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Santa Clara, Abraham a: Grammatica Religiosa, Oder Geistliche Tugend-Schul. Köln, 1699.

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Von der wenigen Zahl der Außerwählten.
cken zugleich müssen seelig werden; wie der heil. Apostel Petrus uns ermah-
net und sagt: Befleisset euch/ eueren Beruff und Außerwäh-
lungen/ durch gute Werck gewiß zu machen.
Auß diesem2. Petr. 1.
v.
10.

allem kanstu dir das gewisse Faeit machen/ wie schwärlich du mögest seelig/
und wie leichtlich verdambt werden; und wie viele zur Höllen gehen/ oder
vielmehr lauffen. Damit du aber diese Warheit noch besser und füglicher
erkennen mögest; als wil ich dir einige Gleichnüssen und Figuren vor Au-
gen stellen/ Krafft deren die H. Schifft die angezogene Meinung noch mehr
offenbahret und beweiset.

7. Jn der Arcken Noe waren nur acht Persohnen/ so der allgemeinen
Sünd-Flut entkommen seynd; die übrige/ deren viele hundert tausent ge-
wesen/ seynd im Wasser ersoffen/ und also jämmerlich umbkommen. Gleich
wie nun diese acht Menschen/ in Ansehung deren/ die zu Grund gangen/ sehr
wenig/ ja schier nichts an der Zahl seynd; also ist die Zahl der Außerwählten
über auß gering/ wann sie mit der Vielheit der Verdambten verglichen
wird. Das erschröckliche Feur/ welches der Zorn GOttes über Sodo-
mam und Gomorram/ und das umbligende Land geschickt; hat nur vier
Persohnen/ nemblich deß Loths/ dessen Weibs/ und zweyer Töchter ver-
schönet: die übrige alle/ so da in fünff Städten/ und vielen angrentzenden
Flecken und Dörffern bestunden/ seynd durchs himmlische Feur verzehret/
und in das höllische geworffen worden. Also seynd auch viele Städt und
Dörffer/ auß denen zu Zeiten nur vier der ewigen Verdambnuß entgangen.
Auß denen sechsmal hundert tausent streitbaren Männern/ so auß Egygten
herauß kommen/ neben den Weibern/ den Alten/ und Kindern seynd nur
zween/ nemblich Josue und Caleph zum Gelobten Land hineingangen: die
übrige seynd alle in der Wüsten armseeliglich gestorben. Also gelangen offt-
mahl auß tausenten kaum zween zum versprochenen himmlischen Vatterland;
die übrige sterben in ihren Sünden/ und werden ewiglich verdambt. UnterTob. 1. 5.
den Kindern Jsrael ware der eintzige Tobias; welcher zum Tempel deß
HErrn gen Jerusalem gienge/ und daselbst den HErrn anbettete: die ande-
re alle auß den zehn Geschlechtern Jsrael betteten die güldene Kälber an/ so
der König Jeroboam gemacht hatte. Auß allen Kindern deß Esau ware
allein der Job gerecht/ und glaubte an den wahren GOtt: der übrige Theil
der gantzen Provintz ware Heydnisch/ und dienete dem Teuffel. Auß
allen Chaldeyeren ware nur der Daniel mit dreyen Knaben außerwählet/
und widersetzten sich dem gottlosen Befelch deß Königs: die andere so wohl

Juden/
P p p p

Von der wenigen Zahl der Außerwaͤhlten.
cken zugleich muͤſſen ſeelig werden; wie der heil. Apoſtel Petrus uns ermah-
net und ſagt: Befleiſſet euch/ eueren Beruff und Außerwaͤh-
lungen/ durch gute Werck gewiß zu machen.
Auß dieſem2. Petr. 1.
v.
10.

allem kanſtu dir das gewiſſe Faeit machen/ wie ſchwaͤrlich du moͤgeſt ſeelig/
und wie leichtlich verdambt werden; und wie viele zur Hoͤllen gehen/ oder
vielmehr lauffen. Damit du aber dieſe Warheit noch beſſer und fuͤglicher
erkennen moͤgeſt; als wil ich dir einige Gleichnuͤſſen und Figuren vor Au-
gen ſtellen/ Krafft deren die H. Schifft die angezogene Meinung noch mehr
offenbahret und beweiſet.

