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Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,3. Nürnberg, 1679.

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[Spaltenumbruch] ein Paphlagonier und Verschnittener gewesen. Strabo hingegen will/ daß dessen Geburts-Stadt Teos, ein kleiner Ort sey/ der allein darum etwas berühmt/ weil die Könige der Attalier daselbst ihren Ursprung genommen. Als dieser Philetaerus noch ein Kind gewesen/ und durch seine Kindswärterin zu einer Leich-begängnus getragen worden/ Sein Unfall hat ihn das Volck also zerdruckt und zerqvetscht/ Wie ihn die Verleumdung der Hof-Gnade beraubt. daß man ihm das männliche Glied abnehmen müssen. Weil er aber hernach sehr wol auferzogen worden; kam er bey Lysimacho, des Alexandri Nachfolger einem/ in solche Gnade/ daß er ihme seinen Schatz und geheimste Sachen anvertrauete. Welches er auch so lang versehen/ bis daß er/ aus Verleumdung der Arsinoe/ des Lysimachi Gemahlin/ sich selbsten abgedanckt/ iedennoch aber wuste er/ bey der Empörung unter Seleuco und Lysimacho, sich so treflich nach dem Glück zubeqvemen/ und die Zeit beobachtend/ jedesmals dem Uberwinder/ also zu Liebkosen/ und/ mit Bezeugungen seiner Dienstfertigkeit/ dergestalt zu begegnen/ daß er dadurch in die 20. Jahre so wol das Schlos Pergamo , als das Geld/ in Seine Bildnis auf einer Medaglie. seinen Händen behalten. Dieser Philetaerus wird hier vorgestellt mit einem Oliven-Krantze/ als ein/ der Göttin Minervae gewidmeter/ Zweig; welche auf der andern Seiten einen Krantz in der Rechten haltend und sitzend/ mit dem Wort PhILETAIROU, Bedeutung des Oel-Zweigs. zusehen ist. Carolus Pascalis sagt; der Oel-zweig sey ein Zeichen des Friedens; und zwar nicht unschicklich: weil die Göttin/ dero er geheiligt ist/ einen zweyfachen Namen/ und doppelte Gewalt/ hat. Dann/ zu Kriegs-zeiten/ wird sie Pallas; im Frieden aber/ weil alsdann die guten Künste blühen/ und im schwange gehen/ Minerva genennet. Dahero auch Martianus Capella also schreibt:

Hinc jam vermicomae frondent tibi mu-
nere olivae

Artes cura vigil per te, quod discat olivo.
Deswegen opffert dir der Oelzweig seine
Gaben:

Weil man gelehrte Kunst/ vom Lampen-
Oel/ muß haben/

mit Nacht-bewachtem Fleiß etc.

Und Tertullianus.

Quin & olea militiam Minerva coronat
non solum artium, sed armorum quoque
Dea.

Ja! es krönet die Minerva/ als eine nicht allein Kunst-sondern auch Kriegs-Göttin/ mit ihren Oliven-Reisern gleichfalls die Militz.

