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Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,3. Nürnberg, 1679.

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[Spaltenumbruch] Schlaf und die Träume thaten. Sie hatte einen Wagen mit vier Rädern/ so die vier Theile der Nacht bedeuten. Der Poet Tibullus hat von ihr folgender Gestalt gesungen:

Spielet/ dann die braune Nacht spannet
an die schwartzen Pferde/

und das grosse Sternen-Heer wachet um
die müde Erde.

dem folgt süsses Ruhen nach/ weil der
Schlaf sich schleichet ein/

auf den Kästen-braunen Flügeln/ und
besänfftigt alle Pein/

ausser der/ so unsern Sinnen dann die
schwartzen Träume bringen;

womit offt der Menschen-Geist bis an hel-
len Tag mus ringen.

Also hatte der Schlaf auch Flügel/ mit linden Federn/ mit welchen er den Schlaffenden das Haupt bedeckte: Er war als ein Jüngling gebildet; weil er für die Sterblichen der angenehmste Gott war. Er hatte zwey Kleider; das obere war weiß/ das untere aber schwartz: Führte auch ein durchsichtiges Horn/ aus welchem die warhafftigen Träume fliegen/ und dann ein anders von Helffenbein/ woraus die Lügenhafften zu fliegen pflegten: Von welchem wir/ in der Auslegung des eilfften Buchs der Ovidianischen Verwandlungen/ gedacht haben. Bey den falschen jungen Träumen waren auch gebildet/ unfruchtbare Bäume/ mit gelben abfallenden Blättern/ weil im Herbst die Träume meistens eitel zu seyn pflegen.

Des Traum Gottes Behausung und Träume. Der Poet Ovidius bildet des Traum-Gottes Behausung sehr natürlich/ und ihn/ in einem Bette/ von Ebenholtz gemacht/ unter einer schwartzen Decke: um seine Ohren eine grosse Menge Träume habend. Der einige seiner Söhne/ oder Diener/ Morpheus nemlich/ kan sich in einen Menschen verändern; Fobetor in Bestien; Phantasus in Erde/ Wasser/ Berge/ und andere unbeseelte Das Jahr. Dinge. Das Jahr wird auch durch die Schlange bedeutet; oder auch mit zwey in einandergewundenen Schlangen/ oder aber da eine den Schwantz im Munde hat/ wie die Ewigkeit/ iedoch ohne Die Natur und Erde. Sperbers-Haupt. Die Natur/ und die Mutter die Erde/ werden vielmal auf einerley weise ausgebildet/ mit vielen Brüsten/ viel Thiere bey sich habende/ und auf dem Haupte eine Kron von Thürnen. Die Erde war vormals auch durch eine Kuh ausgebildet/ die vom Argus gehütet ward: durch den Argus aber verstunden sie den Himmel/ der mit seinem Des Mercurii Diamanten Schwert und Chrysator/ was es sey. Die Kuh für die Erde/ oder der Erden eine Kuh beygefügt. Augenstern sie anschauend hütete/ und Mercurius der Sonne nahm/ durch ihr scheinend Liecht/ oder Diamantenes Schwert/ (wordurch die Klarheit der Sonnen wird verstanden/ auch Chrysator, oder das gläntzende guldne Schwert des Apollo genannt wird) den Stern hinweg. Wann man auch die Erde/ in einem der vier Elementen/ ausbildet/ wird ihr darum/ und weil sie ein schwerirrdisch Thier ist/ die Kuh beygefügt.

[Spaltenumbruch]

Vom Coelum, oder
Himmel.