7. Jn der Arcken Noe waren nur acht Perſohnen/ ſo der allgemeinen
Suͤnd-Flut entkommen ſeynd; die uͤbrige/ deren viele hundert tauſent ge-
weſen/ ſeynd im Waſſer erſoffen/ und alſo jaͤmmerlich umbkommen. Gleich
wie nun dieſe acht Menſchen/ in Anſehung deren/ die zu Grund gangen/ ſehr
wenig/ ja ſchier nichts an der Zahl ſeynd; alſo iſt die Zahl der Außerwaͤhlten
uͤber auß gering/ wann ſie mit der Vielheit der Verdambten verglichen
wird. Das erſchroͤckliche Feur/ welches der Zorn GOttes uͤber Sodo-
mam und Gomorram/ und das umbligende Land geſchickt; hat nur vier
Perſohnen/ nemblich deß Loths/ deſſen Weibs/ und zweyer Toͤchter ver-
ſchoͤnet: die uͤbrige alle/ ſo da in fuͤnff Staͤdten/ und vielen angrentzenden
Flecken und Doͤrffern beſtunden/ ſeynd durchs himmliſche Feur verzehret/
und in das hoͤlliſche geworffen worden. Alſo ſeynd auch viele Staͤdt und
Doͤrffer/ auß denen zu Zeiten nur vier der ewigen Verdambnuß entgangen.
Auß denen ſechsmal hundert tauſent ſtreitbaren Maͤnnern/ ſo auß Egygten
herauß kommen/ neben den Weibern/ den Alten/ und Kindern ſeynd nur
zween/ nemblich Joſue und Caleph zum Gelobten Land hineingangen: die
uͤbrige ſeynd alle in der Wuͤſten armſeeliglich geſtorben. Alſo gelangen offt-
mahl auß tauſenten kaum zween zum verſprochenen himmliſchen Vatterland;
die uͤbrige ſterben in ihren Suͤnden/ und werden ewiglich verdambt. UnterTob. 1. 5.
den Kindern Jſrael ware der eintzige Tobias; welcher zum Tempel deß
HErrn gen Jeruſalem gienge/ und daſelbſt den HErrn anbettete: die ande-
re alle auß den zehn Geſchlechtern Jſrael betteten die guͤldene Kaͤlber an/ ſo
der Koͤnig Jeroboam gemacht hatte. Auß allen Kindern deß Eſau ware
allein der Job gerecht/ und glaubte an den wahren GOtt: der uͤbrige Theil
der gantzen Provintz ware Heydniſch/ und dienete dem Teuffel. Auß
allen Chaldeyeren ware nur der Daniel mit dreyen Knaben außerwaͤhlet/
und widerſetzten ſich dem gottloſen Befelch deß Koͤnigs: die andere ſo wohl

Juden/
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[665/0693] Von der wenigen Zahl der Außerwaͤhlten. cken zugleich muͤſſen ſeelig werden; wie der heil. Apoſtel Petrus uns ermah- net und ſagt: Befleiſſet euch/ eueren Beruff und Außerwaͤh- lungen/ durch gute Werck gewiß zu machen. Auß dieſem allem kanſtu dir das gewiſſe Faeit machen/ wie ſchwaͤrlich du moͤgeſt ſeelig/ und wie leichtlich verdambt werden; und wie viele zur Hoͤllen gehen/ oder vielmehr lauffen. Damit du aber dieſe Warheit noch beſſer und fuͤglicher erkennen moͤgeſt; als wil ich dir einige Gleichnuͤſſen und Figuren vor Au- gen ſtellen/ Krafft deren die H. Schifft die angezogene Meinung noch mehr offenbahret und beweiſet. 2. Petr. 1. v. 10. 7. Jn der Arcken Noe waren nur acht Perſohnen/ ſo der allgemeinen Suͤnd-Flut entkommen ſeynd; die uͤbrige/ deren viele hundert tauſent ge- weſen/ ſeynd im Waſſer erſoffen/ und alſo jaͤmmerlich umbkommen. Gleich wie nun dieſe acht Menſchen/ in Anſehung deren/ die zu Grund gangen/ ſehr wenig/ ja ſchier nichts an der Zahl ſeynd; alſo iſt die Zahl der Außerwaͤhlten uͤber auß gering/ wann ſie mit der Vielheit der Verdambten verglichen wird. Das erſchroͤckliche Feur/ welches der Zorn GOttes uͤber Sodo- mam und Gomorram/ und das umbligende Land geſchickt; hat nur vier Perſohnen/ nemblich deß Loths/ deſſen Weibs/ und zweyer Toͤchter ver- ſchoͤnet: die uͤbrige alle/ ſo da in fuͤnff Staͤdten/ und vielen angrentzenden Flecken und Doͤrffern beſtunden/ ſeynd durchs himmliſche Feur verzehret/ und in das hoͤlliſche geworffen worden. Alſo ſeynd auch viele Staͤdt und Doͤrffer/ auß denen zu Zeiten nur vier der ewigen Verdambnuß entgangen. Auß denen ſechsmal hundert tauſent ſtreitbaren Maͤnnern/ ſo auß Egygten herauß kommen/ neben den Weibern/ den Alten/ und Kindern ſeynd nur zween/ nemblich Joſue und Caleph zum Gelobten Land hineingangen: die uͤbrige ſeynd alle in der Wuͤſten armſeeliglich geſtorben. Alſo gelangen offt- mahl auß tauſenten kaum zween zum verſprochenen himmliſchen Vatterland; die uͤbrige ſterben in ihren Suͤnden/ und werden ewiglich verdambt. Unter den Kindern Jſrael ware der eintzige Tobias; welcher zum Tempel deß HErrn gen Jeruſalem gienge/ und daſelbſt den HErrn anbettete: die ande- re alle auß den zehn Geſchlechtern Jſrael betteten die guͤldene Kaͤlber an/ ſo der Koͤnig Jeroboam gemacht hatte. Auß allen Kindern deß Eſau ware allein der Job gerecht/ und glaubte an den wahren GOtt: der uͤbrige Theil der gantzen Provintz ware Heydniſch/ und dienete dem Teuffel. Auß allen Chaldeyeren ware nur der Daniel mit dreyen Knaben außerwaͤhlet/ und widerſetzten ſich dem gottloſen Befelch deß Koͤnigs: die andere ſo wohl Juden/ Tob. 1. 5. P p p p

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Zitationshilfe: Santa Clara, Abraham a: Grammatica Religiosa, Oder Geistliche Tugend-Schul. Köln, 1699, S. 665. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santaclara_grammatica_1699/693>, abgerufen am 22.11.2024.