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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 1. Salzburg, 1686.

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Judas ein vngetreuer Jünger/

Dem H. Odoni hat ein Dieb ein Pferdt gestohlen/Petrus de
Natal. lib.
c.
10. 38.

sich behend auff dasselbige gesetzet/ ihme den Sporn geben/
vnd seiner Mainung nach schon etliche Meil postiert/ zu
Morgens bey anbrechendem Tag/ hat er sich an demselben
Orth befunden/ wo er das Pferdt gestohlen. Pferdt-Dieb/
wie gehts? . schlecht. Bey gestohlenen Dingen/
will nichts gelingen.

In dem Closter zu Cassin seynd die Dieb in den Kel-In Chrön.
Cassinen.

ler gebrochen/ vnd daselbst einen gantzen Sack voll Fleisch/
Käß vnd Spöck angefüllt/ als sie nun wolten den Sack
auffheben/ haben sie nit anderst vermaint/ als selbiger seye
mit lauter Bley angefüllt/ derenthalben gezwungen wor-
den disen Raub allda zu lassen/ vnd auff kein Weiß kön-
nen entrinnen/ biß sie von allen Geistlichen ersehen wor-
den. Käß-Dieb/ Spöck-Dieb/ wie gehts? . schlecht.
Bey gestohlenen Dingen/ will nichts gelingen.

Den H. Bischoff Zenonem haben auff ein Zeit et-In vita Ze-
non. Epis.
Veronen.

liche Soldaten vmb einige Fisch ersucht/ welchen dann der
H. Mann guthertzig drey grosse Fisch geschencket/ die Ge-
sellen aber waren hierdurch nicht ersättiget/ sondern den
vierdten darzu gestohlen. Als sie nun disen zu Hauß in ein
siedendes Wasser geworffen/ so hat solcher auff kein Weiß
mögen gekocht werden/ sondern stäts in dem stedhaissen
Wasser lebendig verbliben. Fisch-Dieb/ wie gehts? .
schlecht. Bey gestohlenen Dingen/ will nichts
gelingen.

Dem Meßner bey St. Guigneri, schreibt der Heil.S. Ansel.
c. 10. deS.

Anselmus, haben etliche freche Dieb ein Kuhe gestohlen
bey nächtlicher Weil. Sihe! da seynd alsobalden auff den
zwey Hörnern der Kuhe/ zwey grosse Liechter erschinen/
weiche dise Dieb verrathen. Kuhe-Dieb/ wie gehts? .

schlecht.
S s 3
Judas ein vngetreuer Juͤnger/

Dem H. Odoni hat ein Dieb ein Pferdt geſtohlen/Petrus de
Natal. lib.
c.
10. 38.

ſich behend auff daſſelbige geſetzet/ ihme den Sporn geben/
vnd ſeiner Mainung nach ſchon etliche Meil poſtiert/ zu
Morgens bey anbrechendem Tag/ hat er ſich an demſelben
Orth befunden/ wo er das Pferdt geſtohlen. Pferdt-Dieb/
wie gehts? ℞. ſchlecht. Bey geſtohlenen Dingen/
will nichts gelingen.

In dem Cloſter zu Caſſin ſeynd die Dieb in den Kel-In Chrön.
Caſſinen.

ler gebrochen/ vnd daſelbſt einen gantzen Sack voll Fleiſch/
Kaͤß vnd Spoͤck angefuͤllt/ als ſie nun wolten den Sack
auffheben/ haben ſie nit anderſt vermaint/ als ſelbiger ſeye
mit lauter Bley angefuͤllt/ derenthalben gezwungen wor-
den diſen Raub allda zu laſſen/ vnd auff kein Weiß koͤn-
nen entrinnen/ biß ſie von allen Geiſtlichen erſehen wor-
den. Kaͤß-Dieb/ Spoͤck-Dieb/ wie gehts? ℞. ſchlecht.
Bey geſtohlenen Dingen/ will nichts gelingen.