Homerus, welcher vom Ulysses allezeit für klug/ vorsichtig und verschmitzt gehalten/ giebt dannoch ihme die Minerva, als eine Schutz- Göttin zu/ mit dero er unter den Oliven-bäumen zu rath gehet. Bey diesem Namen Philetaero lieset Bedeutung der Müntz Littern ASK. man auch ASK. ist so viel gesagt/ als Ascania: massen solches auch Herr Johann Peter Bellori also verdolmetschet. Strabo gedencket eines Fleckens/ mit Namen Ascania Nemesis, und will/ daß von dem See Ascanio solcher also genennet[Spaltenumbruch] worden;gleich wie auch andere Völcker/ von ihrem Land oder Gebiet/ als die Phrygier und Misier/ den Namen haben. Weil nun dis Land Ascania, Warum er keine Krone trage. unter der Pergamener Bottmässigkeit lag: Hatten dessen Inwohner die angeregte Medaglie mit den drey Buch staben ASK.. machen lassen. Daß er aber keine Kron gehabt/ auch nicht König gewesen/ solches erläutert die Historia: weil nemlich der Brüder drey gewesen/ als Eumenes, Attalus, und dieser Philetaerus. Dem Eumenes, als ältern/ folgte/ in der Regierung/ sein Sohn Eumenes, diesem/ als er 22. Jahr geherrschet/ und gestorben/succedirte des andern Bruders Attali Sohn/ welcher gleichfalls seines Vatters Namen führte. Und dieser war eben derjenige/ so die Galater überwunden/ mit den Römern in Bindnus sich eingelassen/ und erstlich den Königlichen Titul geführt; deme auch/ nach 43. jähriger Regierung/ sein Sohn Eumenes gefolget: welcher ebenfalls/ mit den Römern wider den Perseus/ König in Macedonien/ und den grossen Antiochus/ sich verbunden; ingleichen die Stadt/ durch schöne Gebäue und Bibliotheken/ in grosses Ansehen gebracht/ und seinem Sohn Attalo, welcher/ nach seinem Absterben/ die Römische Republic zum Erben eingesetzet/ hinterlassen.

4. Byzas.

DIeser Byzas wird allhier gesehen/ mit einem gezierten Helm/ auf Art und Weise/ wie Byzas auf der Medaglie.Homerus die berühmten Helden/ an vielen Orten/ beschrieben. Auf der andern Seiten der Medaglien/ siehet man das Vordertheil eines Schiffs/ mit diesen Buchstaben/ welche noch ziemlich Ursprung des Namens Byzantz. zuerkennen. EPI. DIMETR .... Coelius Rhodiginus sagt; es sey glaublich/ daß Byzantz/ heutiges Tages Constantinopel, von ihrem Erbauer Byzante, den Namen bekommen/ oder auch/ von einem gewissen Hauptmann über ihre Schiffs-Flotte/ der Byzas geheissen. Und diese andere Meinung komt/ mit dem Gepreg auf der einen Seiten/ ingleichen mit den Historien/ sehr wol überein. Daß er aber die Stadt nicht gebauet/ Ob Byzas die Stadt Byzantz habe erbauet. wie Fulvius Ursinus meynet/ erhellet aus Diodori Worten/ wann er sagt: So bald die Schiffleute/ bey den Schlunde des Ponti angelangt/ hätten sie sich gegen das Land gewendet/ wo dazumals Byzantus, von welchem hernach die Stadt den Namen ererbet/ die Herrschafft führte. Justinus gedencket/ daß Pausanias, der Spartaner König/ solche erbauet/ und sieben Jahr darinnen gewohnt habe. Nachdem aber das Glück sich vielmals im Kriege verändert; ist sie bald in der Lacedaemonier/ bald in der Athanienser/ Händen gewesen.

Eine andere Medaglie mit des Byzas Bildnus Eben diesen Byzas siehet man/ auf einer andern Medaglie/ iedoch ohne Helm; aber an den Lineamenten/ und Bart/ dem obigen gantz gleich. Warum diese Medaglie ein Schiff und Meerschwein führe. Diese hat/ auf der andern Seiten/ ein schwimmendes Meer-Schwein/ mit dem Wort/ BUZANTION. Obangeregter Coelius Rodiginus schreibt/ daß das Oracul zu Delphis denen Inwohnern zu Byzantz alles ihr Glück vorgesaget und prophezeyet

