meister gebaut hat, gewis viel Ehre. Wer erwartet ei- nen Pallast mit Säälen, Altanen, Kabinetten etc. auf der Höhe der Alpen?
Der Berg selbst, in dessen Innern der Salzstock liegt, besteht meistens aus Kalk, doch ist auch Gyps und thonartiges Gestein damit vermischt. Die Thon- lage ist theils mit Laub-theils mit Nadelholz bewachsen.
Nach einer 1673. vorgenommenen Messung beträgt, wenn man alle Salzwerke vom untersten bis zum ober- sten dazu nimmt, die ganze Höhe vom Pfannhaus zu Hall 9201/2. und die Ebensolle 75371/2. Bergstäblein. Ein Bergstäblein gibt beinahe 39 2/3 Wiener Zoll.
Es sind wirklich 7. Salzberge oder Salzwerke auf- geschlagen, und zwar
1) Erz Carlberg, aufgeschlagen _ _ 1648.
2) Kaiser Ferdinand, _ _ 1563.
3) Kaiser Maximilian, _ _ 1492.
4) Steinberg, _ _ 1400.
5) Mitterberg, _ _ ----
6) Oberberg, _ _ 1190.
7) Wasserberg, _ _ ----
Am tiefsten liegt der Salzstock im Berge Nro. 1. auf einem Kalkstein, der sich gegen Abend verflächt. Man findet ihn an sehr wenigen Orten, wie sonst, mit Letten bedeckt.
Auch werden hier selten ganze Strecken von dem so- genannten Lautersalz angetroffen, sondern das Meiste besteht aus dem sogenannten Haselgebürge, d. i. Thon mit Salz vermischt.
Es sind 2248. hölzerne Röhren, jede 13. Wiener Schuh lang, dadurch die Sohle nach Hall geleitet wird:
aber
F f 3
meiſter gebaut hat, gewis viel Ehre. Wer erwartet ei- nen Pallaſt mit Saͤaͤlen, Altanen, Kabinetten ꝛc. auf der Hoͤhe der Alpen?
Der Berg ſelbſt, in deſſen Innern der Salzſtock liegt, beſteht meiſtens aus Kalk, doch iſt auch Gyps und thonartiges Geſtein damit vermiſcht. Die Thon- lage iſt theils mit Laub-theils mit Nadelholz bewachſen.
Nach einer 1673. vorgenommenen Meſſung betraͤgt, wenn man alle Salzwerke vom unterſten bis zum ober- ſten dazu nimmt, die ganze Hoͤhe vom Pfannhaus zu Hall 920½. und die Ebenſolle 7537½. Bergſtaͤblein. Ein Bergſtaͤblein gibt beinahe 39⅔ Wiener Zoll.
Es ſind wirklich 7. Salzberge oder Salzwerke auf- geſchlagen, und zwar
1) Erz Carlberg, aufgeſchlagen _ _ 1648.
2) Kaiſer Ferdinand, _ _ 1563.
3) Kaiſer Maximilian, _ _ 1492.
4) Steinberg, _ _ 1400.
5) Mitterberg, _ _ ——
6) Oberberg, _ _ 1190.
7) Waſſerberg, _ _ ——
Am tiefſten liegt der Salzſtock im Berge Nro. 1. auf einem Kalkſtein, der ſich gegen Abend verflaͤcht. Man findet ihn an ſehr wenigen Orten, wie ſonſt, mit Letten bedeckt.
Auch werden hier ſelten ganze Strecken von dem ſo- genannten Lauterſalz angetroffen, ſondern das Meiſte beſteht aus dem ſogenannten Haſelgebuͤrge, d. i. Thon mit Salz vermiſcht.
Es ſind 2248. hoͤlzerne Roͤhren, jede 13. Wiener Schuh lang, dadurch die Sohle nach Hall geleitet wird:
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meiſter gebaut hat, gewis viel Ehre. Wer erwartet ei-
nen Pallaſt mit Saͤaͤlen, Altanen, Kabinetten ꝛc. auf
der Hoͤhe der Alpen?
Der Berg ſelbſt, in deſſen Innern der Salzſtock
liegt, beſteht meiſtens aus Kalk, doch iſt auch Gyps
und thonartiges Geſtein damit vermiſcht. Die Thon-
lage iſt theils mit Laub-theils mit Nadelholz bewachſen.
Nach einer 1673. vorgenommenen Meſſung betraͤgt,
wenn man alle Salzwerke vom unterſten bis zum ober-
ſten dazu nimmt, die ganze Hoͤhe vom Pfannhaus zu
Hall 920½. und die Ebenſolle 7537½. Bergſtaͤblein.
Ein Bergſtaͤblein gibt beinahe 39⅔ Wiener Zoll.
Es ſind wirklich 7. Salzberge oder Salzwerke auf-
geſchlagen, und zwar
1) Erz Carlberg, aufgeſchlagen _ _ 1648.
2) Kaiſer Ferdinand, _ _ 1563.
3) Kaiſer Maximilian, _ _ 1492.
4) Steinberg, _ _ 1400.
5) Mitterberg, _ _ ——
6) Oberberg, _ _ 1190.
7) Waſſerberg, _ _ ——
Am tiefſten liegt der Salzſtock im Berge Nro. 1.
auf einem Kalkſtein, der ſich gegen Abend verflaͤcht.
Man findet ihn an ſehr wenigen Orten, wie ſonſt, mit
Letten bedeckt.
Auch werden hier ſelten ganze Strecken von dem ſo-
genannten Lauterſalz angetroffen, ſondern das Meiſte
beſteht aus dem ſogenannten Haſelgebuͤrge, d. i. Thon
mit Salz vermiſcht.
Es ſind 2248. hoͤlzerne Roͤhren, jede 13. Wiener
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird … [mehr]
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird dessen Reisebeschreibung veröffentlicht. Es handelt sich dabei um ein druckfertiges Manuskript aus dem Nachlass, welches Sanders Vater dem Verleger Friedrich Gotthold Jacobäer zur Verfügung stellte. Nach dem Vorbericht des Herausgebers wurden nur einige wenige Schreibfehler berichtigt (siehe dazu den Vorbericht des Herausgebers des ersten Bandes, Faksimile 0019f.).
Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 2. Leipzig, 1784, S. 453. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung02_1784/491>, abgerufen am 22.11.2024.
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