glaub’ ich, nicht ſo ge-
funden. 71) Ein Charanſon, von der Inſel Cele-
bes, den Bomare ſeiner Schoͤnheit wegen beſtaͤndig ein-
geſchloſſen hat. Wenn nicht zuviel Sonnenlicht drauf
faͤllt; ſo kan man die feine Arbeit der Natur, das Gold,
das Schwarze, das Gruͤne daran nicht genug bewundern.
72) Les Guepieres de Cayenne, groſſe breite Neſter
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird … [mehr]
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird dessen Reisebeschreibung veröffentlicht. Es handelt sich dabei um ein druckfertiges Manuskript aus dem Nachlass, welches Sanders Vater dem Verleger Friedrich Gotthold Jacobäer zur Verfügung stellte. Nach dem Vorbericht des Herausgebers wurden nur einige wenige Schreibfehler berichtigt (siehe dazu den Vorbericht des Herausgebers des ersten Bandes, Faksimile 0019f.).
Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 1. Leipzig, 1783, S. 373. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung01_1783/397>, abgerufen am 23.11.2024.
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