Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 2 Salzburg, 1689.lobet das Allmosen geben. gen thust du mißfallen/ worauff er verschwunden; dasHertz aber dises Menschen dergestalten erwaicht/ daß er seine Sünden inniglich bereuet/ forthin ein heiliges Leben geführt/ vnd also ein gar seeliges End genommen. Auß welchem dann Sonnenklar erhellet/ daß ein mitley- Was nun Christus jenem armen Tropffen bey der Sy- Begehrst Pars II. F
lobet das Allmoſen geben. gen thuſt du mißfallen/ worauff er verſchwunden; dasHertz aber diſes Menſchen dergeſtalten erwaicht/ daß er ſeine Suͤnden inniglich bereuet/ forthin ein heiliges Leben gefuͤhrt/ vnd alſo ein gar ſeeliges End genommen. Auß welchem dann Sonnenklar erhellet/ daß ein mitley- Was nun Chriſtus jenem armen Tropffen bey der Sy- Begehrſt Pars II. F
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lobet das Allmoſen geben.
gen thuſt du mißfallen/ worauff er verſchwunden; das
Hertz aber diſes Menſchen dergeſtalten erwaicht/ daß er ſeine
Suͤnden inniglich bereuet/ forthin ein heiliges Leben gefuͤhrt/
vnd alſo ein gar ſeeliges End genommen.
Auß welchem dann Sonnenklar erhellet/ daß ein mitley-
dender Menſch durch das Allmoſen/ als durch ein ſtattliche
Saiffen/ vnd ein beſſere/ als Suſanna von ihrem Frauenzim-
mer-Menſchen im Garten verlangte/ alle ſeine Suͤnd koͤnne
außtilgen/ welches alſo zu verſtehen/ wie ſchon vorhero gemelt/
daß der Allmaͤchtige GOtt durch das Allmoſen vnd Lieb deß
Nechſten dahin bewegt werde/ daß er ein ſolchen nit laſſe in ſei-
ner Ungnad ſterben/ ſondern gebe ihm ſattſame Erleuchtung
vnd ſo ſtarcken Beyſtand/ wormit er noch vor ſeinem End ein
Kind der Gnaden koͤnne werden.
Was nun Chriſtus jenem armen Tropffen bey der Sy-
nagog am Sambſtag geſagt/ das ſag ich dir ſuͤndiger Menſch
alle Tag; Jener war/ nach Außſag deß H. Hieronymi, ein
Maurer/ vnd hatte ein ſehr harten Zuſtand bekommen an der
rechten Hand/ weſſenthalben er zum arbeiten vndichtig/ vnd
alſo das Bettl-Handwerck treiben muſte/ verlangte demnach
nichts mehrers als die Geſundheit/ welche ihme der Heyland
JEſus mit diſen Worten geben/ extende manum, ſtrecke
die Hand auß. So bald er ſolche außgeſtreckt/ iſt er voͤllig vnd
vollkommen geſund worden. Wilſt du/ O ſuͤndiger Tropff/
auch geſund werden an der Seel? wilſt du auß einem Cain ein
Cajetanus werden? diſer iſt ein groſſer Heiliger geweſt/ wilſt
du auß einem Aman ein Amandus werden? diſer iſt ein wun-
derthaͤtiger Heiliger geweſt; wilſt du auß einem Malcho ein
Malachias werden? diſer iſt ein beruͤhmter Heiliger geweſt;
wilſt du auß einem Nabl ein Nabor werden? diſer iſt ein be-
kannter Heiliger geweſt. Wilſt du geſund werden/ vnd auß
einem Heylloſen ein Heiliger werden? ſtreck die Haͤnd
auß zu den Armen.
In Matth.
12.
Begehrſt
Pars II. F
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