Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 4. Salzburg, 1695.Judas der verfluchte Gesell hete mich in allweeg das erbitterte Gemüth zu besänfftigen/konte aber das nit außrichten was der grosse Mann Elisaeus, wel- 4. Reg. 4. c.cher mit wenig Mehl das bittere Coloquinten-Kraut versüsst hat. Es werden unterschiedliche Mittel wider die ungestümme Wetter/ wider den Donner und Hagel angetroffen/ als wie zu disem in dem Hertzogthumb Bayen die Haar der heiligen Mechtildis, so bald man selbige in Lufft hangt/ so fangt der Himmel an ein freundliches Gesicht zu machen; Engelhardus in vita c. 31. Die Glocken/ so der heilige Benno geweiht hat/ Rocca c. 21. Die zwey kleine Glöcklein/ welche die Engel samt dem Heil. Hauß nacher Loreto getragen. Petra Sanct. c. 4. Marinus lib. 5.Das Creutz zu Carabac in Spanien/ ibid. Die Creutz des H. Turbii in Asturia. Pagat. 166. Die Anruffung der Heil. Euro- siae einer Königlichen Tochter auß Böheim/ so in Spanien von den Mohren umb Christi Willen gemartert worden: Al- le dise seynd immerwehrende Mittel wider die Wetter/ aber der erzürnte Aloysius hat also gedonnert und gehagelt/ daß ich gar kein Mittel angetroffen/ solches ungestümme Meer zu stillen. Jch trage ihm ernstlich vor/ daß Petrus nit ein geringen Ver- weiß und Capitul von dem HErrn empfangen/ umb weil er auß guter Meinung zu seinem eignen Schutz den Säbel ge- zuckt; wie hoch wird er erst belaidiget werden/ wann du Aloysi sollest den Degen umkehren in dem Blut deines Nechsten/ für dem der HErr JEsus selbst das vergossen. Moyses hat so gar das Wasser in Egypten nit wollen in Blut verkehren/ sondern hat solches seinen Bruder Aron überlassen/ dann er gedachte/ daß es sich gar nit wol schicke/ wann er solte das Wasser in Blut verwandlen/ von welchen er doch in dem Fluß Nilo das Leben erhalten: und das heilige Tauff-Wasser/ worin du das Leben deiner Seelen bekommen/ woltest du Aloysi mit frembden und mit Rach-vergossnen Blut besprengen? solst du dann ein so grosser Ignorant seyn/ und an das Igno- sce nit gedencken/ welches der HERR JEsus am bitteren Stam-
Judas der verfluchte Geſell hete mich in allweeg das erbitterte Gemuͤth zu beſaͤnfftigen/konte aber das nit außrichtẽ was der groſſe Mañ Eliſæus, wel- 4. Reg. 4. c.cher mit wenig Mehl das bittere Coloquinten-Kraut verſuͤſſt hat. Es werden unterſchiedliche Mittel wider die ungeſtuͤm̃e Wetter/ wider den Donner und Hagel angetroffen/ als wie zu diſem in dem Hertzogthumb Bayen die Haar der heiligen Mechtildis, ſo bald man ſelbige in Lufft hangt/ ſo fangt der Him̃el an ein freundliches Geſicht zu machen; Engelhardus in vita c. 31. Die Glocken/ ſo der heilige Benno geweiht hat/ Rocca c. 21. Die zwey kleine Gloͤcklein/ welche die Engel ſamt dem Heil. Hauß nacher Loreto getragen. Petra Sanct. c. 4. Marinus lib. 5.Das Creutz zu Carabac in Spanien/ ibid. Die Creutz des H. Turbii in Aſturia. Pagat. 