[Spaltenumbruch] ein Paphlagonier und Verschnittener gewesen. Strabo hingegen will/ daß dessen Geburts-Stadt Teos, ein kleiner Ort sey/ der allein darum etwas berühmt/ weil die Könige der Attalier daselbst ihren Ursprung genommen. Als dieser Philetaerus noch ein Kind gewesen/ und durch seine Kindswärterin zu einer Leich-begängnus getragen worden/ Sein Unfall hat ihn das Volck also zerdruckt und zerqvetscht/ Wie ihn die Verleumdung der Hof-Gnade beraubt. daß man ihm das männliche Glied abnehmen müssen. Weil er aber hernach sehr wol auferzogen worden; kam er bey Lysimacho, des Alexandri Nachfolger einem/ in solche Gnade/ daß er ihme seinen Schatz und geheimste Sachen anvertrauete. Welches er auch so lang versehen/ bis daß er/ aus Verleumdung der Arsinoe/ des Lysimachi Gemahlin/ sich selbsten abgedanckt/ iedennoch aber wuste er/ bey der Empörung unter Seleuco und Lysimacho, sich so treflich nach dem Glück zubeqvemen/ und die Zeit beobachtend/ jedesmals dem Uberwinder/ also zu Liebkosen/ und/ mit Bezeugungen seiner Dienstfertigkeit/ dergestalt zu begegnen/ daß er dadurch in die 20. Jahre so wol das Schlos Pergamo , als das Geld/ in Seine Bildnis auf einer Medaglie. seinen Händen behalten. Dieser Philetaerus wird hier vorgestellt mit einem Oliven-Krantze/ als ein/ der Göttin Minervae gewidmeter/ Zweig; welche auf der andern Seiten einen Krantz in der Rechten haltend und sitzend/ mit dem Wort ΦΙΛΕΤΑΙΡΟΥ, Bedeutung des Oel-Zweigs. zusehen ist. Carolus Pascalis sagt; der Oel-zweig sey ein Zeichen des Friedens; und zwar nicht unschicklich: weil die Göttin/ dero er geheiligt ist/ einen zweyfachen Namen/ und doppelte Gewalt/ hat. Dann/ zu Kriegs-zeiten/ wird sie Pallas; im Frieden aber/ weil alsdann die guten Künste blühen/ und im schwange gehen/ Minerva genennet. Dahero auch Martianus Capella also schreibt:

Hinc jam vermicomae frondent tibi mu-
nere olivae

Artes cura vigil per te, quod discat olivo.
Deswegen opffert dir der Oelzweig seine
Gaben:

Weil man gelehrte Kunst/ vom Lampen-
Oel/ muß haben/

mit Nacht-bewachtem Fleiß etc.

Und Tertullianus.

Quin & olea militiam Minerva coronat
non solum artium, sed armorum quoque
Dea.

Ja! es krönet die Minerva/ als eine nicht allein Kunst-sondern auch Kriegs-Göttin/ mit ihren Oliven-Reisern gleichfalls die Militz.

Homerus, welcher vom Ulysses allezeit für klug/ vorsichtig und verschmitzt gehalten/ giebt dannoch ihme die Minerva, als eine Schutz- Göttin zu/ mit dero er unter den Oliven-bäumen zu rath gehet. Bey diesem Namen Philetaero lieset Bedeutung der Müntz Littern ΑΣΚ. man auch ΑΣΚ. ist so viel gesagt/ als Ascania: massen solches auch Herr Johann Peter Bellori also verdolmetschet. Strabo gedencket eines Fleckens/ mit Namen Ascania Nemesis, und will/ daß von dem See Ascanio solcher also genennet[Spaltenumbruch] worden;gleich wie auch andere Völcker/ von ihrem Land oder Gebiet/ als die Phrygier und Misier/ den Namen haben. Weil nun dis Land Ascania, Warum er keine Krone trage. unter der Pergamener Bottmässigkeit lag: Hatten dessen Inwohner die angeregte Medaglie mit den drey Buch staben ΑΣΚ.. machen lassen. Daß er aber keine Kron gehabt/ auch nicht König gewesen/ solches erläutert die Historia: weil nemlich der Brüder drey gewesen/ als Eumenes, Attalus, und dieser Philetaerus. Dem Eumenes, als ältern/ folgte/ in der Regierung/ sein Sohn Eumenes, diesem/ als er 22. Jahr geherrschet/ und gestorben/succedirte des andern Bruders Attali Sohn/ welcher gleichfalls seines Vatters Namen führte. Und dieser war eben derjenige/ so die Galater überwunden/ mit den Römern in Bindnus sich eingelassen/ und erstlich den Königlichen Titul geführt; deme auch/ nach 43. jähriger Regierung/ sein Sohn Eumenes gefolget: welcher ebenfalls/ mit den Römern wider den Perseus/ König in Macedonien/ und den grossen Antiochus/ sich verbunden; ingleichen die Stadt/ durch schöne Gebäue und Bibliotheken/ in grosses Ansehen gebracht/ und seinem Sohn Attalo, welcher/ nach seinem Absterben/ die Römische Republic zum Erben eingesetzet/ hinterlassen.

4. Byzas.

DIeser Byzas wird allhier gesehen/ mit einem gezierten Helm/ auf Art und Weise/ wie Byzas auf der Medaglie.Homerus die berühmten Helden/ an vielen Orten/ beschrieben. Auf der andern Seiten der Medaglien/ siehet man das Vordertheil eines Schiffs/ mit diesen Buchstaben/ welche noch ziemlich Ursprung des Namens Byzantz. zuerkennen. ΕΠΙ. ΔΙΜΗΤΡ .... Coelius Rhodiginus sagt; es sey glaublich/ daß Byzantz/ heutiges Tages Constantinopel, von ihrem Erbauer Byzante, den Namen bekommen/ oder auch/ von einem gewissen Hauptmann über ihre Schiffs-Flotte/ der Byzas geheissen. Und diese andere Meinung komt/ mit dem Gepreg auf der einen Seiten/ ingleichen mit den Historien/ sehr wol überein. Daß er aber die Stadt nicht gebauet/ Ob Byzas die Stadt Byzantz habe erbauet. wie Fulvius Ursinus meynet/ erhellet aus Diodori Worten/ wann er sagt: So bald die Schiffleute/ bey den Schlunde des Ponti angelangt/ hätten sie sich gegen das Land gewendet/ wo dazumals Byzantus, von welchem hernach die Stadt den Namen ererbet/ die Herrschafft führte. Justinus gedencket/ daß Pausanias, der Spartaner König/ solche erbauet/ und sieben Jahr darinnen gewohnt habe. Nachdem aber das Glück sich vielmals im Kriege verändert; ist sie bald in der Lacedaemonier/ bald in der Athanienser/ Händen gewesen.

Eine andere Medaglie mit des Byzas Bildnus Eben diesen Byzas siehet man/ auf einer andern Medaglie/ iedoch ohne Helm; aber an den Lineamenten/ und Bart/ dem obigen gantz gleich. Warum diese Medaglie ein Schiff und Meerschwein führe. Diese hat/ auf der andern Seiten/ ein schwimmendes Meer-Schwein/ mit dem Wort/ ΒΥΖΑΝΤΙΩΝ. Obangeregter Coelius Rodiginus schreibt/ daß das Oracul zu Delphis denen Inwohnern zu Byzantz alles ihr Glück vorgesaget und prophezeyet

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          <p>DIeser <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2271"><hi rendition="#aq">Byzas</hi></persName> wird allhier gesehen/ mit einem gezierten Helm/ auf Art und Weise/ wie <note place="right"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2271">Byzas</persName> auf der <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-5524" type="artificialWork">Medaglie</name>.</note><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-109 http://d-nb.info/gnd/11855333X http://viaf.org/viaf/63292865"><hi rendition="#aq">Homerus</hi></persName> die berühmten Helden/ an vielen Orten/ beschrieben. Auf der andern Seiten der <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-5524" type="artificialWork"><hi rendition="#aq">Medagli</hi>en</name>/ siehet man das Vordertheil eines Schiffs/ mit diesen Buchstaben/ welche noch ziemlich <note place="right">Ursprung des Namens Byzantz.</note> zuerkennen. <foreign xml:lang="ell">&#x0395;&#x03A0;&#x0399;. &#x0394;&#x0399;&#x039C;&#x0397;&#x03A4;&#x03A1;</foreign> .... <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2047 http://d-nb.info/gnd/11955951X http://viaf.org/viaf/42651137">Coelius Rhodiginus</persName></hi> sagt; es sey glaublich/ daß <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-619"><hi rendition="#aq">Byzantz</hi></placeName>/ heutiges Tages <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-54 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7002473"><hi rendition="#aq">Constantinopel</hi></placeName>, von ihrem Erbauer <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2271"><hi rendition="#aq">Byzante</hi></persName>, den Namen bekommen/ oder auch/ von einem gewissen Hauptmann über ihre Schiffs-Flotte/ der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2271"><hi rendition="#aq">Byzas</hi></persName> geheissen. Und diese andere Meinung komt/ mit dem Gepreg auf der einen Seiten/ ingleichen mit den Historien/ sehr wol überein. Daß er aber die Stadt nicht gebauet/ <note place="right">Ob <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2271">Byzas</persName> die Stadt <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-619">Byzantz</placeName> habe erbauet.</note> wie <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1806 http://d-nb.info/gnd/119147378 http://viaf.org/viaf/22239490"><hi rendition="#aq">Fulvius Ursinus</hi></persName> meynet/ erhellet aus <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-97 http://d-nb.info/gnd/118679627 http://viaf.org/viaf/10639948"><hi rendition="#aq">Diodori</hi></persName> Worten/ wann er sagt: So bald die Schiffleute/ bey den <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-2069 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=1115068">Schlunde des <hi rendition="#aq">Ponti</hi></placeName> angelangt/ hätten sie sich gegen das Land gewendet/ wo dazumals <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2271"><hi rendition="#aq">Byzantus</hi></persName>, von welchem hernach die Stadt den Namen ererbet/ die Herrschafft führte. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1877 http://d-nb.info/gnd/11871435X http://viaf.org/viaf/24616821"><hi rendition="#aq">Justinus</hi></persName> gedencket/ daß <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-331 http://d-nb.info/gnd/118592246 http://viaf.org/viaf/100176033"><hi rendition="#aq">Pausanias</hi></persName>, der <hi rendition="#aq">Sparta</hi>ner König/ solche erbauet/ und sieben Jahr darinnen gewohnt habe. Nachdem aber das Glück sich vielmals im Kriege verändert; ist sie bald in der <hi rendition="#aq">Lacedaemoni</hi>er/ bald in der <hi rendition="#aq">Athaniens</hi>er/ Händen gewesen.</p>
          <p><note place="right"><name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-5524" type="artificialWork">Eine andere Medaglie</name> mit des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2271">Byzas</persName> Bildnus</note> Eben diesen <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2271"><hi rendition="#aq">Byzas</hi></persName> siehet man/ auf einer <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-5524" type="artificialWork">andern <hi rendition="#aq">Medagl</hi>ie</name>/ iedoch ohne Helm; aber an den <hi rendition="#aq">Lineament</hi>en/ und Bart/ dem obigen gantz gleich. <note place="right">Warum diese Medaglie ein Schiff und Meerschwein führe.</note> Diese hat/ auf der andern Seiten/ ein schwimmendes Meer-Schwein/ mit dem Wort/ <foreign xml:lang="ell">&#x0392;&#x03A5;&#x0396;&#x0391;&#x039D;&#x03A4;&#x0399;&#x03A9;&#x039D;</foreign>. Obangeregter <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2047 http://d-nb.info/gnd/11955951X http://viaf.org/viaf/42651137"><hi rendition="#aq">Coelius Rodiginus</hi></persName> schreibt/ daß das Oracul zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-39 http://www.geonames.org/263219/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7010770"><hi rendition="#aq">Delphis</hi></placeName> denen Inwohnern zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-619"><hi rendition="#aq">Byzantz</hi></placeName> alles ihr Glück vorgesaget und prophezeyet
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[[III (Malerei), S. 35]/0053] ein Paphlagonier und Verschnittener gewesen. Strabo hingegen will/ daß dessen Geburts-Stadt Teos, ein kleiner Ort sey/ der allein darum etwas berühmt/ weil die Könige der Attalier daselbst ihren Ursprung genommen. Als dieser Philetaerus noch ein Kind gewesen/ und durch seine Kindswärterin zu einer Leich-begängnus getragen worden/ hat ihn das Volck also zerdruckt und zerqvetscht/ daß man ihm das männliche Glied abnehmen müssen. Weil er aber hernach sehr wol auferzogen worden; kam er bey Lysimacho, des Alexandri Nachfolger einem/ in solche Gnade/ daß er ihme seinen Schatz und geheimste Sachen anvertrauete. Welches er auch so lang versehen/ bis daß er/ aus Verleumdung der Arsinoe/ des Lysimachi Gemahlin/ sich selbsten abgedanckt/ iedennoch aber wuste er/ bey der Empörung unter Seleuco und Lysimacho, sich so treflich nach dem Glück zubeqvemen/ und die Zeit beobachtend/ jedesmals dem Uberwinder/ also zu Liebkosen/ und/ mit Bezeugungen seiner Dienstfertigkeit/ dergestalt zu begegnen/ daß er dadurch in die 20. Jahre so wol das Schlos Pergamo , als das Geld/ in seinen Händen behalten. Dieser Philetaerus wird hier vorgestellt mit einem Oliven-Krantze/ als ein/ der Göttin Minervae gewidmeter/ Zweig; welche auf der andern Seiten einen Krantz in der Rechten haltend und sitzend/ mit dem Wort ΦΙΛΕΤΑΙΡΟΥ, zusehen ist. Carolus Pascalis sagt; der Oel-zweig sey ein Zeichen des Friedens; und zwar nicht unschicklich: weil die Göttin/ dero er geheiligt ist/ einen zweyfachen Namen/ und doppelte Gewalt/ hat. Dann/ zu Kriegs-zeiten/ wird sie Pallas; im Frieden aber/ weil alsdann die guten Künste blühen/ und im schwange gehen/ Minerva genennet. Dahero auch Martianus Capella also schreibt: Sein Unfall Wie ihn die Verleumdung der Hof-Gnade beraubt. Seine Bildnis auf einer Medaglie. Bedeutung des Oel-Zweigs. Hinc jam vermicomae frondent tibi mu- nere olivae Artes cura vigil per te, quod discat olivo. Deswegen opffert dir der Oelzweig seine Gaben: Weil man gelehrte Kunst/ vom Lampen- Oel/ muß haben/ mit Nacht-bewachtem Fleiß etc. Und Tertullianus. Quin & olea militiam Minerva coronat non solum artium, sed armorum quoque Dea. Ja! es krönet die Minerva/ als eine nicht allein Kunst-sondern auch Kriegs-Göttin/ mit ihren