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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692.

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Judas Iscarioth/ wolte sein liederliches Ende nehmen
sig wird: also die gelehrte Leute/ so andere unterrichten/
nit solten selbst in die Mängel fallen. Der Kopf des Loths
seines Weibs ist voller Saltz gewest/ nachdem sie umge-
schauet/ ist gleichwol nichts desto besser/ sondern nur schlim-
mer gewest/ also ist auch vielen die Doctrin, nur ein
Ruin &c. muß aber bekennen und anbey die Göttliche
Güte preisen und loben/ wie ich meine Augen im Him-
mel hin und her gewendet/ so ist ein solcher Hauffen der H.
Doctoren und andern Gestudirten erschienen/ daß mir
schier vorkommen/ diese füllen den Himmel halben Theil
ein. Da waren Rechts-Gelehrte/ Ivo, Athanasius, Ri-
chardus,
und viel und viel andere mehr etc. Da waren
Medici, Lueas, Cosmas Damianus, Panthaleon, und
viel viel andere mehr etc. Da waren Philosophi, Justi-
nus, Sixtus, Aristides,
und viel viel andere mehr [etc. Da]
waren Rhetores, und Poeten, Damasus, Paulinus,
und viel andere mehr.

Wegen der Kauff-Leute/ ich muß bekennen/ stunde
ich in sehr grossen Sorgen/ und hätte schier mit einem et-
was gewett/ ich würde in der ewigen Freud wenig Han-
dels-Leute antreffen/ zumalen dero Profession und Ge-
werb sehr vielen und harten Gefahren unterworffen. In
dem Evangelio stehet geschrieben/ daß einer von Jerusa-
lem nacher Jericho seye gereist/ unterwegs aber unter die
Strassen-Räuber gerahten/ welche ihn nit allein tödtlich
verwundet/ sondern all das Seinige hinweg genommen/
und bis auf das Hemmet ausgezogen: Nun entstehet eine
Frag/ wer doch dieser müste gewest seyn/ ob er ein Hand-
wercker/ oder ein Soldat/ oder ein Bauer/ oder ein Stu-
dent gewest? Einige glauben/ es seye ein Kauff oder Han-
delsmann gewest/ der auf dem Marck seine Waaren ver-

kaufft/

Judas Iſcarioth/ wolte ſein liederliches Ende nehmen
ſig wird: alſo die gelehrte Leute/ ſo andere unterrichten/
nit ſolten ſelbſt in die Maͤngel fallen. Der Kopf des Loths
ſeines Weibs iſt voller Saltz geweſt/ nachdem ſie umge-
ſchauet/ iſt gleichwol nichts deſto beſſer/ ſondern nur ſchlim-
mer geweſt/ alſo iſt auch vielen die Doctrin, nur ein
Ruin &c. muß aber bekennen und anbey die Goͤttliche
Guͤte preiſen und loben/ wie ich meine Augen im Him-
mel hin und her gewendet/ ſo iſt ein ſolcher Hauffen der H.
Doctoren und andern Geſtudirten erſchienen/ daß mir
ſchier vorkommen/ dieſe fuͤllen den Himmel halben Theil
ein. Da waren Rechts-Gelehrte/ Ivo, Athanaſius, Ri-
chardus,
und viel und viel andere mehr ꝛc. Da waren
Medici, Lueas, Coſmas Damianus, Panthaleon, und
viel viel andere mehr ꝛc. Da waren Philoſophi, Juſti-
nus, Sixtus, Ariſtides,
und viel viel andere mehr [ꝛc. Da]
waren Rhetores, und Poëten, Damaſus, Paulinus,
und viel andere mehr.

Wegen der Kauff-Leute/ ich muß bekennen/ ſtunde
ich in ſehr groſſen Sorgen/ und haͤtte ſchier mit einem et-
was gewett/ ich wuͤrde in der ewigen Freud wenig Han-
dels-Leute antreffen/ zumalen dero Profeſſion und Ge-
werb ſehr vielen und harten Gefahren unterworffen. In
dem Evangelio ſtehet geſchrieben/ daß einer von Jeruſa-
lem nacher Jericho ſeye gereiſt/ unterwegs aber unter die
Straſſen-Raͤuber gerahten/ welche ihn nit allein toͤdtlich
verwundet/ ſondern all das Seinige hinweg genommen/
und bis auf das Hemmet ausgezogen: Nun entſtehet eine
Frag/ wer doch dieſer muͤſte geweſt ſeyn/ ob er ein Hand-
wercker/ oder ein Soldat/ oder ein Bauer/ oder ein Stu-
dent geweſt? Einige glauben/ es ſeye ein Kauff oder Han-
delsmann geweſt/ der auf dem Marck ſeine Waaren ver-

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[510/0542] Judas Iſcarioth/ wolte ſein liederliches Ende nehmen ſig wird: alſo die gelehrte Leute/ ſo andere unterrichten/ nit ſolten ſelbſt in die Maͤngel fallen. Der Kopf des Loths ſeines Weibs iſt voller Saltz geweſt/ nachdem ſie umge- ſchauet/ iſt gleichwol nichts deſto beſſer/ ſondern nur ſchlim- mer geweſt/ alſo iſt auch vielen die Doctrin, nur ein Ruin &c. muß aber bekennen und anbey die Goͤttliche Guͤte preiſen und loben/ wie ich meine Augen im Him- mel hin und her gewendet/ ſo iſt ein ſolcher Hauffen der H. Doctoren und andern Geſtudirten erſchienen/ daß mir ſchier vorkommen/ dieſe fuͤllen den Himmel halben Theil ein. Da waren Rechts-Gelehrte/ Ivo, Athanaſius, Ri- chardus, und viel und viel andere mehr ꝛc. Da waren Medici, Lueas, Coſmas Damianus, Panthaleon, und viel viel andere mehr ꝛc. Da waren Philoſophi, Juſti- nus, Sixtus, Ariſtides, und viel viel andere mehr ꝛc. Da waren Rhetores, und Poëten, Damaſus, Paulinus, und viel andere mehr. Wegen der Kauff-Leute/ ich muß bekennen/ ſtunde ich in ſehr groſſen Sorgen/ und haͤtte ſchier mit einem et- was gewett/ ich wuͤrde in der ewigen Freud wenig Han- dels-Leute antreffen/ zumalen dero Profeſſion und Ge- werb ſehr vielen und harten Gefahren unterworffen. In dem Evangelio ſtehet geſchrieben/ daß einer von Jeruſa- lem nacher Jericho ſeye gereiſt/ unterwegs aber unter die Straſſen-Raͤuber gerahten/ welche ihn nit allein toͤdtlich verwundet/ ſondern all das Seinige hinweg genommen/ und bis auf das Hemmet ausgezogen: Nun entſtehet eine Frag/ wer doch dieſer muͤſte geweſt ſeyn/ ob er ein Hand- wercker/ oder ein Soldat/ oder ein Bauer/ oder ein Stu- dent geweſt? Einige glauben/ es ſeye ein Kauff oder Han- delsmann geweſt/ der auf dem Marck ſeine Waaren ver- kaufft/

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Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692, S. 510. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas03_1692/542>, abgerufen am 28.11.2024.