Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 4. Salzburg, 1695.derenthalben er auch belohnt worden. Dann GOTT last ihme von keinem etwas umbsonst thun: auchHugo inLuc. & Beda. Türcken und Heyden belohnt er wenigst auf dieser Welt/ wann sie nur etwas Guts thun. David hat sich selbst nicht ein wenig verwundert über das Der grosse Patriarch Abraham/ als er in das hohe Alter kom- Auf solchen Schlag und auf eben solche Weis macht es der Bastar- S 3
derenthalben er auch belohnt worden. Dann GOTT laſt ihme von keinem etwas umbſonſt thun: auchHugo inLuc. & Beda. Tuͤrcken und Heyden belohnt er wenigſt auf dieſer Welt/ wann ſie nur etwas Guts thun. David hat ſich ſelbſt nicht ein wenig verwundert uͤber das Der groſſe Patriarch Abraham/ als er in das hohe Alter kom- Auf ſolchen Schlag und auf eben ſolche Weis macht es der Baſtar- S 3
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derenthalben er auch belohnt worden.
Dann GOTT laſt ihme von keinem etwas umbſonſt thun: auch
Tuͤrcken und Heyden belohnt er wenigſt auf dieſer Welt/ wann ſie
nur etwas Guts thun.
Hugo in
Luc. &
Beda.
David hat ſich ſelbſt nicht ein wenig verwundert uͤber das
Gluͤck und Wolergehen der boͤſen und Gottloſen Leut/ und bekla-
get ſich ſchier deſſen bey dem Allmaͤchtigen/ daß/ je groͤſſer der
Schelm/ je beſſer das Gluͤck. Quia zelavi ſuper iniquos, pa-
cem peccatorum videns, in labore hominum non ſunt, &c.
Pſalm. 72. Mit den David thut manche nicht pſolliren/ ſon-
dern gar lamentiren/ ich weiß nicht/ ſagt ſie/ wie doch GOTT
ſo ſeltzam/ dieſe und dieſe hat nichts als gute Taͤg/ bey ihr hangt
der Himmel alle Tag voller Geigen/ ſie iſt auf allen Seiten gluͤck-
ſeelig/ daß ihr nicht gar die Ochſen kaͤlbern/ ſonſt wuſte ich nicht/
was ihr moͤchte abgehen/ ſie hat was ihr Hertz verlangt/ ich glaub/
St. Felicitas ſeye ihr verwandt: Jch vermein/ wann ſie auch die
Haus-Thuͤr ſolte verriglen/ ſo thaͤt ihr das Gluͤck beym Fenſter
einſteigen; unſer eins aber iſt ſo ungluͤckſeelig/ ich ſchaue ins
Stuͤbel oder Kuͤbel/ ſo finde ich nichts als Ubel: Es thaͤt mich nicht
wundern/ wann ich erſt ein leichtfertiges Leben thaͤt fuͤhren/ wie
dieſe. Es iſt halt noch wahr: je groͤſſer der Schelm/ je beſſer
das Gluͤck. O! halts Maul/ daß dich/ ꝛc. Hoͤre mich auch
an.
Der groſſe Patriarch Abraham/ als er in das hohe Alter kom-
men/ und bereits wahrgenommen/ daß ſeines zeitlichen Lebens
Ende allgemach herzu nahe/ hat wegen ſeiner zeitlichen Haabſchafft
ein richtige Diſpoſition gemacht/ und zwar dergeſtalten: den Jſaac
als ſeinen rechten leiblichen Sohn hat er fuͤr einen Univerſal Er-
ben eingeſtellt/ den andern Kindern aber/ die er von denen Kebs-
Weibern erzogen/ gab er Schanckungen.
Gen. c. 25
Auf ſolchen Schlag und auf eben ſolche Weis macht es der
allmaͤchtige GOTT mit denen Menſchen/ welche alle Kinder
GOttes koͤnnen benamſet werden/ maſſen er alle erſchaffen/
aber die Gottloſe ſeynd unehrliche Kinder/ und gleichſam
Baſtar-
S 3
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