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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 1. Salzburg, 1686.

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vnd warumb?
Wochen alte Knäbel geantwortet. Diser ist mein rech-
ter Vatter/ welcher mein Mutter in einen Verdacht ge-
setzet.

O Argwohn/ Narrgwohn! Wie offt bist du
schon geloffen? GOtt hat dem Moysi anbefohlen/ er sollLevit. 21.
keinen zum Priester/ vnd Kirchen-Dienst nemmen/ der
ein grosse Nasen hat. O wie mancher ist schon durch den
geschöpfften üblen Argwohn mit einer grossen Nasen ge-
standen. Der König Saul hat vermaint den David mit
der Lantzen wol zu treffen/ hat aber gefählt. 1. Reg. c. 18.
Ein mancher vermaint/ er treffe es gar wol durch seinen
Argwohn vnnd Vrtheil/ befindet doch letztlichen/ daß er
weit fähle. Der Putiphar hat gar zu leichten Glauben
gegeben seinem sauberen Weib/ vnd auß dem Mantl ge-
argwohnet/ der Joseph seye ein freches Bürschl/ hat dan-
noch grob gefählt. Wann du wärest gegenwertig ge-
west/ wie der Moyses, noch ein junger Mensch/ die schöne
Tochter deß Jethro beschutzet/ vnd ihrenthalben herumb
gebalgt mit denen groben Hirten/ welche dem sauberen
Weibs-Bild vil Vngelegenheit gemacht; was hättest du
gleich für einen Argwohn geschöpffet? Holla! der Kerl
ist mit disem Geflüglwerck interessieret. Ein Wälscher/
der vor anderen in dergleichen Sachen argwohnisch/ der
hätte gedacht: Senza fallo, si Sara ineapricciato di Lei.
O Argwohn/ Narrgwohn. Er hat das gethan auß
Göttlicher Eingebung.

Joseph hat fast ein lächerliches Spill mit seinen
Brüdern/ die ihn nicht erkandten/ angestellt. Wie diseExod. 2.
Gesellen kommen vmb ihr paares Gelt Trayd einzukauf-
fen/ hat er Joseph den Befelch geben/ daß man dero Säck
mit verlangten Früchten anfülle/ in aller gehaimb aber hat
er geschafft/ daß man seinen silbernen Becher in den Sack

deß
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vnd warumb?
Wochen alte Knaͤbel geantwortet. Diſer iſt mein rech-
ter Vatter/ welcher mein Mutter in einen Verdacht ge-
ſetzet.

O Argwohn/ Narꝛgwohn! Wie offt biſt du
ſchon geloffen? GOtt hat dem Moyſi anbefohlen/ er ſollLevit. 21.
keinen zum Prieſter/ vnd Kirchen-Dienſt nemmen/ der
ein groſſe Naſen hat. O wie mancher iſt ſchon durch den
geſchoͤpfften uͤblen Argwohn mit einer groſſen Naſen ge-
ſtanden. Der Koͤnig Saul hat vermaint den David mit
der Lantzen wol zu treffen/ hat aber gefaͤhlt. 1. Reg. c. 18.
Ein mancher vermaint/ er treffe es gar wol durch ſeinen
Argwohn vnnd Vrtheil/ befindet doch letztlichen/ daß er
weit faͤhle. Der Putiphar hat gar zu leichten Glauben
gegeben ſeinem ſauberen Weib/ vnd auß dem Mantl ge-
argwohnet/ der Joſeph ſeye ein freches Buͤrſchl/ hat dan-
noch grob gefaͤhlt. Wann du waͤreſt gegenwertig ge-
weſt/ wie der Moyſes, noch ein junger Menſch/ die ſchoͤne
Tochter deß Jethro beſchutzet/ vnd ihrenthalben herumb
gebalgt mit denen groben Hirten/ welche dem ſauberen
Weibs-Bild vil Vngelegenheit gemacht; was haͤtteſt du
gleich fuͤr einen Argwohn geſchoͤpffet? Holla! der Kerl
iſt mit diſem Gefluͤglwerck intereſſieret. Ein Waͤlſcher/
der vor anderen in dergleichen Sachen argwohniſch/ der
haͤtte gedacht: Senza fallo, ſi Sarà ineapricciato di Lei.
O Argwohn/ Narꝛgwohn. Er hat das gethan auß
Goͤttlicher Eingebung.

Joſeph hat faſt ein laͤcherliches Spill mit ſeinen
Bruͤdern/ die ihn nicht erkandten/ angeſtellt. Wie diſeExod. 2.
Geſellen kommen vmb ihr paares Gelt Trayd einzukauf-
fen/ hat er Joſeph den Befelch geben/ daß man dero Saͤck
mit verlangten Fruͤchten anfuͤlle/ in aller gehaimb aber hat
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deß
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[645/0681] vnd warumb? Wochen alte Knaͤbel geantwortet. Diſer iſt mein rech- ter Vatter/ welcher mein Mutter in einen Verdacht ge- ſetzet. O Argwohn/ Narꝛgwohn! Wie offt biſt du ſchon geloffen? GOtt hat dem Moyſi anbefohlen/ er ſoll keinen zum Prieſter/ vnd Kirchen-Dienſt nemmen/ der ein groſſe Naſen hat. O wie mancher iſt ſchon durch den geſchoͤpfften uͤblen Argwohn mit einer groſſen Naſen ge- ſtanden. Der Koͤnig Saul hat vermaint den David mit der Lantzen wol zu treffen/ hat aber gefaͤhlt. 1. Reg. c. 18. Ein mancher vermaint/ er treffe es gar wol durch ſeinen Argwohn vnnd Vrtheil/ befindet doch letztlichen/ daß er weit faͤhle. Der Putiphar hat gar zu leichten Glauben gegeben ſeinem ſauberen Weib/ vnd auß dem Mantl ge- argwohnet/ der Joſeph ſeye ein freches Buͤrſchl/ hat dan- noch grob gefaͤhlt. Wann du waͤreſt gegenwertig ge- weſt/ wie der Moyſes, noch ein junger Menſch/ die ſchoͤne Tochter deß Jethro beſchutzet/ vnd ihrenthalben herumb gebalgt mit denen groben Hirten/ welche dem ſauberen Weibs-Bild vil Vngelegenheit gemacht; was haͤtteſt du gleich fuͤr einen Argwohn geſchoͤpffet? Holla! der Kerl iſt mit diſem Gefluͤglwerck intereſſieret. Ein Waͤlſcher/ der vor anderen in dergleichen Sachen argwohniſch/ der haͤtte gedacht: Senza fallo, ſi Sarà ineapricciato di Lei. O Argwohn/ Narꝛgwohn. Er hat das gethan auß Goͤttlicher Eingebung. Levit. 21. Joſeph hat faſt ein laͤcherliches Spill mit ſeinen Bruͤdern/ die ihn nicht erkandten/ angeſtellt. Wie diſe Geſellen kommen vmb ihr paares Gelt Trayd einzukauf- fen/ hat er Joſeph den Befelch geben/ daß man dero Saͤck mit verlangten Fruͤchten anfuͤlle/ in aller gehaimb aber hat er geſchafft/ daß man ſeinen ſilbernen Becher in den Sack deß Exod. 2. M m m m 3

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Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 1. Salzburg, 1686, S. 645. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas01_1686/681>, abgerufen am 24.11.2024.