Coelum, oder der Himmel. DEr Gott Coelum, oder Himmel ein Sohn des Aethers/ (andere sagen der Erde) und des Tages/ der Vatter Saturni/ war ausgebildet/ als ein frölicher Jüngling/ mit seinem blauen Kleide/ voll guldner Sternen/ auf seinem Haupte eine Kron tragend von Saffiren/ und in der Hand eine Krucke/ aus welcher eine Feuer-Flamme hervor schlug. Er saß auf einer blauen Kugel/ worauf der Himmlischen Bilder in 48. ausgebildet waren. Sein Wagen ward gezogen vom grossen und kleinen Bären/ deren der eine sieben/ der ander aber ein- und zwantzig Sterne hat/ die auf ihre Leiber gleichsam gesäet und ausgetheilt sind. Es wurden auf seinem Wagen/ oder auch wol an 7. Fabeln vom Coelum. andere Orte von ihm sieben Historien gemahlet. Die Erste war/ da er von der Mutter/ der Erde/ geboren. Die Andere/ da er mit der Mutter der Erde gebuhlet/ worvon Coelus, Saturnus, Briareus, Gyges und ein gantzer Hauf Geschlechte entsprungen und herkommen. Die Dritte/ da Coelum diese Kinder/ Cyclopen/ und dergleichen Ungeheure mehr/ in eine Höle der Erden geschlossen/ damit sie die Lufft nicht sehen solten. Die Vierdte/ da die Mutter/ die Erde/ ihre Kinder erlöst/ und anrahtet sich an ihrem Vatter nicht zu rächen. Die Fünffte/ da Saturnus dem Vatter das männliche Glied abschnitte/ mit Beyhülffe seiner Brüder: Auf der einen Seiten/ da von demselben Blut die Furien und Riesen wuchsen: Zur andern/ die Venus von eben demselben Blute und dem Schaum auf dem Meer. Die Sechste/ da er wieder die Titanen sich zornig stellte/ daß sie ihm/ hülfflos lassende/ um die Männligkeit gebracht. Die Siebende/ da er von den Atlantiern angebetet/ und mit Altären/ Kirchen und Opffern verehrt ward.

Vom Saturnus.

Saturnus. SAturnus ward ausgebildet gantz weis vor Alter/ kahl und bloßhäuptig/ übel bekleidet/ mit einer Sensen/ oder Sichel/ in der einen Hand/ in der andern aber mit einem/ in ein alt Gewand eingewundenen/ Steine/ den er in den Mund zu schieben schiene/ um sich habend vier kleine Kinder. Sein Wagen ward gezogen von zween grossen schwartzen Ochsen: Auf seinem Wagen gebildet Fünff Fabeln. fünff Fabulen. Erstlich/ da von der Ops er bey der Nymph Phyllira ertapt/ und in ein Pferd verwandelt ward/ von welcher Vermischung nachgehends der Centaurus Chiron entsprungen zu seyn scheinet. Vors Ander/ seine Vermischung mit der Latischen Enotria, von welcher auf einmal geboren ward Ianus, Hymnus, Felices und Festus, und wie er die Menschen lehret Weinberge pflantzen und Wein kältern: ein anders war es/ da Janus in Latium, oder das Lateiner-Land/ komt/ und das grobe Volck allda seines Vatters Erfindung/ nemlich

[Spaltenumbruch] Schlaf und die Träume thaten. Sie hatte einen Wagen mit vier Rädern/ so die vier Theile der Nacht bedeuten. Der Poet Tibullus hat von ihr folgender Gestalt gesungen:

Spielet/ dann die braune Nacht spannet
an die schwartzen Pferde/

und das grosse Sternen-Heer wachet um
die müde Erde.

dem folgt süsses Ruhen nach/ weil der
Schlaf sich schleichet ein/

auf den Kästen-braunen Flügeln/ und
besänfftigt alle Pein/

ausser der/ so unsern Sinnen dann die
schwartzen Träume bringen;

womit offt der Menschen-Geist bis an hel-
len Tag mus ringen.

Also hatte der Schlaf auch Flügel/ mit linden Federn/ mit welchen er den Schlaffenden das Haupt bedeckte: Er war als ein Jüngling gebildet; weil er für die Sterblichen der angenehmste Gott war. Er hatte zwey Kleider; das obere war weiß/ das untere aber schwartz: Führte auch ein durchsichtiges Horn/ aus welchem die warhafftigen Träume fliegen/ und dann ein anders von Helffenbein/ woraus die Lügenhafften zu fliegen pflegten: Von welchem wir/ in der Auslegung des eilfften Buchs der Ovidianischen Verwandlungen/ gedacht haben. Bey den falschen jungen Träumen waren auch gebildet/ unfruchtbare Bäume/ mit gelben abfallenden Blättern/ weil im Herbst die Träume meistens eitel zu seyn pflegen.