166. Die Anruffung der Heil. Euro- ſiæ einer Koͤniglichen Tochter auß Boͤheim/ ſo in Spanien von den Mohren umb Chriſti Willen gemartert worden: Al- le diſe ſeynd im̃erwehrende Mittel wider die Wetter/ aber der erzuͤrnte Aloyſius hat alſo gedoñert und gehagelt/ daß ich gar kein Mittel angetroffen/ ſolches ungeſtuͤmme Meer zu ſtillen. Jch trage ihm ernſtlich vor/ daß Petrus nit ein geringen Ver- weiß und Capitul von dem HErrn empfangen/ umb weil er auß guter Meinung zu ſeinem eignen Schutz den Saͤbel ge- zuckt; wie hoch wird er erſt belaidiget werden/ wann du Aloyſi ſolleſt den Degen umkehren in dem Blut deines Nechſten/ fuͤr dem der HErr JEſus ſelbſt das vergoſſen. Moyſes hat ſo gar das Waſſer in Egypten nit wollen in Blut verkehren/ ſondern hat ſolches ſeinen Bruder Aron uͤberlaſſen/ dann er gedachte/ daß es ſich gar nit wol ſchicke/ wann er ſolte das Waſſer in Blut verwandlen/ von welchen er doch in dem Fluß Nilo das Leben erhalten: und das heilige Tauff-Waſſer/ worin du das Leben deiner Seelen bekommen/ wolteſt du Aloyſi mit frembden und mit Rach-vergoſſnen Blut beſprengen? ſolſt du dann ein ſo groſſer Ignorant ſeyn/ und an das Igno- ſce nit gedencken/ welches der HERR JEſus am bitteren Stam-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0378" n="366"/><fw type="header" place="top">Judas der verfluchte Geſell</fw><lb/> hete mich in allweeg das erbitterte Gemuͤth zu beſaͤnfftigen/<lb/> konte aber das nit außrichtẽ was der groſſe Mañ <hi rendition="#aq">Eliſæus,</hi> wel-<lb/><note place="left">4. <hi rendition="#aq">Reg.<lb/> 4. c.</hi></note>cher mit wenig Mehl das bittere <hi rendition="#aq">Coloquin</hi>ten-Kraut verſuͤſſt<lb/> hat. Es werden unterſchiedliche Mittel wider die ungeſtuͤm̃e<lb/> Wetter/ wider den Donner und Hagel angetroffen/ als wie zu<lb/> diſem in dem Hertzogthumb Bayen die Haar der heiligen<lb/><hi rendition="#aq">Mechtildis,</hi> ſo bald man ſelbige in Lufft hangt/ ſo fangt der<lb/> Him̃el an ein freundliches Geſicht zu machen; <hi rendition="#aq">Engelhardus<lb/> in vita c.</hi> 31. Die Glocken/ ſo der heilige <hi rendition="#aq">Benno</hi> geweiht hat/<lb/><hi rendition="#aq">Rocca c.</hi> 21. Die zwey kleine Gloͤcklein/ welche die Engel ſamt<lb/> dem Heil. Hauß nacher <hi rendition="#aq">Loreto</hi> getragen. <hi rendition="#aq">Petra Sanct. c.</hi> 4.<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Marinus<lb/> lib.</hi> 5.</note>Das Creutz zu <hi rendition="#aq">Carabac</hi> in Spanien/ <hi rendition="#aq">ibid.</hi> Die Creutz des H.<lb/><hi rendition="#aq">Turbii in Aſturia. Pagat.</hi> 166. Die Anruffung der Heil. <hi rendition="#aq">Euro-<lb/> ſiæ</hi> einer Koͤniglichen Tochter auß Boͤheim/ ſo in Spanien<lb/> von den Mohren umb Chriſti Willen gemartert worden: <hi rendition="#fr">A</hi>l-<lb/> le diſe ſeynd im̃erwehrende Mittel wider die Wetter/ aber der<lb/> erzuͤrnte <hi rendition="#aq">Aloyſius</hi> hat alſo gedoñert und gehagelt/ daß ich gar<lb/> kein <hi rendition="#fr">M</hi>ittel angetroffen/ ſolches ungeſtuͤmme Meer zu ſtillen.