Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 1. Salzburg, 1686.Jünger deß HErrns. werden; daß ich aber solche nit in Teutsch übersetze/ ist dieUrsach/ weilen etwann dises geringe Buch möchte auch von der Weiber Händ/ oder anderen/ bey denen die Do- ctrin vnd Wissenschafft nicht groß/ durchblättert werden/ vnd nachmahls ein Kleinmüthigkeit/ ohnnöthige Scru- pel/ auch schädliche Irrungen entstehen kundten. Du mein Leser ins gemain/ seye von dem Heil. Geist selbst ge- wahrnet/ daß du dich mit vilen Warumb nicht solst ab- matten/ noch denen vnermeßlichen Urthlen Gottes gar zu sehr nachforschen. Was dir zu hoch ist/ das suche nicht/ vnd was dir zu starck ist/ dem forsche nit nach: sondern gedencke allzeit daran/ was dirEccl. c. 3. GOtt befohlen hat/ vnd seye nit fürwitzig in vilen seinen Wercken/ dann verborgene Ding mit deinen Augen zu sehen/ ist dir vnvonnöthen; Altiora te, ne quaesieris. Thales Millesius ein vortrefflicher Weltweiser gien- schon K k 3
Juͤnger deß HErꝛns. werden; daß ich aber ſolche nit in Teutſch uͤberſetze/ iſt dieUrſach/ weilen etwann diſes geringe Buch moͤchte auch von der Weiber Haͤnd/ oder anderen/ bey denen die Do- ctrin vnd Wiſſenſchafft nicht groß/ durchblaͤttert werden/ vnd nachmahls ein Kleinmuͤthigkeit/ ohnnoͤthige Scru- pel/ auch ſchaͤdliche Irrungen entſtehen kundten. Du mein Leſer ins gemain/ ſeye von dem Heil. Geiſt ſelbſt ge- wahrnet/ daß du dich mit vilen Warumb nicht ſolſt ab- matten/ noch denen vnermeßlichen Urthlen Gottes gar zu ſehr nachforſchen. Was dir zu hoch iſt/ das ſuche nicht/ vnd was dir zu ſtarck iſt/ dem forſche nit nach: ſondern gedencke allzeit daran/ was dirEccl. c. 3. GOtt befohlen hat/ vnd ſeye nit fuͤrwitzig in vilen ſeinen Wercken/ dann verborgene Ding mit deinen Augen zu ſehen/ iſt dir vnvonnoͤthen; Altiora te, nè quæſieris. Thales Milleſius ein vortrefflicher Weltweiſer gien- ſchon K k 3
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Juͤnger deß HErꝛns.
werden; daß ich aber ſolche nit in Teutſch uͤberſetze/ iſt die
Urſach/ weilen etwann diſes geringe Buch moͤchte auch
von der Weiber Haͤnd/ oder anderen/ bey denen die Do-
ctrin vnd Wiſſenſchafft nicht groß/ durchblaͤttert werden/
vnd nachmahls ein Kleinmuͤthigkeit/ ohnnoͤthige Scru-
pel/ auch ſchaͤdliche Irrungen entſtehen kundten. Du
mein Leſer ins gemain/ ſeye von dem Heil. Geiſt ſelbſt ge-
wahrnet/ daß du dich mit vilen Warumb nicht ſolſt ab-
matten/ noch denen vnermeßlichen Urthlen Gottes gar zu
ſehr nachforſchen. Was dir zu hoch iſt/ das ſuche
nicht/ vnd was dir zu ſtarck iſt/ dem forſche nit
nach: ſondern gedencke allzeit daran/ was dir
GOtt befohlen hat/ vnd ſeye nit fuͤrwitzig in
vilen ſeinen Wercken/ dann verborgene Ding
mit deinen Augen zu ſehen/ iſt dir vnvonnoͤthen;
Altiora te, nè quæſieris.
Eccl. c. 3.
Thales Milleſius ein vortrefflicher Weltweiſer gien-
ge eineſt bey kuͤhler Abends-Zeit ſpatzieren/ vnd im weh-
renden gehen beſchnarchte er mit ginnendem Maul den
Himmel; ſagte auch bey ſich ſelbſten alſo. Schau/ da iſt
der mittere Himmels-Circul/ wordurch die Sonn ſtaͤts
mit feurigen Pferdten durchpoſtirt. Dort iſt das Zaichen
der Waag/ wer darunder gebohren wird/ der ſchickt ſich zu
einem Advocaten/ ſo ein Liebhaber der Gerechtigkeit ſeyn
ſolle. Sihe/ dort iſt der Stern/ Venus genannt/ welcher
ſolches Geſtirn in ſeiner Geburt hat/ der ſchickt ſich zu der
Keuſchheit/ wie ein Sichel in ein Meſſer-Geſteck. An dem-
ſelben Orth iſt der Planet Mercurius, wer dorten auff die
Welt kombt/ auß dem kan man hauptſehlich ein Kauff-
mann ſchnitzlen/ dann er wird dem Teuffel ein Ohr ab-
ſchwoͤren/ diß ſeye ein Engellaͤndiſches Tuͤchlein/ wann es
ſchon
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