Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 2 Salzburg, 1689.lobet das Allmosen geben. gesehen/ wilst du auch/ daß dir der Seegen Jacob, das GlückJacob, die Laitter Jacob gen Himmel begegne/ so gehe nacher Bethel, das ist/ der Bettlmann/ die Bettl-Leuth/ das Bettl- Volck wird dir wegen das Allmosen gantz schnurgerade Staff- len/ vnd gantz sichere Laitter in Himmel machen. Zu einem Tantz wird absonderlich/ vnd zwar maistens ein gestutzt/ Pars II. G
lobet das Allmoſen geben. geſehen/ wilſt du auch/ daß dir der Seegen Jacob, das GluͤckJacob, die Laitter Jacob gen Himmel begegne/ ſo gehe nacher Bethel, das iſt/ der Bettlmann/ die Bettl-Leuth/ das Bettl- Volck wird dir wegen das Allmoſen gantz ſchnurgerade Staff- len/ vnd gantz ſichere Laitter in Himmel machen. Zu einem Tantz wird abſonderlich/ vnd zwar maiſtens ein geſtutzt/ Pars II. G
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lobet das Allmoſen geben.
geſehen/ wilſt du auch/ daß dir der Seegen Jacob, das Gluͤck
Jacob, die Laitter Jacob gen Himmel begegne/ ſo gehe nacher
Bethel, das iſt/ der Bettlmann/ die Bettl-Leuth/ das Bettl-
Volck wird dir wegen das Allmoſen gantz ſchnurgerade Staff-
len/ vnd gantz ſichere Laitter in Himmel machen.
Zu einem Tantz wird abſonderlich/ vnd zwar maiſtens ein
guter Spilmann erfordert/ dann gar gewiß bey dem Tantz der
uͤppigen Herodiadis, allwo der Kerrauß auff Joannem ge-
ſprungen/ gute Geiger/ vnd anders wolgeſtimbtes Saitenſpil
ſich haben eingefunden/ damit dann der liebliche Muſicſchall/
welcher auch den groben Baurnſtifflen die Noten vorſchreibt/
diſſeyts nicht mangle/ alſo macht dir ein hupffendes auff ein
uͤberauß guter Pfeiffer/ von welchem ſchreibt Palladius folgen-
der Geſtalten. Der Heil. Pachomius lebte vil Jahr in der
Wuͤſten/ gleich einem ſchoͤnen Berl in einer rauhen Muſchl
oder Schallen/ ware mehrer bekannt dem Himmel/ als der Er-
den/ auch ſcheinte er ein vollkommener Abriß/ vnd gantz aͤhn-
liches Ebenbild eines Engels zu ſeyn/ auſſer daß ihn der ſterb-
liche Leib/ als ein zerlumpter Vorhang verhuͤlte/ nachdem er
nun ein geraume Zeit in diſem ſtrengen Wandl verharꝛt/ hat
ihn endlich der fromme Vorwitz gekitzlet/ zu wiſſen/ wie weit er
ſchon in den Verdienſten bey GOtt dem HErꝛn moͤchte kom-
men ſeyn? welches dann ihme bald hernach ein Engel durch
Goͤttlichen Befelch angedeut/ wie daß er gleich ſeye einem
Sackpfeiffer in nechſter Statt. Ein Sackpfeiffer mir gleich?
er beym Tantz/ ich beym Roſenkrantz/ ich beym ſingen/ er beym
ſpringen/ bey ihm lætare, bey mir miſerere, bey ihm Choreæ,
bey mir Chorus, er mir gleich? ſoll dann Pfaffiſch vnd pfeif-
fiſch gleich ſeyn? O GOtt! den Pfeiffer muß ich ſehen/ hoͤren
mag ich ihn nit/ dann weil er ſo gut iſt/ moͤcht er auch meinen
Eremiten-Fuͤſſen ein hupffenden Gewalt anthun; gehet dem-
nach der alt-erlebte H. Clauſner Paphnutius in die Statt/
ſagt/ fragt/ wo ein Pfeiffer wohne/ vilen hat ſolche Frag ein
wunderlichen Argwohn erweckt/ als welche hieruͤber nit wenig
geſtutzt/
In Hiſt.
Lauſiac.
Pars II. G
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