Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 4. Salzburg, 1695.einen groben und ungeschickten Pengelium abgeben. mit deme der Habacuc den Daniel in der Löwen-Gruben gespeisthat: Eben den jenigen Seegen/ den er mitgetheilet hat dem Elisaeo/ wie er seine Freund auf dem Acker mit Schlachtung zwey Mast-Ochsen tractirt hat/ eben den jenigen Seegen/ den er geschickt hat über die fünff Gersten Brodt und zween Fischen/ wormit der HERR JESUS fünff tausend Männer ge- sättiget/ da heist es eigentlich/ Geseng GOTT/ Deus bene- dicat, conducat. Majolus erzehlet ein gar artliches Geschicht/ einer mit Na- deme K k k 2
einen groben und ungeſchickten Pengelium abgeben. mit deme der Habacuc den Daniel in der Loͤwen-Gruben geſpeiſthat: Eben den jenigen Seegen/ den er mitgetheilet hat dem Eliſæo/ wie er ſeine Freund auf dem Acker mit Schlachtung zwey Maſt-Ochſen tractirt hat/ eben den jenigen Seegen/ den er geſchickt hat uͤber die fuͤnff Gerſten Brodt und zween Fiſchen/ wormit der HERR JESUS fuͤnff tauſend Maͤnner ge- ſaͤttiget/ da heiſt es eigentlich/ Geſeng GOTT/ Deus bene- dicat, conducat. Majolus erzehlet ein gar artliches Geſchicht/ einer mit Na- deme K k k 2
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einen groben und ungeſchickten Pengelium abgeben.
mit deme der Habacuc den Daniel in der Loͤwen-Gruben geſpeiſt
hat: Eben den jenigen Seegen/ den er mitgetheilet hat dem
Eliſæo/ wie er ſeine Freund auf dem Acker mit Schlachtung
zwey Maſt-Ochſen tractirt hat/ eben den jenigen Seegen/ den
er geſchickt hat uͤber die fuͤnff Gerſten Brodt und zween Fiſchen/
wormit der HERR JESUS fuͤnff tauſend Maͤnner ge-
ſaͤttiget/ da heiſt es eigentlich/ Geſeng GOTT/ Deus bene-
dicat, conducat.
Majolus erzehlet ein gar artliches Geſchicht/ einer mit Na-
men Joannes Nolleus ſeines Stands ein vermoͤglicher Bauer/
aber dem ſteten Schlemmen und Luder-Leben alſo ergeben/ daß
bereits ſein Haus-Wirthſchafft ein mercklichen Schaden gelit-
ten/ nachdem ſolcher auf eine Zeit etliche Tag mit der naſſen
Burſch im Wirthshaus zugebracht/ und zimlich berauſchter
nacher Haus kommen/ da wolt er/ unangeſehen es ſchon ſpat in
der Nacht/ noch kurtzumb zu Eſſen haben/ welches dann ihme
das ungedultige Weib mehrers Ubel zu vermeiden/ nicht abge-
ſchlagen/ als nun das Eſſen auf den Tiſch geſtanden/ da wolt er
in allweg/ es ſoll Weib und Kinder zu ihm ſitzen/ welches ſie aber
ihm gaͤntzlich geweigert/ mit Beyſetzung etlicher Schmaͤl-Wort/
daß er mit ſeinem unmaͤſſigen Leben alles das Seinige anwehre
und verzehre/ wolt ihr nicht/ ſagt er weiter/ mit mir zu Nacht eſ-
ſen/ ſo kommen dann ſo viel Teuffel/ als euer allhier in der Stu-
ben ſeyn/ und nehmen mit mir das Nachtmahl ein/ kaum war
das ausgeredt/ ſo ſeynd alſobald ſieben hoͤlliſche Larven und ab-
ſcheuliche boͤſe Feind bey dem Tiſch geſtanden/ welche mit feurigen
Augen den berauſchten Weinſchlauch angeſchaut/ uͤber welches
er dann faſt halb todt und gantz Redlos worden/ nachdem er ſich
wieder in etwas erholt/ ſo fragt er gantz behertzhafft/ was ſie hier
zu thun haben? er bekommt die Antwort: daß ſie von ihme zu
dem Nachtmahl geladen ſeyn/ wolan ſagt er weiter/ wann ihr doch
Luſt habt zu eſſen/ ſo waſcht aufs wenigiſt ihr grobe Flegel die
Haͤnd/ als die voller Wuſt und Unflath ſeynd/ dieſe kommen
deme
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