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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 1. Salzburg, 1686.

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vnd warumb?

Nachdem der David die schöne junge Abigail gehey-
rathet/ hat ihme solche das erstemahl einen Printzen ge-
bohren/ welcher aber wegen vngeformbter Leibs-Gestalt/
vnd groben Geberden nit an einer Ader dem David gleich-
te. Er hatte einen grossen Schedl/ wie ein Sau-Kür-
bes: er hatte ein paar Augen/ wie ein abgestochener
Bock; ein Nasen/ wie ein Meer-Katz: das Maul war
so groß/ daß der Kopff selbst in der Forcht gestanden/
er möchte herauß fallen: der andere Leib ware ebenfalls
krump/ vnnd plump/ daß also die Hof-Herren/ vnd Be-
diente disen großmauligen Printzen für einen adelichen
Limmel gehalten. Ja der Argwohn bey Hof ware be-
reits schon gemain/ weilen diser Sohn dem David so
gar nicht gleich scheinete/ als habe dem König ein Roß-
strigler ein Cornelische Barocken auffgesetzet/ oder wel-
ches vermuthlicher; der Abigail voriger Mann/ der
ohne das ein grober Rilpes ware/ seye Vatter gewest
dises Printzens/ etc. Dem frommen David verursach-
te solcher offentlicher Argwohn sehr Melancholische Ge-
dancken. Nachdeme er nun solches eyffrigist seinem
GOtt überlassen/ vnnd anbefohlen/ hat er auff einen
Tag die gesambte Hoffstatt in einem grossen Saal zu er-
scheinen befohlen/ nachmahlens mit disem vngestalten
Printzen Daniel in die Mitte getretten/ voll der Zu-
versicht zu dem Allmächtigen GOTT/ in dise Wort
außgebrochen. Ostendat Deus per evidens signum,
cujus iste puer est filius:
GOTT wolle es durch
ein scheinbares Zaichen offenbahren/ wessen Vatters
diser Sohn seye? Hierüber ist alsobalden ein sonde-
rer schöner/ liechter Glantz von oben herab in das
Angesicht dises Printzens gefallen/ welcher dessen An-
gesicht also wolgestaltet gemacht hat/ daß ein jeder

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vnd warumb?

Nachdem der David die ſchoͤne junge Abigail gehey-
rathet/ hat ihme ſolche das erſtemahl einen Printzen ge-
bohren/ welcher aber wegen vngeformbter Leibs-Geſtalt/
vnd groben Geberden nit an einer Ader dem David gleich-
te. Er hatte einen groſſen Schedl/ wie ein Sau-Kuͤr-
bes: er hatte ein paar Augen/ wie ein abgeſtochener
Bock; ein Naſen/ wie ein Meer-Katz: das Maul war
ſo groß/ daß der Kopff ſelbſt in der Forcht geſtanden/
er moͤchte herauß fallen: der andere Leib ware ebenfalls
krump/ vnnd plump/ daß alſo die Hof-Herren/ vnd Be-
diente diſen großmauligen Printzen fuͤr einen adelichen
Limmel gehalten. Ja der Argwohn bey Hof ware be-
reits ſchon gemain/ weilen diſer Sohn dem David ſo
gar nicht gleich ſcheinete/ als habe dem Koͤnig ein Roß-
ſtrigler ein Corneliſche Barocken auffgeſetzet/ oder wel-
ches vermuthlicher; der Abigail voriger Mann/ der
ohne das ein grober Rilpes ware/ ſeye Vatter geweſt
diſes Printzens/ ꝛc. Dem frommen David verurſach-
te ſolcher offentlicher Argwohn ſehr Melancholiſche Ge-
dancken. Nachdeme er nun ſolches eyffrigiſt ſeinem
GOtt uͤberlaſſen/ vnnd anbefohlen/ hat er auff einen
Tag die geſambte Hoffſtatt in einem groſſen Saal zu er-
ſcheinen befohlen/ nachmahlens mit diſem vngeſtalten
Printzen Daniel in die Mitte getretten/ voll der Zu-
verſicht zu dem Allmaͤchtigen GOTT/ in diſe Wort
außgebrochen. Oſtendat Deus per evidens ſignum,
cujus iſte puer eſt filius:
GOTT wolle es durch
ein ſcheinbares Zaichen offenbahren/ weſſen Vatters
diſer Sohn ſeye? Hieruͤber iſt alſobalden ein ſonde-
rer ſchoͤner/ liechter Glantz von oben herab in das
Angeſicht diſes Printzens gefallen/ welcher deſſen An-
geſicht alſo wolgeſtaltet gemacht hat/ daß ein jeder

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[643/0679] vnd warumb? Nachdem der David die ſchoͤne junge Abigail gehey- rathet/ hat ihme ſolche das erſtemahl einen Printzen ge- bohren/ welcher aber wegen vngeformbter Leibs-Geſtalt/ vnd groben Geberden nit an einer Ader dem David gleich- te. Er hatte einen groſſen Schedl/ wie ein Sau-Kuͤr- bes: er hatte ein paar Augen/ wie ein abgeſtochener Bock; ein Naſen/ wie ein Meer-Katz: das Maul war ſo groß/ daß der Kopff ſelbſt in der Forcht geſtanden/ er moͤchte herauß fallen: der andere Leib ware ebenfalls krump/ vnnd plump/ daß alſo die Hof-Herren/ vnd Be- diente diſen großmauligen Printzen fuͤr einen adelichen Limmel gehalten. Ja der Argwohn bey Hof ware be- reits ſchon gemain/ weilen diſer Sohn dem David ſo gar nicht gleich ſcheinete/ als habe dem Koͤnig ein Roß- ſtrigler ein Corneliſche Barocken auffgeſetzet/ oder wel- ches vermuthlicher; der Abigail voriger Mann/ der ohne das ein grober Rilpes ware/ ſeye Vatter geweſt diſes Printzens/ ꝛc. Dem frommen David verurſach- te ſolcher offentlicher Argwohn ſehr Melancholiſche Ge- dancken. Nachdeme er nun ſolches eyffrigiſt ſeinem GOtt uͤberlaſſen/ vnnd anbefohlen/ hat er auff einen Tag die geſambte Hoffſtatt in einem groſſen Saal zu er- ſcheinen befohlen/ nachmahlens mit diſem vngeſtalten Printzen Daniel in die Mitte getretten/ voll der Zu- verſicht zu dem Allmaͤchtigen GOTT/ in diſe Wort außgebrochen. Oſtendat Deus per evidens ſignum, cujus iſte puer eſt filius: GOTT wolle es durch ein ſcheinbares Zaichen offenbahren/ weſſen Vatters diſer Sohn ſeye? Hieruͤber iſt alſobalden ein ſonde- rer ſchoͤner/ liechter Glantz von oben herab in das Angeſicht diſes Printzens gefallen/ welcher deſſen An- geſicht alſo wolgeſtaltet gemacht hat/ daß ein jeder ver- M m m m 2

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Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 1. Salzburg, 1686, S. 643. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas01_1686/679>, abgerufen am 24.11.2024.