Des Traum Gottes Behausung und Träume. Der Poet Ovidius bildet des Traum-Gottes Behausung sehr natürlich/ und ihn/ in einem Bette/ von Ebenholtz gemacht/ unter einer schwartzen Decke: um seine Ohren eine grosse Menge Träume habend. Der einige seiner Söhne/ oder Diener/ Morpheus nemlich/ kan sich in einen Menschen verändern; Fobetor in Bestien; Phantasus in Erde/ Wasser/ Berge/ und andere unbeseelte Das Jahr. Dinge. Das Jahr wird auch durch die Schlange bedeutet; oder auch mit zwey in einandergewundenen Schlangen/ oder aber da eine den Schwantz im Munde hat/ wie die Ewigkeit/ iedoch ohne Die Natur und Erde. Sperbers-Haupt. Die Natur/ und die Mutter die Erde/ werden vielmal auf einerley weise ausgebildet/ mit vielen Brüsten/ viel Thiere bey sich habende/ und auf dem Haupte eine Kron von Thürnen. Die Erde war vormals auch durch eine Kuh ausgebildet/ die vom Argus gehütet ward: durch den Argus aber verstunden sie den Himmel/ der mit seinem Des Mercurii Diamanten Schwert und Chrysator/ was es sey. Die Kuh für die Erde/ oder der Erden eine Kuh beygefügt. Augenstern sie anschauend hütete/ und Mercurius der Sonne nahm/ durch ihr scheinend Liecht/ oder Diamantenes Schwert/ (wordurch die Klarheit der Sonnen wird verstanden/ auch Chrysator, oder das gläntzende guldne Schwert des Apollo genannt wird) den Stern hinweg. Wann man auch die Erde/ in einem der vier Elementen/ ausbildet/ wird ihr darum/ und weil sie ein schwerirrdisch Thier ist/ die Kuh beygefügt.

[Spaltenumbruch]

Vom Coelum, oder
Himmel.

Coelum, oder der Himmel. DEr Gott Coelum, oder Himmel ein Sohn des Aethers/ (andere sagen der Erde) und des Tages/ der Vatter Saturni/ war ausgebildet/ als ein frölicher Jüngling/ mit seinem blauen Kleide/ voll guldner Sternen/ auf seinem Haupte eine Kron tragend von Saffiren/ und in der Hand eine Krucke/ aus welcher eine Feuer-Flamme hervor schlug. Er saß auf einer blauen Kugel/ worauf der Himmlischen Bilder in 48. ausgebildet waren. Sein Wagen ward gezogen vom grossen und kleinen Bären/ deren der eine sieben/ der ander aber ein- und zwantzig Sterne hat/ die auf ihre Leiber gleichsam gesäet und ausgetheilt sind. Es wurden auf seinem Wagen/ oder auch wol an 7. Fabeln vom Coelum. andere Orte von ihm sieben Historien gemahlet. Die Erste war/ da er von der Mutter/ der Erde/ geboren. Die Andere/ da er mit der Mutter der Erde gebuhlet/ worvon Coelus, Saturnus, Briareus, Gyges und ein gantzer Hauf Geschlechte entsprungen und herkommen. Die Dritte/ da Coelum diese Kinder/ Cyclopen/ und dergleichen Ungeheure mehr/ in eine Höle der Erden geschlossen/ damit sie die Lufft nicht sehen solten. Die Vierdte/ da die Mutter/ die Erde/ ihre Kinder erlöst/ und anrahtet sich an ihrem Vatter nicht zu rächen. Die Fünffte/ da Saturnus dem Vatter das männliche Glied abschnitte/ mit Beyhülffe seiner Brüder: Auf der einen Seiten/ da von demselben Blut die Furien und Riesen wuchsen: Zur andern/ die Venus von eben demselben Blute und dem Schaum auf dem Meer. Die Sechste/ da er wieder die Titanen sich zornig stellte/ daß sie ihm/ hülfflos lassende/ um die Männligkeit gebracht. Die Siebende/ da er von den Atlantiern angebetet/ und mit Altären/ Kirchen und Opffern verehrt ward.