Den H. Biſchoff Zenonem haben auff ein Zeit et-In vita Ze-
non. Epiſ.
Veronen.

liche Soldaten vmb einige Fiſch erſucht/ welchen dann der
H. Mann guthertzig drey groſſe Fiſch geſchencket/ die Ge-
ſellen aber waren hierdurch nicht erſaͤttiget/ ſondern den
vierdten darzu geſtohlen. Als ſie nun diſen zu Hauß in ein
ſiedendes Waſſer geworffen/ ſo hat ſolcher auff kein Weiß
moͤgen gekocht werden/ ſondern ſtaͤts in dem ſtedhaiſſen
Waſſer lebendig verbliben. Fiſch-Dieb/ wie gehts? ℞.
ſchlecht. Bey geſtohlenen Dingen/ will nichts
gelingen.

Dem Meßner bey St. Guigneri, ſchreibt der Heil.S. Anſel.
c. 10. deS.

Anſelmus, haben etliche freche Dieb ein Kuhe geſtohlen
bey naͤchtlicher Weil. Sihe! da ſeynd alſobalden auff den
zwey Hoͤrnern der Kuhe/ zwey groſſe Liechter erſchinen/
weiche diſe Dieb verrathen. Kuhe-Dieb/ wie gehts? ℞.

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[325/0361] Judas ein vngetreuer Juͤnger/ Dem H. Odoni hat ein Dieb ein Pferdt geſtohlen/ ſich behend auff daſſelbige geſetzet/ ihme den Sporn geben/ vnd ſeiner Mainung nach ſchon etliche Meil poſtiert/ zu Morgens bey anbrechendem Tag/ hat er ſich an demſelben Orth befunden/ wo er das Pferdt geſtohlen. Pferdt-Dieb/ wie gehts? ℞. ſchlecht. Bey geſtohlenen Dingen/ will nichts gelingen. Petrus de Natal. lib. c. 10. 38. In dem Cloſter zu Caſſin ſeynd die Dieb in den Kel- ler gebrochen/ vnd daſelbſt einen gantzen Sack voll Fleiſch/ Kaͤß vnd Spoͤck angefuͤllt/ als ſie nun wolten den Sack auffheben/ haben ſie nit anderſt vermaint/ als ſelbiger ſeye mit lauter Bley angefuͤllt/ derenthalben gezwungen wor- den diſen Raub allda zu laſſen/ vnd auff kein Weiß koͤn- nen entrinnen/ biß ſie von allen Geiſtlichen erſehen wor- den. Kaͤß-Dieb/ Spoͤck-Dieb/ wie gehts? ℞. ſchlecht. Bey geſtohlenen Dingen/ will nichts gelingen. In Chrön. Caſſinen. Den H. Biſchoff Zenonem haben auff ein Zeit et- liche Soldaten vmb einige Fiſch erſucht/ welchen dann der H. Mann guthertzig drey groſſe Fiſch geſchencket/ die Ge- ſellen aber waren hierdurch nicht erſaͤttiget/ ſondern den vierdten darzu geſtohlen. Als ſie nun diſen zu Hauß in ein ſiedendes Waſſer geworffen/ ſo hat ſolcher auff kein Weiß moͤgen gekocht werden/ ſondern ſtaͤts in dem ſtedhaiſſen Waſſer lebendig verbliben. Fiſch-Dieb/ wie gehts? ℞. ſchlecht. Bey geſtohlenen Dingen/ will nichts gelingen. In vita Ze- non. Epiſ. Veronen. Dem Meßner bey St. Guigneri, ſchreibt der Heil. Anſelmus, haben etliche freche Dieb ein Kuhe geſtohlen bey naͤchtlicher Weil. Sihe! da ſeynd alſobalden auff den zwey Hoͤrnern der Kuhe/ zwey groſſe Liechter erſchinen/ weiche diſe Dieb verrathen. Kuhe-Dieb/ wie gehts? ℞. ſchlecht. S. Anſel. c. 10. deS. S s 3

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Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 1. Salzburg, 1686, S. 325. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas01_1686/361>, abgerufen am 16.06.2024.