<lb/> Jch trage ihm ernſtlich vor/ daß <hi rendition="#aq">Petrus</hi> nit ein geringen Ver-<lb/> weiß und Capitul von dem HErrn empfangen/ umb weil er<lb/> auß guter <hi rendition="#fr">M</hi>einung zu ſeinem eignen Schutz den Saͤbel ge-<lb/> zuckt; wie hoch wird er erſt belaidiget werden/ wann du <hi rendition="#aq">Aloyſi</hi><lb/> ſolleſt den Degen umkehren in dem Blut deines Nechſten/ fuͤr<lb/> dem der HErr JEſus ſelbſt das vergoſſen. <hi rendition="#aq">Moyſes</hi> hat ſo gar<lb/> das Waſſer in Egypten nit wollen in Blut verkehren/ ſondern<lb/> hat ſolches ſeinen Bruder <hi rendition="#aq">Aron</hi> uͤberlaſſen/ dann er gedachte/<lb/> daß es ſich gar nit wol ſchicke/ wann er ſolte das Waſſer in<lb/> Blut verwandlen/ von welchen er doch in dem Fluß <hi rendition="#aq">Nilo</hi><lb/> das Leben erhalten: und das heilige Tauff-Waſſer/ worin<lb/> du das Leben deiner Seelen bekommen/ wolteſt du <hi rendition="#aq">Aloyſi</hi><lb/> mit frembden und mit Rach-vergoſſnen Blut beſprengen?<lb/> ſolſt du dann ein ſo groſſer <hi rendition="#aq">Ignorant</hi> ſeyn/ und an das <hi rendition="#aq">Igno-<lb/> ſce</hi> nit gedencken/ welches der HERR JEſus am bitteren<lb/> <fw type="catch" place="bottom">Stam-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [366/0378]
Judas der verfluchte Geſell
hete mich in allweeg das erbitterte Gemuͤth zu beſaͤnfftigen/
konte aber das nit außrichtẽ was der groſſe Mañ Eliſæus, wel-
cher mit wenig Mehl das bittere Coloquinten-Kraut verſuͤſſt
hat. Es werden unterſchiedliche Mittel wider die ungeſtuͤm̃e
Wetter/ wider den Donner und Hagel angetroffen/ als wie zu
diſem in dem Hertzogthumb Bayen die Haar der heiligen
Mechtildis, ſo bald man ſelbige in Lufft hangt/ ſo fangt der
Him̃el an ein freundliches Geſicht zu machen; Engelhardus
in vita c. 31. Die Glocken/ ſo der heilige Benno geweiht hat/
Rocca c. 21. Die zwey kleine Gloͤcklein/ welche die Engel ſamt
dem Heil. Hauß nacher Loreto getragen. Petra Sanct. c. 4.
Das Creutz zu Carabac in Spanien/ ibid. Die Creutz des H.
Turbii in Aſturia. Pagat. 166. Die Anruffung der Heil. Euro-
ſiæ einer Koͤniglichen Tochter auß Boͤheim/ ſo in Spanien
von den Mohren umb Chriſti Willen gemartert worden: Al-
le diſe ſeynd im̃erwehrende Mittel wider die Wetter/ aber der
erzuͤrnte Aloyſius hat alſo gedoñert und gehagelt/ daß ich gar
kein Mittel angetroffen/ ſolches ungeſtuͤmme Meer zu ſtillen.
Jch trage ihm ernſtlich vor/ daß Petrus nit ein geringen Ver-
weiß und Capitul von dem HErrn empfangen/ umb weil er
auß guter Meinung zu ſeinem eignen Schutz den Saͤbel ge-
zuckt; wie hoch wird er erſt belaidiget werden/ wann du Aloyſi
ſolleſt den Degen umkehren in dem Blut deines Nechſten/ fuͤr
dem der HErr JEſus ſelbſt das vergoſſen. Moyſes hat ſo gar
das Waſſer in Egypten nit wollen in Blut verkehren/ ſondern
hat ſolches ſeinen Bruder Aron uͤberlaſſen/ dann er gedachte/
daß es ſich gar nit wol ſchicke/ wann er ſolte das Waſſer in
Blut verwandlen/ von welchen er doch in dem Fluß Nilo
das Leben erhalten: und das heilige Tauff-Waſſer/ worin
du das Leben deiner Seelen bekommen/ wolteſt du Aloyſi
mit frembden und mit Rach-vergoſſnen Blut beſprengen?
ſolſt du dann ein ſo groſſer Ignorant ſeyn/ und an das Igno-
ſce nit gedencken/ welches der HERR JEſus am bitteren
Stam-
4. Reg.
4. c.
Marinus
lib. 5.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |