fungen eine Menge kleiner brillanter Körper, die unter einer mässigen Vergrösserung, wie die schönsten Juwelen erscheinen. Dieses Insekt kommt von der Insel Bor- neo. Den ersten, der nach Europa gebracht wurde, trug die Königin von Portugall als Schmuck. Do- mineAlberti erbot sich, wenn ich ihm den wahren deut- schen Oleanderschmetterling verschaffen könnte, mir das 2te Exemplar von diesem Prachtstück der Schöpfung zu schicken. b) Libellulae, mit goldfarbigen und grü- nen Unterflügeln. c) Eine Wespe, mit einem unge- wöhnlich langen Kanal zwischen dem Bauche und der Brust. d) Eben das Thierchen, das ich bei Valen- ciennes an meinem Leibe fing, aber viel grösser. Al- berti kannte es nicht. Es war ihm von einem Manne gebracht, der es auf dem Felle eines unbestimmten Thie- res, das von Surinam kam, gefunden hatte. Es war auch zusammengequetscht, hatte aber mehr eine gelbliche Farbe. Dr. Klökner hielts für einen Acarus. e) Gryllus inanis -- der Bauch ist ganz durchsichtig, als wenn nichts darin wäre. f) Der Apollo aus Ungarn, und einer aus Schweden. Die Vorsehung gab dem letztern mehr Federn, weil er im kalten Lande wohnt, als jenem im heissen Ungarn. 9) Gold- und Silber- tropfen mit ihren Schwänzen, die sonst so zerbrechlich sind, und gern abfallen. h) Auch aus Portugall ein Todtenkopfschmetterling. Das Thier ist also in al- len Welttheilen zu Hause! -- i) Portemiroirs aus Ben- galen mit runden Spiegeln. k) Eine Wasserwanze aus Surinam, die auch die Jungen auf dem Rücken trägt. l) Eine gar sonderbar gebildete Spinne, die sich ohne Zeichnung nicht beschreiben läst.
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fungen eine Menge kleiner brillanter Koͤrper, die unter einer maͤſſigen Vergroͤſſerung, wie die ſchoͤnſten Juwelen erſcheinen. Dieſes Inſekt kommt von der Inſel Bor- neo. Den erſten, der nach Europa gebracht wurde, trug die Koͤnigin von Portugall als Schmuck. Do- mineAlberti erbot ſich, wenn ich ihm den wahren deut- ſchen Oleanderſchmetterling verſchaffen koͤnnte, mir das 2te Exemplar von dieſem Prachtſtuͤck der Schoͤpfung zu ſchicken. b) Libellulae, mit goldfarbigen und gruͤ- nen Unterfluͤgeln. c) Eine Weſpe, mit einem unge- woͤhnlich langen Kanal zwiſchen dem Bauche und der Bruſt. d) Eben das Thierchen, das ich bei Valen- ciennes an meinem Leibe fing, aber viel groͤſſer. Al- berti kannte es nicht. Es war ihm von einem Manne gebracht, der es auf dem Felle eines unbeſtimmten Thie- res, das von Surinam kam, gefunden hatte. Es war auch zuſammengequetſcht, hatte aber mehr eine gelbliche Farbe. Dr. Kloͤkner hielts fuͤr einen Acarus. e) Gryllus inanis — der Bauch iſt ganz durchſichtig, als wenn nichts darin waͤre. f) Der Apollo aus Ungarn, und einer aus Schweden. Die Vorſehung gab dem letztern mehr Federn, weil er im kalten Lande wohnt, als jenem im heiſſen Ungarn. 9) Gold- und Silber- tropfen mit ihren Schwaͤnzen, die ſonſt ſo zerbrechlich ſind, und gern abfallen. h) Auch aus Portugall ein Todtenkopfſchmetterling. Das Thier iſt alſo in al- len Welttheilen zu Hauſe! — i) Portemiroirs aus Ben- galen mit runden Spiegeln. k) Eine Waſſerwanze aus Surinam, die auch die Jungen auf dem Ruͤcken traͤgt. l) Eine gar ſonderbar gebildete Spinne, die ſich ohne Zeichnung nicht beſchreiben laͤſt.
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neo. Den erſten, der nach Europa gebracht wurde,
trug die Koͤnigin von Portugall als Schmuck. Do-
mine Alberti erbot ſich, wenn ich ihm den wahren deut-
ſchen Oleanderſchmetterling verſchaffen koͤnnte, mir
das 2te Exemplar von dieſem Prachtſtuͤck der Schoͤpfung
zu ſchicken. b) Libellulae, mit goldfarbigen und gruͤ-
nen Unterfluͤgeln. c) Eine Weſpe, mit einem unge-
woͤhnlich langen Kanal zwiſchen dem Bauche und der
Bruſt. d) Eben das Thierchen, das ich bei Valen-
ciennes an meinem Leibe fing, aber viel groͤſſer. Al-
berti kannte es nicht. Es war ihm von einem Manne
gebracht, der es auf dem Felle eines unbeſtimmten Thie-
res, das von Surinam kam, gefunden hatte. Es war
auch zuſammengequetſcht, hatte aber mehr eine gelbliche
Farbe. Dr. Kloͤkner hielts fuͤr einen Acarus. e)
Gryllus inanis — der Bauch iſt ganz durchſichtig, als
wenn nichts darin waͤre. f) Der Apollo aus Ungarn,
und einer aus Schweden. Die Vorſehung gab dem
letztern mehr Federn, weil er im kalten Lande wohnt, als
jenem im heiſſen Ungarn. 9) Gold- und Silber-
tropfen mit ihren Schwaͤnzen, die ſonſt ſo zerbrechlich
ſind, und gern abfallen. h) Auch aus Portugall ein
Todtenkopfſchmetterling. Das Thier iſt alſo in al-
len Welttheilen zu Hauſe! — i) Portemiroirs aus Ben-
galen mit runden Spiegeln. k) Eine Waſſerwanze
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird … [mehr]
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird dessen Reisebeschreibung veröffentlicht. Es handelt sich dabei um ein druckfertiges Manuskript aus dem Nachlass, welches Sanders Vater dem Verleger Friedrich Gotthold Jacobäer zur Verfügung stellte. Nach dem Vorbericht des Herausgebers wurden nur einige wenige Schreibfehler berichtigt (siehe dazu den Vorbericht des Herausgebers des ersten Bandes, Faksimile 0019f.).
Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 1. Leipzig, 1783, S. 583. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung01_1783/607>, abgerufen am 22.11.2024.
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