Oliven-Reisern gleichfalls die Militz. Homerus, welcher vom Ulysses allezeit für klug/ vorsichtig und verschmitzt gehalten/ giebt dannoch ihme die Minerva, als eine Schutz- Göttin zu/ mit dero er unter den Oliven-bäumen zu rath gehet. Bey diesem Namen Philetaero lieset man auch ΑΣΚ. ist so viel gesagt/ als Ascania: massen solches auch Herr Johann Peter Bellori also verdolmetschet. Strabo gedencket eines Fleckens/ mit Namen Ascania Nemesis, und will/ daß von dem See Ascanio solcher also genennet worden;gleich wie auch andere Völcker/ von ihrem Land oder Gebiet/ als die Phrygier und Misier/ den Namen haben. Weil nun dis Land Ascania, unter der Pergamener Bottmässigkeit lag: Hatten dessen Inwohner die angeregte Medaglie mit den drey Buch staben ΑΣΚ.. machen lassen. Daß er aber keine Kron gehabt/ auch nicht König gewesen/ solches erläutert die Historia: weil nemlich der Brüder drey gewesen/ als Eumenes, Attalus, und dieser Philetaerus. Dem Eumenes, als ältern/ folgte/ in der Regierung/ sein Sohn Eumenes, diesem/ als er 22. Jahr geherrschet/ und gestorben/succedirte des andern Bruders Attali Sohn/ welcher gleichfalls seines Vatters Namen führte. Und dieser war eben derjenige/ so die Galater überwunden/ mit den Römern in Bindnus sich eingelassen/ und erstlich den Königlichen Titul geführt; deme auch/ nach 43. jähriger Regierung/ sein Sohn Eumenes gefolget: welcher ebenfalls/ mit den Römern wider den Perseus/ König in Macedonien/ und den grossen Antiochus/ sich verbunden; ingleichen die Stadt/ durch schöne Gebäue und Bibliotheken/ in grosses Ansehen gebracht/ und seinem Sohn Attalo, welcher/ nach seinem Absterben/ die Römische Republic zum Erben eingesetzet/ hinterlassen. Bedeutung der Müntz Littern ΑΣΚ. Warum er keine Krone trage. Byzas. 4. DIeser Byzas wird allhier gesehen/ mit einem gezierten Helm/ auf Art und Weise/ wie Homerus die berühmten Helden/ an vielen Orten/ beschrieben. Auf der andern Seiten der Medaglien/ siehet man das Vordertheil eines Schiffs/ mit diesen Buchstaben/ welche noch ziemlich zuerkennen. ΕΠΙ. ΔΙΜΗΤΡ .... Coelius Rhodiginus sagt; es sey glaublich/ daß Byzantz/ heutiges Tages Constantinopel, von ihrem Erbauer Byzante, den Namen bekommen/ oder auch/ von einem gewissen Hauptmann über ihre Schiffs-Flotte/ der Byzas geheissen. Und diese andere Meinung komt/ mit dem Gepreg auf der einen Seiten/ ingleichen mit den Historien/ sehr wol überein. Daß er aber die Stadt nicht gebauet/ wie Fulvius Ursinus meynet/ erhellet aus Diodori Worten/ wann er sagt: So bald die Schiffleute/ bey den Schlunde des Ponti angelangt/ hätten sie sich gegen das Land gewendet/ wo dazumals Byzantus, von welchem hernach die Stadt den Namen ererbet/ die Herrschafft führte. Justinus gedencket/ daß Pausanias, der Spartaner König/ solche erbauet/ und sieben Jahr darinnen gewohnt habe. Nachdem aber das Glück sich vielmals im Kriege verändert; ist sie bald in der Lacedaemonier/ bald in der Athanienser/ Händen gewesen. Byzas auf der Medaglie. Ursprung des Namens Byzantz. Ob Byzas die Stadt Byzantz habe erbauet. Eben diesen Byzas siehet man/ auf einer andern Medaglie/ iedoch ohne Helm; aber an den Lineamenten/ und Bart/ dem obigen gantz gleich. Diese hat/ auf der andern Seiten/ ein schwimmendes Meer-Schwein/ mit dem Wort/ ΒΥΖΑΝΤΙΩΝ. Obangeregter Coelius Rodiginus schreibt/ daß das Oracul zu Delphis denen Inwohnern zu Byzantz alles ihr Glück vorgesaget und prophezeyet Eine andere Medaglie mit des Byzas Bildnus Warum diese Medaglie ein Schiff und Meerschwein führe.

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Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,3. Nürnberg, 1679, S. [III (Malerei), S. 35]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0203_1679/53>, abgerufen am 01.05.2024.