Vom Saturnus.

Saturnus. SAturnus ward ausgebildet gantz weis vor Alter/ kahl und bloßhäuptig/ übel bekleidet/ mit einer Sensen/ oder Sichel/ in der einen Hand/ in der andern aber mit einem/ in ein alt Gewand eingewundenen/ Steine/ den er in den Mund zu schieben schiene/ um sich habend vier kleine Kinder. Sein Wagen ward gezogen von zween grossen schwartzen Ochsen: Auf seinem Wagen gebildet Fünff Fabeln. fünff Fabulen. Erstlich/ da von der Ops er bey der Nymph Phyllira ertapt/ und in ein Pferd verwandelt ward/ von welcher Vermischung nachgehends der Centaurus Chiron entsprungen zu seyn scheinet. Vors Ander/ seine Vermischung mit der Latischen Enotria, von welcher auf einmal geboren ward Ianus, Hymnus, Felices und Festus, und wie er die Menschen lehret Weinberge pflantzen und Wein kältern: ein anders war es/ da Janus in Latium, oder das Lateiner-Land/ komt/ und das grobe Volck allda seines Vatters Erfindung/ nemlich

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[[Metamorphosis, S. 170]/0346] Schlaf und die Träume thaten. Sie hatte einen Wagen mit vier Rädern/ so die vier Theile der Nacht bedeuten. Der Poet Tibullus hat von ihr folgender Gestalt gesungen: Spielet/ dann die braune Nacht spannet an die schwartzen Pferde/ und das grosse Sternen-Heer wachet um die müde Erde. dem folgt süsses Ruhen nach/ weil der Schlaf sich schleichet ein/ auf den Kästen-braunen Flügeln/ und besänfftigt alle Pein/ ausser der/ so unsern Sinnen dann die schwartzen Träume bringen; womit offt der Menschen-Geist bis an hel- len Tag mus ringen. Also hatte der Schlaf auch Flügel/ mit linden Federn/ mit welchen er den Schlaffenden das Haupt bedeckte: Er war als ein Jüngling gebildet; weil er für die Sterblichen der angenehmste Gott war. Er hatte zwey Kleider; das obere war weiß/ das untere aber schwartz: Führte auch ein durchsichtiges Horn/ aus welchem die warhafftigen Träume fliegen/ und dann ein anders von Helffenbein/ woraus die Lügenhafften zu fliegen pflegten: Von welchem wir/ in der Auslegung des eilfften Buchs der Ovidianischen Verwandlungen/ gedacht haben. Bey den falschen jungen Träumen waren auch gebildet/ unfruchtbare Bäume/ mit gelben abfallenden Blättern/ weil im Herbst die Träume meistens eitel zu seyn pflegen. Der Poet Ovidius bildet des Traum-Gottes Behausung sehr natürlich/ und ihn/ in einem Bette/ von Ebenholtz gemacht/ unter einer schwartzen Decke: um seine Ohren eine grosse Menge Träume habend. Der einige seiner Söhne/ oder Diener/ Morpheus nemlich/ kan sich in einen Menschen verändern; Fobetor in Bestien; Phantasus in Erde/ Wasser/ Berge/ und andere unbeseelte Dinge. Das Jahr wird auch durch die Schlange bedeutet; oder auch mit zwey in einandergewundenen Schlangen/ oder aber da eine den Schwantz im Munde hat/ wie die Ewigkeit/ iedoch ohne Sperbers-Haupt. Die Natur/ und die Mutter die Erde/ werden vielmal auf einerley weise ausgebildet/ mit vielen Brüsten/ viel Thiere bey sich habende/ und auf dem Haupte eine Kron von Thürnen. Die Erde war vormals auch durch eine Kuh ausgebildet/ die vom Argus gehütet ward: durch den Argus aber verstunden sie den Himmel/ der mit seinem Augenstern sie anschauend hütete/ und Mercurius der Sonne nahm/ durch ihr scheinend Liecht/ oder Diamantenes Schwert/ (wordurch die Klarheit der Sonnen wird verstanden/ auch Chrysator, oder das gläntzende guldne Schwert des Apollo genannt wird) den Stern hinweg. Wann man auch die Erde/ in einem der vier Elementen/ ausbildet/ wird ihr darum/ und weil sie ein schwerirrdisch Thier ist/ die Kuh beygefügt. Des Traum Gottes Behausung und Träume. Das Jahr. Die Natur und Erde. Des Mercurii Diamanten Schwert und Chrysator/ was es sey. Die Kuh für die Erde/ oder der Erden eine Kuh beygefügt. Vom Coelum, oder Himmel. DEr Gott Coelum, oder Himmel ein Sohn des Aethers/ (andere sagen der Erde) und des Tages/ der Vatter Saturni/ war ausgebildet/ als ein frölicher Jüngling/ mit seinem blauen Kleide/ voll guldner Sternen/ auf seinem Haupte eine Kron tragend von Saffiren/ und in der Hand eine Krucke/ aus welcher eine Feuer-Flamme hervor schlug. Er saß auf einer blauen Kugel/ worauf der Himmlischen Bilder in 48. ausgebildet waren. Sein Wagen ward gezogen vom grossen und kleinen Bären/ deren der eine sieben/ der ander aber ein- und zwantzig Sterne hat/ die auf ihre Leiber gleichsam gesäet und ausgetheilt sind. Es wurden auf seinem Wagen/ oder auch wol an andere Orte von ihm sieben Historien gemahlet. Die Erste war/ da er von der Mutter/ der Erde/ geboren. Die Andere/ da er mit der Mutter der Erde gebuhlet/ worvon Coelus, Saturnus, Briareus, Gyges und ein gantzer Hauf Geschlechte entsprungen und herkommen. Die Dritte/ da Coelum diese Kinder/ Cyclopen/ und dergleichen Ungeheure mehr/ in eine Höle der Erden geschlossen/ damit sie die Lufft nicht sehen solten. Die Vierdte/ da die Mutter/ die Erde/ ihre Kinder erlöst/ und anrahtet sich an ihrem Vatter nicht zu rächen. Die Fünffte/ da Saturnus dem Vatter das männliche Glied abschnitte/ mit Beyhülffe seiner Brüder: Auf der einen Seiten/ da von demselben Blut die Furien und Riesen wuchsen: Zur andern/ die Venus von eben demselben Blute und dem Schaum auf dem Meer. Die Sechste/ da er wieder die Titanen sich zornig stellte/ daß sie ihm/ hülfflos lassende/ um die Männligkeit gebracht. Die Siebende/ da er von den Atlantiern angebetet/ und mit Altären/ Kirchen und Opffern verehrt ward. Coelum, oder der Himmel. 7. Fabeln vom Coelum. Vom Saturnus. SAturnus ward ausgebildet gantz weis vor Alter/ kahl und bloßhäuptig/ übel bekleidet/ mit einer Sensen/ oder Sichel/ in der einen Hand/ in der andern aber mit einem/ in ein alt Gewand eingewundenen/ Steine/ den er in den Mund zu schieben schiene/ um sich habend vier kleine Kinder. Sein Wagen ward gezogen von zween grossen schwartzen Ochsen: Auf seinem Wagen gebildet fünff Fabulen. Erstlich/ da von der Ops er bey der Nymph Phyllira ertapt/ und in ein Pferd verwandelt ward/ von welcher Vermischung nachgehends der Centaurus Chiron entsprungen zu seyn scheinet. Vors Ander/ seine Vermischung mit der Latischen Enotria, von welcher auf einmal geboren ward Ianus, Hymnus, Felices und Festus, und wie er die Menschen lehret Weinberge pflantzen und Wein kältern: ein anders war es/ da Janus in Latium, oder das Lateiner-Land/ komt/ und das grobe Volck allda seines Vatters Erfindung/ nemlich Saturnus. Fünff Fabeln.

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Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,3. Nürnberg, 1679, S. [Metamorphosis, S. 170]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0203_1679/346>, abgerufen am 23.11.2024.