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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 1. Salzburg, 1686.

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vnd warumb?
Glider wider bekommen/ antwortet er/ beym Galgen.
Es last sich der dritte Bettler/ der zuvor am gantzen Leib
preßhafft ware/ auch frisch vnd gesund sehen. Sagte
gleichfalls nicht anderst/ als daß er auch seye gesund wor-
den bey dem Galgen/ dise alle werden hernach auß Be-
selch deß Magistrats ermahnt/ sie sollen es eydlich auß-
sagen/ vnd das Orth weisen/ wo sie dergleichen Guttha-
ten durch ein Wunderwerck erhalten/ vnd hat man in al-
ler Warheit befunden/ daß eben jenes Orth seye/ wo der
erhenckte Bauer begraben worden/ welches dann wide-
rumben den guten Nahmen deß alten Tättls erneuert/
vnd hat man bey wehrender Marckzeit nichts als das Lob
dises Gottseeligen Manns geprisen/ auch nicht mehr den
Argwohn gehabt/ als hätte er sich selbst auß Verzweiff-
lung erhencket/ sondern die Sach müsse sich weit an-
derst verhalten/ welches GOTT zu seiner Zeit eröffnen
wird.

Vnderdessen waren auff disem Marckt zwey Böß-
wicht/ welche mit fünff Finger an statt fünff Groschen
wolten einkauffen/ gefänglich eingezogen/ welche ohne
weiteren Zwang auß lautern Antrib deß nagenden Ge-
wissens nicht allein vil Diebstall bekennt/ sondern auch
die Mordthat dises vnschuldigen alten Tättls/ in der
Mainung einiges Gelt bey ihme zu finden. Dise wun-
derliche Geschicht wird mit allen gehörigen Vmbstän-
den zu dem Bischoff nacher Regenspurg bericht/ welcher
dann mit der gantzen Clerisey bald hernach den vnschul-
digen Leichnamb von disem schimpfflichen Orth genom-
men/ vnnd selbigen zu Voburg in der Spitall-KirchenRaderus
Steng. p.
3. c.
37.

mit grossem Gepräng/ vnd Zulauff deß Volcks andäch-
tig beygesetzt. Allwo durch die Verdienst dises heiligen
Manns GOtt bißhero vil Wunder gezaiget.

O Arg-
N n n n 2

vnd warumb?
Glider wider bekommen/ antwortet er/ beym Galgen.
Es laſt ſich der dritte Bettler/ der zuvor am gantzen Leib
preßhafft ware/ auch friſch vnd geſund ſehen. Sagte
gleichfalls nicht anderſt/ als daß er auch ſeye geſund wor-
den bey dem Galgen/ diſe alle werden hernach auß Be-
ſelch deß Magiſtrats ermahnt/ ſie ſollen es eydlich auß-
ſagen/ vnd das Orth weiſen/ wo ſie dergleichen Guttha-
ten durch ein Wunderwerck erhalten/ vnd hat man in al-
ler Warheit befunden/ daß eben jenes Orth ſeye/ wo der
erhenckte Bauer begraben worden/ welches dann wide-
rumben den guten Nahmen deß alten Taͤttls erneuert/
vnd hat man bey wehrender Marckzeit nichts als das Lob
diſes Gottſeeligen Manns gepriſen/ auch nicht mehr den
Argwohn gehabt/ als haͤtte er ſich ſelbſt auß Verzweiff-
lung erhencket/ ſondern die Sach muͤſſe ſich weit an-
derſt verhalten/ welches GOTT zu ſeiner Zeit eroͤffnen
wird.

Vnderdeſſen waren auff diſem Marckt zwey Boͤß-
wicht/ welche mit fuͤnff Finger an ſtatt fuͤnff Groſchen
wolten einkauffen/ gefaͤnglich eingezogen/ welche ohne
weiteren Zwang auß lautern Antrib deß nagenden Ge-
wiſſens nicht allein vil Diebſtall bekennt/ ſondern auch
die Mordthat diſes vnſchuldigen alten Taͤttls/ in der
Mainung einiges Gelt bey ihme zu finden. Diſe wun-
derliche Geſchicht wird mit allen gehoͤrigen Vmbſtaͤn-
den zu dem Biſchoff nacher Regenſpurg bericht/ welcher
dann mit der gantzen Cleriſey bald hernach den vnſchul-
digen Leichnamb von diſem ſchimpfflichen Orth genom-
men/ vnnd ſelbigen zu Voburg in der Spitall-KirchenRaderus
Steng. p.
3. c.
37.

mit groſſem Gepraͤng/ vnd Zulauff deß Volcks andaͤch-
tig beygeſetzt. Allwo durch die Verdienſt diſes heiligen
Manns GOtt bißhero vil Wunder gezaiget.

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[651/0687] vnd warumb? Glider wider bekommen/ antwortet er/ beym Galgen. Es laſt ſich der dritte Bettler/ der zuvor am gantzen Leib preßhafft ware/ auch friſch vnd geſund ſehen. Sagte gleichfalls nicht anderſt/ als daß er auch ſeye geſund wor- den bey dem Galgen/ diſe alle werden hernach auß Be- ſelch deß Magiſtrats ermahnt/ ſie ſollen es eydlich auß- ſagen/ vnd das Orth weiſen/ wo ſie dergleichen Guttha- ten durch ein Wunderwerck erhalten/ vnd hat man in al- ler Warheit befunden/ daß eben jenes Orth ſeye/ wo der erhenckte Bauer begraben worden/ welches dann wide- rumben den guten Nahmen deß alten Taͤttls erneuert/ vnd hat man bey wehrender Marckzeit nichts als das Lob diſes Gottſeeligen Manns gepriſen/ auch nicht mehr den Argwohn gehabt/ als haͤtte er ſich ſelbſt auß Verzweiff- lung erhencket/ ſondern die Sach muͤſſe ſich weit an- derſt verhalten/ welches GOTT zu ſeiner Zeit eroͤffnen wird. Vnderdeſſen waren auff diſem Marckt zwey Boͤß- wicht/ welche mit fuͤnff Finger an ſtatt fuͤnff Groſchen wolten einkauffen/ gefaͤnglich eingezogen/ welche ohne weiteren Zwang auß lautern Antrib deß nagenden Ge- wiſſens nicht allein vil Diebſtall bekennt/ ſondern auch die Mordthat diſes vnſchuldigen alten Taͤttls/ in der Mainung einiges Gelt bey ihme zu finden. Diſe wun- derliche Geſchicht wird mit allen gehoͤrigen Vmbſtaͤn- den zu dem Biſchoff nacher Regenſpurg bericht/ welcher dann mit der gantzen Cleriſey bald hernach den vnſchul- digen Leichnamb von diſem ſchimpfflichen Orth genom- men/ vnnd ſelbigen zu Voburg in der Spitall-Kirchen mit groſſem Gepraͤng/ vnd Zulauff deß Volcks andaͤch- tig beygeſetzt. Allwo durch die Verdienſt diſes heiligen Manns GOtt bißhero vil Wunder gezaiget. Raderus Steng. p. 3. c. 37. O Arg- N n n n 2

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Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 1. Salzburg, 1686, S. 651. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas01_1686/687>, abgerufen am 24.11.2024.